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11.
box 18/3
Reigen
Eine Kürmische „Reigen“
Aufführung in München.
[Verbot von Schnitzlers „Reigen“ in
München.]
Aus Münchenwirh uns berichtet:
Eine Frauendemenstration. — Abbruch der Vor¬
Dem Münchner Schauspielhaus wurdeg###er Aufführungen
stellung.
von Schnitzlers „Reigent paluetlich verboten, nachdem
Berlin, 7. Februar. (Privattelegramm des
gestern abend die zehnteReigen“=Aufführung durch große
Standalszenen gestit wordenh Von Anfang an wurde
„Neuen Wiener Journals“.) Wie aus München
von einem Teis= des Pub ikums gelärmt, gepfiffen, Stink¬
gemeldet wird, kam es gestern bei der zehnten Wiederholung von
bomben geworfen und durch Rufe an die Schamhaftigkeit der
Schnitzleis „Reigen“ im Münchener Schauspielhaus beim dritten
deutschen Frauen appelliert. Nach dem dritten Bilde mußte
Bild, wie der Herr dem Stubenmädchen gegenüber handgreiflich
die Vorstellung abgebrochen werden. Die herbeigerusene Polizei
wird, zu einem von On Damen aus¬
zäumte das Haus.
gehenden Entrüstungsprptest, dem sich alsbald ältere
[DieFlactnebetall-SeitSamdtan hat die
und jüngere Herren anschlossen. S##de die Einstellung
der Aufführung vewheigt. Infolge des heftigen
Widerspruches der für die ung eintretenden Anwesenden
und deren Auseinandersetzung mit den Protestlern kam es zu
einem mit Stinkb=uben und Flüssigkeits¬
THEATER
spritzen unterstützeen Tumult, der Frau Direktor
Korner nötigte, dlich den Spielleiter erklären zu
#
lassen, daß sie sich bei dem Umsang der Störung
mit der Abbrechung des Stückes
einverstanden erkläre, weil die Aufführung ohnehin
infolge des Skandals durch die Polizei verboten
werden wird. Schutzleute beruhigten schließlich die Streitenden und
veranlaßten sie zum friedlichen Abzug. In München waren Ger
D#
rüchte verbreitet, daß das Publikum die Bühne gestürmt und=Die
Einrichtungsgegenstände demoliert hätte.
S
Großer „Reigen
Skandal in Mürchen.
Die Münchener Frauen gegen den
Aus Müncht# wird zuns gemelbet:
Im Münchneß Schauspielhabs käm es
„Reigen“
gestern bei einer Akfführung von Schnitz¬
Abbruch der Vorstellung.
lers MReigen“ zu einem gewalti¬

Wie ein hiesiges Mittagblatt neldet, kam es am
geen Tmult. Der Protest ging von
6. d. bei der Aufführung von Schnitzlers „Wagen“ im
einer Reihe von Damen aus, denen sich
Münchener Schauspielhaus beim drißen Bo zu einem
mehrere äliere und jüngere Herren an¬
von Frauen ausgehenden Entrüstungssturft, dem sich auch
schlossen. Sie verlangten die Ein¬
zahlreiche Männer anschlossen. Die Vorstellung mußte
stell ung der Aufführung. Ein
abgebrochen werden.
Teil des Publikums widersetzte sich
dieser Forderung. Schleßlich kam es zu
m
einem wüsten Tumult, wobei Stinl¬
bomben geworfen wurden. Die
Direktion erklärte darauf das
Stückabsetzen zulassen. Weitere
Thealerskandal in München.
Aufführungen werden aller
Wahrscheinlichkeit nach durch die
Bei einer Aufführung des „Reigen“.
Polizei verboten werden. Die Ge¬
Aus München wird uns gemeldet: Im
rüchle, daß das Theater demoliert worden
Münchner Schausvielhaus kam es bei einer
sei, sind falsch.
Aufführung von Schnitzlers „Reigen“ zu einem gewäl¬
tigen Tumult. Der Protest ging von einer Reihe von
Damen aus, denen sich mehrere ältere und jüngere
Herren anschlossen. Sie verlangten die Einstellung
der Aufführung. Ein Teil des Publikums widersetzte
sich dieser Forderung.
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Schließlich kam es zu einem wüsten Tumult,
wobei Stinkbomben geworfen wurden. Die
Direktion erklärte darauf, das Stück absetzen zu lassen.
ruhe beshiders scharf heiausnidelleiden Arl ein=erdenng
Weitere Aufführungen werden aller Wahrscheinlichkeit.
durch Hedbels dramatische Welt. Dieser Vartratz dürfte ein Höhepunkl
durch die Polizei verboten werden. Die Gerüchte, daß
ih der Reihe gewesen sein.
E. B.
das Theater demoliert worden sei, sind falsch.
——
Die Münchner „Reigen“-Aufführune gewalksam verhindert.
Erst
bei der 10. Wiederholung von
S
ersF. Reigen“ im Münchner
Schauspielbaus kam es beim dritten Bitd, Die der Herr dem Stuben¬
mädchen gegenüber handgreiflich wird, Zu enem von Damen ausgehen¬
den Entrüstungsprotest, dem sich alsbald ältere und jüngere Herren an¬
schlossen und Einstellung der Aufführung verlangten. Durch den heftigen
Widerspruch der für die Forksetzung Einfretenden und deren Ausein¬
andersetzung mit den Protestlern kam es z einem mit Stinkbomben und
Flüssigkeitsspritzern unterstützten Tumuliz der Frau Direktor Körner
nötigte, durch den Spielleiter erklären zu Kassen, sie sei bei dem Umfang
der Störungen mit der Absetzung des Stückes einverstanden. Schutz¬
leule beruhigten schließlich die Streitenden und bewogen sie zum fried¬
lichen Abzug. (An die hohe Kultur des flüssigkeitspritzenden Münchnen
Publikums reicht der „Reigen“ natürlich nicht heran.)
Kritisches Interme#zo in Braunschmeis. In den Braunschweiger
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