Faksimile

Text

box 16/4
10. Das Vernaechtnis
euc-e zu den Keuesten) Verschiedene,
cheT
wissen
sie ist mehr die eines Singspiels im Stil der vierziger Jahre, hat aber
das gute Libretto vor diesen voraus. Um das Gelingen des
mit vielem Beifall aufgenommenen Werkchens machten sich verdient
n zur
vor Allem Hr. Kanellmeister Collin. Auch diese Wiedergabe schloß mit
Hervorruf des Komponisten.
Arthur Schnitzlers Schauspiel „Das Vermächtniß“ hat bei der
von
Aufführung im Breslauer Lobe=Theater den 26. November sehr gefallen.
Die „Breslauer Zeitung“ schreibt: Als vor etwa vier Jahren die
„Liebelei“ in Berlin aufgeführt wurde, brach einmüthiger Jubel in
Presse und Publikum aus. Man begrüßte in Arthur Schnitzler ein
frisches und reiches Talent. Der Erfolg war verdient. Das neueste
reitet.
Drama Schnitzlers setzt da ein, wo die beiden anderen aufhören;
von
mutatis mutandis hätte es eine Fortsetzung der „Liebelei“ abgeben
können. (Folgt Inhalt.) Die handelnden Personen bewegen sich und
am
sprechen mit ziemlicher Lebendigkeit. Das Stück erzielte, wie schon
zur
gemeldet, einen nicht geringen Erfolg.
Berliner Fremdenblatt
Am Sonnabend gelangte Schnitzlers dreiaktiges Schauspiel „Das
zur
Vermächtniß“ im Lobetheater zur Erstaufführung. Die Schönheiten
und psychologischen Feinheiten des Stückes wurd n von dem Publikum
urde
sowohl empfunden, als manche Ungleichheiten. Es ward viel applaudirt.
Ferner die „Schlesische Zeitung". „Das Vermächtniß". Ein
tische
Vorzug Arthur Schnitzler's gegenüber anderen neueren Bühnendichtern,
welche Wirklichkeitsbilder aus dem Alltagsleben dramatisch zu gestalten
u in
suchen, war in „Liebelei" und „Freiwild“ der Humor. In seinem
neuesten Drama ist davon keine Spur zu finden. Er hat auch diesmal
holm
mit scharfer Beobachtung des Lebens eine Geschichte vorgeführt, die bis
auf einige Nebenzüge als naturwahr gelten darf. Die Charaktere sind
scharf gezeichnet. (Folgt Inhalk). Es würde übrigens nur geringer
Aenderungen bedürfen, um „Das Vermächtniß“ als Fortsetzung der
gun¬
„Liebelei“ erscheinen zu lassen. Das Freundespaar Hugo und Gustav
entspricht jenem in der „Liebelei“, nur findet Gustav nicht Gelegenheit,
arb:
seine Leichtlebigkeit so kräftig und belustigend wie dort Theodor zu
bethätigen. Toni, die wie Christine im letzten Akt den Tod sucht, ist
und
auch im übrigen ihr treues Gegenbild. Nur sind wir im „Vermächtniß“
in dem vornehmen Familienkreis des gefallenen bezw. tödtlich gestürzten
Vor¬
Geliebten des armen Mädchens eingeführt. Die einzelnen Personen
lebenswahr zu charakterisiren, ist Schnitzler auch in dieser Sphäre
vird
gelungen. Auch im „Vermächtnisse“ verleugnet sich nicht die hervorragende
Begabung eines Dichters, der überall ernst zu nehmen ist und achtungs¬
ater
volle Theilnahme verdient.
Am 22.November kam am Stralsunder Stadttheater der einaktige
entI Schwank „Die Stiefmutter“ von Hubert von Trützschler mit
6200
tralsundische Zta. schreibt: