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11. Reigen
Seidel
ungsausschnitte
orgenkirchplatz 21
erai. K
J-
8 Gemeinderats
Gera, 28. Juni 1921.
eröffnet die Sitzung bei An¬
Nern nach 5 Uhr.
berbürgermeister Dr. Herr¬
ven und andere Stadtrats¬
Tagesordnung führt Stadtrat
in der „Tribüne“ heute ein
er sich gegen die Wieder¬
und des langen Säbels bei
auch gegen Dr. Troutner
die Wünsche bezüglich des
cht gekommen, sondern aus
st. Der Ausschuß habe der
ht, daß nunmehr der Stadtrat
1 habe. Angriffe gegen seine
zurück.
erklärt, daß ein gewisses
sen berechtigt sei, weil allent¬
beiführung von Einrichtungen
ks wieder erkenntlich seien. Er
n die Pickelhaube nicht ver¬
Recht, reaktionären Bestre¬
nicht verkürzen lassen.
S.) stellt feit, doß der Aus¬
Helmes zwar beschlossen hat
rgerl.) kann den Widerstand
Ausschuß lediglich aus Zweck¬
mmnt hat.
Bürgerl.) meint, daß man die
tützen Reden verbringen sollte.
lüge die Polizei schon lange
ände etwas gefährliches darin
him.) unterstützt die Knaufschen
t, wer Helme haben wollte,
findet in dem Helm keine
der Ausschuß tatsächlich aus
Beschluß gefaßt habe.
S.) bemängelt sodann die
mtes in verschiedener Hinsicht
eine bessere Behandlung des
ene Beamte usw.
dr. Herrfurth erklärt zu¬
derartige Anfragen rechtzeiti
sie beantwortet werden sollen
el anbelangt, so müsse mar
daß den Beamten infolge des
auch einmal die Galle über¬
box 18/3
läuft. Wenn die Leute nicht befriedigt werden können,
so liegt das nicht an den Beamten, denn sie könnter
auch keine Wohnungen schaffen, wenn keine da sind.
G.=M.Prager (Bürgerl.)nimmt die Wohnungsamts¬
beamten in Schutz.
G.=M. Regner (Bürgerl.) richtet eine Anfrage an
den Stadtrat und fragt an, was er gegen die geplant
Aufführung des „Reigen“ und der „Flamme“ von
Schnitzler im Residenztheater zu tun gedenke. Auch die
Ortsgruppe des deutsch=völkischen Schutz= und Trutz
bundes hat eine Eingabe an den Gemeinderat gerichte
gegen diese Aufführungen. Der Stadtrat hat dazu er
klärt, daß das Stuck nicht verboten werden kann.
Oberlehrer G.=M. Günther (Bürgerl.) erklärt,
daß die Aufführung ein Skandal sein würde, als Er¬
ieher müsse er sich aus sittlichen Gründen gegen
di
Aufführung aussprechen.
G.=M. Schulze (Komm.) bemerkt, daß von den
Arbeitern derartige Aufführungen kaum besucht werden
würden. Diejenigen, die sich darüber aufregten,
brauchten doch nicht hinzugehen und schließt mit den
üblichen Ausfällen auf die bürgerliche Gesellschaft.
Lehrer G.=M. Schulze (Bürgerl.) erklärt ebenfalls,
daß solche Aufführungen die Entsittlichungen weiter
ördern müssen. Es sei bedauerlich, daß die Stadt keine
Handhabe besitze, solche Unternehmen zu verbieten. Es
ollte deshalb das bürgerliche Publikum ganz entschieden
Stellung dagegen nehmen.
G.=M. Knauf (U. S.) beurteilt die Aufführung voch
künstlerischen Standpunkt aus und meint, daß dem
Reinen alles rein sein müßte.
G.=M. Albrecht (U.S.) hält die Sache auch nicht
für gefährlich und viele, die die Aufführungen besuchen,
würden nicht auf ihre Kosten kommen.
G.=M. Greil (U.S.) meint, daß unter den Besuchern
solcher Aufführungen wahrscheinlich die bürgerlichen
Kreise in erster Linie vertreten sein werden. Personen
unter 18 Jahren sei der Zutritt verboten und dami
habe die Behörde ihre Pflicht erfüllt.
G.=M. Fugmann (M.=S) kritisiert derartige Auf¬
führungen scharf und betont, daß, wenn niemand hin¬
ginge, die Unternehmer derartige Schweinereien für
ich allein aufführen könnten.
G.=M. Dr. Rau (U. S.) hat von ehemaligen
Schülern gehört, daß die Aufführungen ein künstlerisches
Interesse beanspruchen dürften. Damit war die un¬
gewollte Reklameaussprache über die Angelegenheit be¬
endet
Nachdem noch auf eine Anfrage des G.=M. Krause
und Gen. vom Stadtrat erklärt worden war, daß dem
Gemeinderat demnächst eine Vorlage über die Regelung
der Gebührnisse der Ruheständler zugehen würde, wurde
nach über einstündiger Aussprache in die Tagesordnung
eingetreten.
Haushaltplan der Tiefbauabteilung
und bauliche Instandsetzung der Schulgebäude
Ausgabeseite, um bestimmte Arbeiten zu ermöglichen,
vährend die Einnahmeseite erst bei der endgültigen Be¬
ratung des Haushaltolanes zur Erörterung gestellt
werden soll. Die Einnahmeseite ist auch bei allen diesen
Arbeiten gänzlich ohne Belang; es sind nur Einnahmen
zu verzeichnen auf Grund gesetzlich festgelegter Ge¬
bühren, bezw. bei den Schulen Mieten, die lediglick
Uebertragung von einer städtischen Kasse auf die andere
darstellen. 1. Zum Haushaltplan der Tiefbauabteilung:
Der vorgelegte Entwurf schließt im ordentlichen Haus¬
haltplan mit einer Gesamtsumme von 2658525.10 M.
m außerordentlichen mit 264000 M.
zusammer
2922525.10 M. 2. Zum Haushaltplan für bauliche In¬
standsetzung der Schulgebande: Auch hier mußten vom
Stadtrat wesentliche Streichungen vorgenommen wer¬
den. Für die gesamten baulichen Aufwendungen in den
Schulen wären nach dem unveränderten Entwurf ins¬
gesamt rund 590000 M. nötig gewesen, eine Summe,
die weit über den Rahmen dessen hinausging, was für
diese Arbeiten zur Verfürung gestellt werden konnte
—4
S
Es konnten deshalb nur diejenigen Arbeiten stehe:
leiben, deren Ausführung unter allen Umständen
dringend erforderlich ist. Im wesentlichen handelt es
ich um Wand= und Deckenanstriche der Korridore
Treppenhäuser usw. und um das Plameren und Teeren
der Schulhöfe. Das letztere konnte deswegen unbedenk¬
lich fallen gelassen werden, weil Teer für derartige
Zwecke vom Reich noch nicht freigegeben ist. Außerdem
mußten gestrichen werden die sehr teuren Anschlüsse für
elektrisches Licht in den Physikzimmern und Zeichen¬
sälen usw. Auf diese Weise ist es gelungen, den Haus¬
haltplan für diese baulichen Aenderungen der Schul¬
gebäude auf 389 479,73 M. herabzudrücken
Oberbürgermeister Dr. Herrfurth betont, doß es
ar keinen Zweck hätte, gegen die Vorlage noch Vor¬
besserungen zu beantragen. Man müßte bei den heutigen
ungeheuerlichen Reichsfinanzverhältnissen nur das tun
was möglich sei und das wolle die Vorlage. Sie sei
nur ein kleiner Teil des Haushaltplanes. Wenn er
den Fehlbetrag desselben nennen würde, so würde der
Gemeinderat einen Schreck bekommen, wie er ihn auch
rleben mußte, als ihm der Voranschlag vorgelegt worden
sei. Die Tilgung des Fehlbetrages würde in Zukunft
nur möglich sein, wenn eine Herabsetzung des gesamten
Verwaltungsapparates um 25 Prozent durchgeführt wird.
Die GG.=MM. Greil und Fugmann wünschen
Verbesserung des Zimmeranstriches in den Schulen usw.
G.=M. Geh Krause wünscht in Zukunft, daß Teil¬
etats nicht vorgelegt werden, wenn dabei nicht auch die
deckung der Ausgaben gesichert vorgelegt wird. Di
Impflasterung der Großen Kirchstraße könnte noch auf
einige Zeit zurückgestellt werden.
Oberbürgermeister Dr. Herrfurth macht dann
weitere finanztechnische Ausführungen. Mit der Rück¬
stellung der 110000 Mk. für die Große Kirchstraße
Bunte man einverstanden sein.
Stadtbaurat Luthardt verteidigt die Vorlage.
Bürgermeister Leven beleuchtet die Finanzlage der
Stadt und tritt für die Vorlage ein.
G.=M. Seifarth (Bürgl.) weist als Etatsaussch##
mitglied daraufhin, daß man schon allenthalben sparsam
vorgegangen sei. Die Umpflasterung der Großen Kirch¬
straße könne aufgeschoben werden.
Stadtbaudirektor Riedel führt aus, daß, wenn
man die Mittel entsprechend der Vorkriegszeit für das
Tiefbauamt hätte einstellen wollen, so hätte man
bis 8 Millionen Mark veranschlagen müssen.
G.=M. Mortag (U. S.) berichtet als Mitglied
des Bauausschusses.
G.=M Greil ersucht um Annahme der Vorlage
mit der Anregung des G.=M. Krause, dann würden
Mittel für Schulanstriche usw. frei.
G.=M. Herter (U. S.) tritt für die Vorlage ein
Stadtbaurat Luthardt erklärt, daß man polnischen
Zuständen zusteuern würde, wenn man die Vorlage,
abändere.
Oberbürgermeister Dr. Herrfurth meint weiter
schneller kommen, wenn man nicht mit den Verhältnissen
rechnen wollte. Man sollte den Antrag Greil annehmen
G.=M. Schulze (Kom.) lehnt jede Verantwortung
dafür ab, ob Gera pleite wird oder nicht. Jedenfalls
müßte alles aufgewendet werden, um Arbeit zu be¬
chaffen. Der Antrag Greil wird nach langer Debatte
ingenommen und damit die Vorlage genehmigt.
Es wird hierauf zunächst Gegenstand 4 der Tages¬
rdnung zur Beratung gestellt, da es inzwischen bald
½8 Uhr geworden war.
4. Bewilligug von Mitteln für die
Errichtung der geplanten Kriegerheim¬
stätten=Siedlung in der Flur Lusan.
Unterm 16. März d. Is. wurde laut Gemeinderats¬
zung, die Schaffung von Eigenheimen für die Kriegs¬
beschädigten forderte, dem Bauausschuß überwiesen.
Bauausschuß und Stadtrat haben den zu bewilligenden
Anenenene en
9
t
haus, zusammen also 520
Die Mittel für die Bez
zus den der Stadt noch zu
usgeführte Privatbauten
en Rest der für 1921 be¬
on 22 000 Mk., zusammen
at am 8. Juni beschlosse
testbetrag von 7000 Mk.
chuß für Straßenherstelln
bosten für Trinkwasserleit
usammen 92 000 Mk., i
billigen.
Stadtbaurat Luthan
eingehend
G.=M. Jähnig (Bürg
Vorlage ein, die angenom
2. Herbeiführun
vrechenden Feuer
wehrgebände betr
Der Gemeinderat hat
für das neue Feuerwehr
dem Stadtrat einen Aussch
Angelegenheit eingehend
Das Mehrheitsg
geht dahin, das Haus an
genen Stelle, in der von
zu errichten und anderwe
die Schulen an anderer
geschaffen werden.
achten ging dahin, die
stätten zwar in dem bish
der Ludwig=Jahnstraße
Wohnhaus nicht auf dieser
die Feuerwehrleute in
und vielleicht zu diesem Z
Stadtrat Dr. Traut
schläge zu unterstützen.
G.=M. Greil verurt
und verlangt Ablehnung
unbedingt erhalten werde
Die Aussprache wurde
Vorlage wurde abermals
tand an die Kommissio
traulicher Sitzung wurde
aufsrechtes an einem im
Grundstück des Gutsbesitze
dem Hausgrundstück Korn
Mark veräußert werden
genwärtig aus Sparsamke
nütz festlegen kann. Schl