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bermielbäl
machen sollen, liegen bereits sehr wertvolle Anfragen vor, die sich
auf Baudarlehen nach dem Muster des Handelshofes und der
Messe gründen. Welches Verständnis das Künstlerhaus in Hand¬
werkerkreisen findet, geht aus der Bemerkung eines hiesi¬
gen führenden Malermeisters hervor: „Je mehr die Kunst
eines Landes sich entwickelt desto höher steht
auch das Handwerk.“ Auch in weiten Kreisen der Bür¬
gerschaft ist die Stimmung sehr günstig. So ist gelegentlich
eines Vereinsabends des Vereins der Württemberger eine verhält¬
nismäßig recht ansehnliche Summe für den Bau gezeichnet
worden.
Steindamm=Laak.
Densschnationalo Arbeitsgemeinschaft
In dem Bericht über die Veranstaltung am 1. Dezember ist ein
Druckfehler unterlaufen; es muß heißen ... Herrn Puhle und
nicht Kuhle. — Wir waren aus technischen Gründen, bedingt
durch das Verbot unserer Zeitung, gezwungen den Bericht gekürzt
zu bringen und wollen daher noch nachträglich erwähnen, daß der
genamnte Herr u. a. von Schuhert: „Wanderer“ Locwe: „Der ge¬
fangene Admiral“ Heins: „Heimatstraum“ und Hill: „Das Herz
am Rhein“ trefflich zum Vortrag brachte und auch durch einige
sellftverfaßte Verse, die heutige Zeit betreffend, größten Beifall
erntete.
Generalversammlung der Angestelltengruppe der Deutsch¬
nationalen Volkspartei. Montag abend fand im „Dortmunder“
die Generalversammlung der Angestelltengruppe der
Ortsgruppe Königsberg in der Deutschnationa¬
len Volkspartei statt.
Vor der sehr gut besuchten Versammlung entrollte der Vor¬
sitzende, Herr Krause, die Arbeit des verflossenen Jahres. Die
Gruppe steht heute mit mehr als 300 Mitgliedern in Königsberg
gefestigt da. Es sprachen im Berichtsjahre in der Gruppe Reichs¬
tagsabgeordneter Lambach und Herr Krollmann. Aus der Orts¬
gruppe Geheimrat Karge, Herr Richter, Professor Rahn, Freiherr
v. Medem und andere. Die Angestelltengruppe beteiligte sich an
der Gründung des berufsständischen Ausschusses so¬
wie an der Gründung der Angestelltengruppe Inster¬
burg, des Angestelltenausschusses der Orisgruppe und
Angestelltenausschuses des Landesverbandes. Ein Vertreter wurde
zum Parteitag nach München entsandt. Die Angestelltengruppe
nahm an allen Veranstaltungen der Ortsgruppe lebhaftesten An¬
Aus dem Königsberger Kunstleben.
Arthur Schnitzler: „Reigen“
Neues Schauspielhaus.
Nun hat auch Königsberg seine „Reigen“=Sensation. Das
so erbittert gekämpft
Stück, um dessen Aufführung in Berlin
wurde, wird jetzt im Neuen Schauspielhaus gegeben. Es sind Vor¬
kehrungen getroffen worden, um die Aufführung vor jeder Stö¬
rung zu schützen: Reverse müssen unterschrieben werden, zur Erst¬
aufführung hatten in erster Linie die Stammgäste des Theaters,
die Mitglieder des Gocthebundes und des Bundes für Neue Ton¬
kunst, also nur ein künstlerisch geschultes Publikum, Zutritt. Das
alles zeigt, daß die Leitung des Neuen Schauspielhauses sich be¬
wußt ist, mit dieser Aufführung etwas Außergewöhnliches zu un¬
ternehmen. Und in der Tat ist die Aufführung der „Reigen“=
Dialoge in jedem Fall mindestens ein gewagtes Unternehmen. Das
wird selbst derjenige zugeben müssen, der jede Bevormundung der
Kunst, von welcher Seite sie auch kommt, aufs entschiedenste ab¬
lehnt.
Der literarisch Gebildete wird allerdings anerkennen müs¬
sen, daß der „Reigen“ weit davon entfernt ist, ein pornographi¬
sches Machwerk zu sein: Niemand wird seinen künstlerischen
Charakter verkennen können. Wer das Stück frivol nennt, ver¬
steht es nicht und verwechselt seinen Geist mit dem der schlechten
Operette. Ueber dem Ganzen ruht die Stimmung leiser Melan¬
cholie und schmerzlicher Ironie, dieselbe, die viel konzentrierter
allerdings den „Anatol"=Einaktern ihren wehmütigen Reiz gibt.
Mit feinem Gefühl für das Psychologische hat Schnitzler im „Rei¬
gen“ das Verhalten von Menschen verschiedenster Kultur in der
erotischsten aller erotischen Situctionen geschildert. Und mit bit¬
terem Lächeln zeigt er, daß die große Liebe eigentlich nur eine
große Illusion, eine schmähliche Tänschung ist. Oder wie der Graf
es sagt: nur Genuß und Rausch seien das Sichere in der Liebe.
Die Liebe, von der so viel geredet würde, gäbe es gar nicht. Und
er sagt diese Erkenntnis resigniert, keineswegs als Lehre und
Gebot. Es tut ihm weh, daß von all dem Großen, was man von
der Liebe erwartet, schließlich nichts mehr übrig bleibt.
„Eine müde Weisheit“ würde Nietzsche von dieser Erkenntnis
sagen. Sie ist ein Symptom für die Ohnmacht und Schwäche des
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tung desas Betrages seitens der polnischen Ragierung. Im Auf¬
mag; des Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen hat sich dessen
Berliner Vertreter beim Reichs= und Staatsministerium des nähe¬
ren mit dieser Angelegenheit befaßt und den betreffenden Antrag
mit zwecktsenlicher Bewündung dem Staatskommissar vongelegs.
der neuerdings zur Regelung der Ansprüche aus Beschlagnahmun¬
gen von Wanem darrch die Polen bestellt worden ist. Der Berliner
Vertreter des Oberpäsidenten wird sich auch weiterhin für die För¬
derung der Angelegenheit im Sinne der Antragsteller verwenden.
Remonteankäufe 1922. Ebenso wie in den beiden vorherghen¬
den Jahren wird auch im Frühjahr 1922 bzw. Sommer ein großer
Ankauf drei= und vierjähriger warmblütige
Remonten durch die erste Remontierungskommission des
Reichswehrministeriums stattfinden. Die Märkte (öffentliche und
private) erstrecken sich über die ganze Provinz. Die Züchter haben
hierbei Gelegenheit, in der Nähe ihrer Wohnstätten ihre Remonten
Amtliche Bekanntmachungen über die näheren Ter¬
abzusetzen
mine und Ankaufsbelinungenerfolgn voraussichtlich im Februar.
Die Kommission legt großen Wert darauf, daß die Mähnen der
Pferde nicht gescharen werden.
Gesetzentwürfe über Personenschäden und Gehaltspfändbar¬
keit. Der Reichsrat nahm den Gesetzentwurf über den Ersatz
der durch den Krieg verursachten Personenschäden
an. Grundsätzlich sollen danach alle Reichsangehörigen, die durch
den Krieg innerhalb und außerhalb des Reiches Schädigungen
an Leib und Leben erlitten haben und nicht unter das Reichs¬
versorgungsgesetz vom 12. Mai 1920 fallen, entschädigt werden.
Der Reichsrat genehmigte ferner den Gesetzentwurf über die
Pfändbarkeit von Gehaltsansprüchen. Danach
sind die Pensionsansprüche von Beamten, Offizieren und
Angehörigen der Wehrmacht bis zum Betrage von
3000 — bisher 2000 — Mark unpfändbar. Gänzlich
unpfändbar sind die Teuerungszulagen und
Kinderbeihilfen.
Ausstellung: „Die Wärme im Haushalt und Kleingewerbe“.
Die Preußische Kohlenwirtschaftsstelle teilt uns folgendes mit:
Infolge von eingetretenen Transportschwierigkeiten
kann die Gröffnung der Ausstellung „Die Wärme im Haushalt
und Kleingewerbe“, die für den 14. Dezember vorgesehen war, er st
am 17. Dezember erfolgen.
Jugendschriftenverzeichnis. In allen Volks= Vereins= und
Schülerbibliotheken spürt der Leiter es sofort, wenn die Tage kurz
Lebensgefühls, die für Schnitzler und viele seiner und unserer
Rigenossen charakteristisch ist. Schnitzlers Kinst ist ja überhamupt
die Kunst der höchst kultivierten und höchst sonsitiven Gefühls¬
chwäche. Wer aber den „Reigen“ dieser dekedenten Auffassung
der Liebe wagen unsittlich nennt der müßte konsequent nicht nur
ilmn, sondern alle Werke Schnitzlers verbieten, weil sie alle Aus¬
druck derselben Weltanschauung sind. Doch die Unzüchtigkit des
„Reigens“ wird ja vor allem in der Darstellung der intimsten
Situation erblückt. Gerade hierbei zeigt es sich aber, daß der
„Reigen“ nicht Pornographie ist. Denn diese unterscheidet sich von
dem erotischen Kunstwerk dadurch, daß bei ihr der Gegenstamd der
Duarstellung, alsso die erotische Handlung, auch der Zweck den Dar¬
stellung ist während bei dem Kunstwerk das Gegenständliche nur
dazu dient, Seelisches darzustellen, das mit ihm verbunden ist.
Dass Geistige ist ihm das wesentliche ind wenn Hebbel in seiner
„Judith“ eine Situation auf die Bühne bringt, die viel brutaller
ist als die Schnitzlerschen, so tut er es nicht, um eine Vergewalti¬
gung darstellen zu lassen, sondern um die Kämpfe in der Seele
Judiths zu zeigen, die diase Tat in ihr hervorrufen. Und so will
auch Schnitzler nicht die erotische Handlung als solche vorführen,
sondern bald der Enttäuschung bald die Ernüchterung, oder das
Sich= Mißnerstehen die Gefühlsroheit und die Selbsttäuschung die
nach siner Auffasssung untrennbar mit ihr verbunden sind. Auf
die: Stimmungen kommt es ihm an, durch sie spricht er stin pes¬
simatisches Bekenntnis aus. Darin besteht der persönliche Gehalt,
der künstlerische Charakter des Werkes, durch den es sich von einem
Machwenk unterscheidet, das nur zu dem Zweck geschrieben ist, sexu¬
ell zu erregen. Solche frivolen Absichten kann man wohl virlen
unserer modernen Openetten und Schwänken, nicht aber dem „Rei¬
gen“ vorwerfen.
Innerhalb des Gesamtwerks Schnitzlers nimmt der „Rei¬
gen“ keinen besonders hervorragenden Rang ein. Schnitzler hat
Werke geschrieben, die besser sind. Wer überhaupt die Liebe so in
Frage stellt, wie es Schnitzler tut, der sollte sich eine andere
ernstre künstlerische Form suchen als die der eleganten Konver¬
sation, der sollte auch ihre Problematik tiefer und tragischer er¬
fassen. Hier zeigt wieder ein Blick auf Hebels „Judith“ wie durch
die Intensität und Ungebrochenheit der Empfindung der künstle¬
rische Gehallt des Werkes gesteigert wird, und wenn auch der
künstlerischa Charakter des „Reigen“ nicht zu verkennen ist, so
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