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10. Das Vernaechtnis
seiner Gegenpartnerin Louise Dumont, bei der man nicht warm,; deut
werden konnte. Neben diesen machten sich besonders die Damen schei.
„Die
Sarrow und v. Pöllnitz, sowie die Herren Rittner und
Trin
v. Winterstein um die Aufführung verdient.
Der
Noch eine Druckfehlerberichtigung! In meiner gestrigen wie
Notiz über die Aufführung des „Wintermärchens“ im Berliner! und
Theater wird das „aufdringliche Gemeine der Figuranten“ gemas
getadelt. Es muß heißen „Gemime“. F. S.
Schiller=Theater.
Philipp Langmanns Drama „Bartel Turaser“, das i
ember v. J. im Lessing=Theater zur Aufführung gelau
e gestern im Schiller=Theater gegeben. Die mächtigen Ac
er Dichter anschlägt, verfehlten auch gestern nicht, mit
ab
ntaren Wucht eine ergreifende Wirkung auszu
au
Dichtung bietet des Schonen und Eigenartigen
man darüber gern die kleinen Mängel vergi
hochbega
dramatischen Erselin
n. Von dem
chdrungen,
I den M
eister, un
ben, au
hantasiegebilde. Was sie sa
d lassen, findet in
Begründung und Erklärung. Die A
riedigend, zum Theil weit mehr als das
beraus schwierigen zweiten Akt die stürm
der ausständigen Arbeiter vorzüglich
und in jeder Beziehung eine hervorragende Regieleisti
Von den Darstellern der Hauptrollen seien Herr Pategg (Bartho= (Gen
mäus Turaser), in erster Reihe erwähnt. Er verstand den
großen Anforderungen gerecht zu werden, welche die Rolle an
keits!
deren Darsteller stellt. Auch Frl. Leithner (Albine), Herr Thurner
Trie
Kleppl) und Herr Olmar (Meixner), wurden den Aufgaben ge
icht, die der Dichter an die Darsteller dieser Charaktere stellt.
Schl
Am Donnerstag ließ im Bechsteinsaal der geigende Knabe Max
Wolfsthal aus Wien sich hören. Er überraschte mit dem
warmen, fast leidenschaftlichen Ausdruck, den er in den ersten Satz seine
sein
des Mendelssohnschen Konzerts legte, und mit einer weitgediehenen,
vorwiegend auch zuverlässigen Finger= und Bogentechnik. Sein
Ton ist klein, möglich, daß das Instrument nicht mehr
Störend
geschmeidig.
hergiebt, doch recht klar und
dem Spiel der manierirte, zu Verrenkungen des
wirkt
Taktes und Rhythmus führende Vortrag der Can¬
tilene, wie das äußere Geziere des kleinen Virtuosen, der schmach¬
tend zur Saal ecke aufblickt, der zu Ende einer musikalischen
Phrase den Bogen schwungvoll von den Saiten abhebt und ihn
danach mit wichtiger Bewegung wieder aufsetzt. Dergleichen Ge= Gille
thue sollte dem Knaben zu Gunsten der Entwickelung seines Ta= gekan
der je
lents bei Zeiten abgewöhnt werden. Fräulein Lucky unterstützte
Konz
das Konzert; sie sang sehr unrein.
In der Singakademie trat am Freitag, begleitet vom Philbar= Erne¬
monischen Orchester, der Cellist Herr Schneevoigt auf. Das
Konzert von Lalo gelang ihm besser als das Volk¬ eine
mannsche, dessen widerhaariges Figurenwerk der Spieler nicht voll¬ welc
kommen bemeisterte. An den Gesangstellen beider Kompositionen will.
indeß entfaltete er einen gleich schönen, einen reinen, vollen und leitet
Geor
# wohlschattirten Ton. Die flüssigen, elegant geschriebenen Läufe!
Alfre
in Lalos Konzert gingen dem Künstler auch leicht von der Hand,
und zu flottem Vortrag regte ihn an, was jenes Stück an Pikau¬
Aus
tem enthält. Und daran mangelt es nicht, vielleicht selbst, daß
das Finale des Werks zu viel des rhythmisch Kapriziösen bietet.
Aber nicht satt kann man sich hören an dem feingestalteten tanz¬
artigen Mittelsatz des „Intermezzo“, der unter einem prickelnden,
in, der Flöte des Orchesters liegenden soprano ostinato sich
bewegt.
Wie Herr Schneevoigt und der junge Wolfsthal waren auch! der
die Damen Ristow und Michälek, die mir am Sonnabend imsne
Bechstein=Saal begegneten, neue Erscheinungen. Reinlich ist! zu¬