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13. Haus Delorne
box 19/4
„Telephon 12801.
Alex. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitto
„OBSERVER“
Lösterr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalrachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
In Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-Vork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
220
Ausschnitt auseng A
vom:
1
Theater und Kunst.
Arthur Schnitzler und das Kleine
Theater, Ueber Schnitzlers „Haus De¬
lorme“, das die Zensur bisher nicht für eine Auf¬
führung freigab, verbreitete kurz vor der am Dienstag
abend stattfindenden Premiere zweier Schnitzlerscher
Einakter eine hiesige Korrespondenz ein läppi¬
sches Gerücht, das recht rüpelhaft von
trotzdem fand
dem Einakter berichtete,
die Notiz in einigen Zeitungen Abdruck.
die Schauspieler
Die Nachricht
des Kleinen Thea“ o hätten sich geweigert, in
einem Stücke aufzutreten, das Beleidigungen ihres
Standes enthalte. Herr Arthur Schnitzler erklärt
folgendes: „Es ist nichtrichtig, daß die
Schauspieler des Kleinen Theaters sich ge¬
weigert haben, den Einakter „Das
Haus Delorme“ zu spielen. Freitag war
noch Probe; Sonnabend sollte die Generalprobe
stattfinden. Freitag abends aber kam die Nach¬
richt von der Zeusur, daß sie sich bis zu dem für
die Aufführung festgesetzten Tage nicht über die
Freigebung des Stückes entscheiden könne. Aus
diesem und nur aus diesem Grunde
wurde das Stück abgesetzt. Sein Inhalt ist in den Be¬
richten der Berliner Blätter unrichtig wiedergegeben.“
Telephon 12801.
Alex. Welgls Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, New-York
Paris. Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
Ausschnitt aus: Die Zeit Wien (Tägliche Ausgabe)
11.790
vom:
2 Schnitzlers „Haus Delorme“. Man tele¬
graphiert uns aus Berlin, 24. d.: Die Direk¬
tion des Kleinen Theaters wendet sich nun auch
in der Presse gegen die Behauptung, daß
die Absetzung von Schnitzlers „Haus
Delorme“ neben dem Zensurverbot auf
Streikgelüste der Künstlerschaft zurückzuführen
ist. In ihren Ausführungen, denen sich Artur
Schnitzler für seine Person anschließt, heißt es:
„Die Schauspieler unseres Theaters haben sich
weder geweigert, noch weigern können, im
Schnitzlerschen Stück zu spielen. Ebenso fern
liegt auch nur die Möglichkeit der Annahme, daß
das kleine Werk eine Verunglimpfung des Schau¬
spielerstandes enthalte. Tatsächlich waren die
Proben in vollem Gange. Am Samstag sollte
die Generalprobe stattfinden. Freitag abends ge¬
langte an unser Theater die Mitteilung der
Hensurbehörde, daß eine Freigabe des
Stückes bis Dienstag unmöglich sei. Festgestellt
sei noch, daß der Inhalt des Stückes in der
Berliner Presse entstellt wieder¬
gegeben wurde.