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iene Kakadu
Der
9.3. M. KPuuunauaAR —
und eine Handlung vor unseren Augen sich aufvauen lassen, wie
Die Aufführung des Zerbrochenen Kruges“ war, wie
er hier eine vergangene sich nach und nach enthüllen läßt, so
gesagt, weniger wirksam. Und doch haben die bewähr¬
würde es für das deutsche Theater ein großes Geschenk sein.
testen Meister der Darstellung dieser Komödie vorge¬
arbeitet. Menzel illustrierte sie, und seine Zeichnungen
Und wie eine Erläuterung dieser Zeilen klingt einer
sind eine Fundgrube von Motiven für gute Schauspieler.
seiner Briefe an Kleist selbst nach Empfang von dessen
„Penthesilea“:
Die berühmtesten Dramaturgen machten treffende Vor¬
schläge, um das Kleistsche Stück der Bühne zu sichern.
Erlauben Sie mir zu sagen (denn wenn man nicht auf¬
Dingelstedt fand wie Goethe und der Herzog Karl August,
richtig sein sollte, so wäre es besser, man schwiege gar), daß es
daß die Länge des Lustspiels, der undramatische Zug
mich immer betrübt, wenn ich junge Männer von Geist und
von dessen erster Hälfte eine „Textredaktion in freiester
Talent sehe, die auf ein Theater warten, welches da kommen soll.
Ein Jude, der auf den Messias, ein Christ, der aufs neue Jeru¬
Energie", Striche und abermals Striche bedinge. Diese
salem, ein Portugiese, der auf den Don Sebastian wartet, machen
Warnung blieb hier ungehört, manche Stelle des Dialogs,
mir kein größeres Mißbehagen. Vor jedem Breitergerüste möchte
welche gegen die Weitschweifigkeit des Gerichtsverfahrens
ich dem wahrhaft theatralischen Genie sagen: Hic Rhodus, hie
im „Zervrochenen Krug“ stichelt, begegnete hiedurch einer
salta! Auf jedem Jahrmarkt getraue ich mir, auf Bollen über
bedenklichen Zustimmung. Den empfindlichsten Mangel der
Fässer geschichtet, mit Calderons Stücken — mutatis mutan¬
Aufführung verschuldet die geringe Rücksichtnahme, die
dis — der gebildeten und ungebildeten Masse das höchste Ver¬
das von einem Schauspieler geleitete Volkstheater selbst¬
gnügen zu machen.
ständigen und interessanten darstellenden Kräften zeigt.
Goldene Worte, die wie ein kritisch weises Nachwort
Wie es zu seinem Schaden Frau Retty zu früh dem
zu den Ausschreitungen wahrer und falscher Genies
Burgtheater gönnte, zu leicht Tewele ziehen ließ, junge,
klingen, welche die Bühne ohne Rücksicht auf deren Ge¬
eben zur Beliebtheit gelangte Schauspieler, wie Herrn
setze zu erobern suchen.
[Brandt, gleichgiltig fremden Bühnen abtrat, verzichtete
K
es regelmäßig auf die Mithilfe Tyrolts in klassi¬
schen Vorstellungen. Nun ist dieser vollkräftige Humorist
Der „Zerbrochene Krug“ wird im Volkstheater mit
der Bühne der einzige berufene Wiener Darsteller für die
einem grotesken Revolutionsstück Schnitzlers, „Der grüne
Gestalt des lüstern=verlogenen, rechtbrechenden Richters
Kakadu“, gespielt, dem eine gefährliche Laune das Burg¬
Adam. Herr Höfer wirkt bei aller eifrigen Beweglichkeit
theater entzog. Beide Komödien sind von Herrn
nicht komisch genug, ebenso wie Frau Thaller
Vallentin einstudiert. Dieser Leiter der Szene weiß
als Marthe mehr spitz als drollig, Herr Amon als
sehr wohl, was der Dichter, und auch, was er selbst will.
Licht mehr melancholisch wie humoristisch, Fräulein
Das Drama Kleists und das des modernen Poeten
Galafrés mehr gute und hübsche Sprecherin einzelner
wurden unter seiner Führung gleich korrekt, allerdings
Stellen als überzeugende Darstellerin der halbschuldigen
Unschuld Evas ist.
nicht künstlerisch gleichwertig aufgeführt. „Der grüne
Kakadu“, über dessen Wert die besten Federn sich längst
So war der berühmte Dichter des Abends diesmal
geäußert, erschien in brillanter Fassung. Nie hat man
im Schlepptau des noch minder Berühmten; das Werk
Herrn Kramer einheitlicher, Herrn Jensen absichts¬
Kleists erhielt die Signatur des Zwischenspiels, während
los-seiner, die Herren Weiß und Homma so inter¬
„Der grüne Kakadu“ die Zeichen eines vollen und starken
essant gesehen, jede Szene war auf den richtigen Ton ge= Erfolges trug. Wir glauben indes, für den „Zer¬
stimmt, die Massen voll dramatischer Bewegung traten brochenen Krug“ läßt sich manches nachholen. Er kann
nirgends lärmend aus dem Rahmen des harmonischen
in späteren Aufführungen den günstigen Eindruck des
Gesamtbildes, die Damen Lißl und Galafrés letzten Volkstheaterabends noch vorteilhaft ergänzen.
muteten gleichmäßig in Erscheinung und Spiel an.
F. Sch)
Er ise ind Peic
dem ich jetzt in diese
Die im Jahre 1814
zwischen den in den
zersplitterten Völke
Halbinsel i
schwedische Reichstag !
Beschluß meinen Vo
lösung, gutgehe
Wahrhaftig,
sehe ich die ehemalige
verwandten Völker
Schwierigkeiter
in dem fast ein
immer beseitigt schienen
lich zum Leben
Doch will ich nich
daß, obwohl die polit
steht, ein dauer!
Völkern Schwer
künftig bewahrt werden
Glück beider Nationen
gute Grundlag
kommen mit Nor
Nationen auf meinen
In dieser Stunde
Bewegung laut
für all die treue
welche das edle Volk
schmerzlichen Zeit de
dem 7. Juni d. J. ge#
will ich nicht allein in
Stunde meines Leben
ständig ermahnen, die
hohen Alter noch übrig
Landes und des Volke
Liebe bewiesen hat.
Ich erkläre hiemi
Reichstug für ges
meine werten Herren
aller königlichen Gnade