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Reigen
box 18/2
Der Reigen der Sachverkändigen.
n
„Der Mann aus dem Volke“ über den „Reigen“.
inge
Am heutigen vierten Verhandlungstag wurde zunächst wieder
aus
in die Zeugenvernehmung eingetreten. Die Zeugen, von
der
denen sich verschiedene als „Mann oder Frau aus dem Volke“ erst
#fall
etzt bei der Staatsanwaltschaft gemeldet hatten, waren sämtlich
nicht
durch das Stück wie durch die Aufführung in ihrem sitt¬
von
lichen Empfinden gekränkt und hatten an beiden Aergernis ge¬
ften.
nommen. Unter allgemeiner Heiterkeit fprach einer von diesen
der
Zeugen, ein Buchhändler, von einer „Anhäufung von Bett¬
stellen“ auf der Bühne und erklärte, es handle sich doch hier
er
um die Frage, ob einer Be tstelle ein „dausendes Asy rech:“ auf
der Bühne eingeräumt werden dürfte. Alsdann trat wieder der
die
„Reigen — der Sachverständigen“ auf, von denen als erster
den
Rechtsanwalt Arthur Wolff, der geschäftsführende Direktor des
loch
Deutschen Bühnenvereins, gehört wurde. Um sich ein Urteil zu
bilden, hatte Rechtsanwalt Wolff bei dem Besuch der Aufführung
uf.
des „Reigen“ seine Aufmerksamkeit bewußt zwischen Bühne und
ehe
Publikum geteilt. Er beobachtete keine Spur von Erregung, keine
oft¬
Lüsternheit und auch nur wenig Beifall. Alles war so gedämpft
fall
bei der Aufführung, daß sie
sie
eher langweilig als aufregend
ost¬
wirkte. Die gegenteiligen Zeugenaussagen nannte der Sach¬
#l
verständige programmatische Tendenzreden.
Der Sachverständige Regisseur und Schauspieler Lind vom
Lessing=Theater, Verwaltungsrat bei der Bühnengenossenschaft
ein,
nannte die Aufführung des „Reigens“ sogar unkünstlerisch und
zu
einen Verstoß gegen die Kunst. Anstatt daß, wie es sein
en
müßte, die Vorstellung den Zuschauern förmlich ins Gesicht
prallte, sei sie infolge der Dezenz zu einer farblosen Skizze und
einem Spiegelbild geworden, das mit einem Tüllschleier verhüllt
werde.
Der Sachverständige Schriftsteller Dr. Eloesser hat an
der Aufführung keine unzüchtige Handlung bemerkt und dem¬
zufolge kein Aergernis daran genommen. Er nenn
den Reigen ein „Juwel“, das in die Schatzkammer der deutschen
Literatur gehört. Er hatte bezüglich einer Aufführung schor
tät
früher keine sittlichen Bedenken, wohl aber die Besorgnis, daß
st¬
das achtmalige Niedergehen des Vorhanges eintönig wirken
würde. Diese Besorgnisse wurden ihm dann auch gelegentlich der
Aufführung theatertechnisch bestätigt. Infolge des oftmaligen
Fallens des Po hanzes trat eine #ewisse Ermüdung und
m
Abkühlung ein, so daß die Atmosphäre im Theater recht flau
18
war. Es wurde stilisiert und nicht naturalistisch gespielt. Den
Die
großen Erfolg, insbesondere den Kassenerfolg, erklärt der Sach¬
0
verständige damit, daß
st¬
den „Reigen“ gerade die Aergernisnehmer in ungeheurem Maße
besucht
an
haben.
1.
Der Sachverständige Professor Orlik führte aus, daß die
ge¬
e
wahre Kunst immer moralisch, nie unmoralisch, und jeder Künst¬
ler ein Moralist sei. Die Aufführung war nach seiner Ansich
viel zu dezent.
er¬
Der Sachverständige Julius Hirsch, Generalsekretär des
ge
Verbondes Ter#ner Bübnensereine, schnießt sich im wesentlichen
dem Gutachten Dr. Fuldas an.
Sodann ergänzte Dr. Fulda selbst noch sein vorgestern
er
abgegebenes Gutachten dahingehend: Gerade in der gerügten
Wie erholung gewisser Vorgänge ist keine Verstärkung,
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