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9.4. DerEruene KakaduZukrus
Aenpischen Juged nicht entbehri, das wirdgeschaffen werden. Die Einbeziehung der Vororte wurdr donege
den Junker Anselm, der
In der heutigen Nummer bringen wir:
Milch und Haferbrot erzogen. Darum bin ich wol grob
Den Schluß des stenographischen Berichtes über den
sie noch kürzlich mit seiner
gegen die Katzenreinen und Superfeinen; denn dieselbigen,
Proceß Dreyfus vor dem Cassationshofe mit
vorhanden. Diese Zuversicht
die in weichen Kleidern und die von Frauenzimmern
sich nun Paracelsus vor. E
allen darin zur Verlesung gelangten, einen genauen Ein¬
erzogen werden, und wir, die in Tannzapfen erwachsen, ver¬
blick in diesen berühmten Proceß gewährenden Actenstücken.
suggerirt ihr, daß sie mit 8#
stehen einander nicht wohl. Ob ich mir selber holdselig zu
stündchen zugebracht. Wieder
(Seite 19 bis 21.)
sein vermeine, muß ich also für grob gelten. Wie kann ich
gegenüber des Ehebruches an
Ferner:
nicht seltsam sein dem, der nie in der Sonne gewandelt
führung und des Unterliegen
Die Fortsetzung des Romans „Auf der Höhe“ von
hat?
." Und doch wie subtil weiß sich dieser grobe
Jeanne Mairet auf Seite 29 und 30.
sich halb wahnsinnig und flet
Schweizer, der „in Tannzapfen erwachsen“ in den feinsten
zeihung. Als nun Junker A
Dingen auszudrücken, so wenn er vom Naturgeiste sagt:
nahen Abreise Abschied zu
„Der innere Schmied, der auf seinem Eisen Alles zurecht¬
Feuilleton.
schaftlichen Selbstanklagen d
hämmert.“ Nicht mit Unrecht bringt man ihn mit den
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Theil aufs äußerste betroffen
neuesten, halb mystischen Entdeckungen der Arzneikunst in
Burgtheater.
wächst in einem Grade, da
Verbindung. Kühn genug behauptet er, es sei möglich, daß
— „Die Ge¬
(Arthur Schnitzler: „Paracelsus“ Schauspiel in einem Act.
zu unterscheiden weiß, was
fährtin“, Schauspiel in einem Act. — „Der grüne Kakadu“, Grotes'e in einem Act.)
der Geist allein durch bloßes inbrünstiges Wollen ohne
Endlich läßt er von seiner
Schwert einen Menschen steche, und wie frei von Vor¬
Paracelsus ist auf der Wiener Bühne in den letzten
versicht des Waffenschmieds
urtheilen liegt die Zukunft der Wissenschaft vor seinen
Jahren schon einmal erschienen: in der Operette „Die sieben
bestrafen, ab und befreit
Blicken, wenn er ausruft: „Ehe die Welt untergeht, müssen
Schwaben“ von Wittmann und Bauer, Musik von Millöcker.
die Wahrheit sagen zu müss
noch viele Künste, die man sonst der Wirkung des Teufels
Auch damals trieb er, wie in dem neuesten „Paracelsus“
der Wahrheit besessen,
und der Dämonen zuschrieb, offenbar werden, und dann wird
Hypnose und Suggestion einem Weibe gegenüber, um ihr
Sie gesteht, daß sie in ihren
man einsehen, daß sie von natürlichen Kräften abhängen.“
Inneres zu errathen. Ob Arthur Schnitzler den Paracelsus
Arthur Schnitzler zeigt uns den Paracelsus, wie er auf leidenschaftlich geliebt habe
aus dieser Bühnenerinnerung geholt, weiß nur er selbst.
der Nacht nach seinem Absch
seiner Fahrt durch die Welt die berühmte Stadt Basel besucht,
Allerdings lag es ihm als Arzt nahe, seinen glorreichen
wäre, ihm Alles gegeben hät
auf deren Hochschule er einst Heilkunde studirt, und wie er auf
Vorfahr in der Kunst des Heilens, der eine hervor¬
sie das ins Allgemeine, ind
dem Marktplatze daselbst seine Heilkünste zum Besten gibt. Ein
ragende wissenschaftliche Persönlichkeit und durch seinen aben¬
viele Fenster in der Stadt a
alter Bekannter aus seiner Studienzeit, der Waffenschmied
teuerlichen Lebenswandel zugleich eine Volksfigur war, aus
der nicht kommt!“ Frau In
Cyprian, nimmt ihn mit nach Hause, um ihn zu bewirthen und
eigenem Antriebe auf die Bretter zu bringen. Wer sich mit
worden, und so widmet sie
sich an dem wunderlichen Manne zu ergötzen. Er hält den
diesem Paracelsus auch nur oberflächlich befaßt hat, muß
den weisen Spruch: „Wenn
landfahrenden Arzt nicht hoch, er nimmt ihn für einen Aben¬
diesen wackeren Mann, aus dem die deutsche Sprache wie
vertrauen.“ Nach schönen
teurer, für einen Schwindler. Paracelsus läßt sich diese
aus einem tiefen Born sprudelte, von Herzen lieb gewonnen
Leben ein Spiel“, die Grillp
Geringschätzung mit ironischer Miene gefallen und macht
haben. „Darum, daß ich allein bin, daß ich neu bin, daß
das Ganze mit dem Spr
Anstalt, den unbequemen Wirth zu verlassen. Allein Cyprian
ich deutsch bin, verachtet darum meine Schriften nicht!" So
Spiel, doch fand ich seinen
will ihn nicht entlassen, ohne im eigenen Hause eines seiner
einfach und eindringlich, so selbstbewußt und aufrichtig spricht
Der Dichter hat Hypt
Kunststücke gesehen zu haben. Paracelsus läßt sich bereit
er zu seinen lieben Landsleuten. Als ein geborener Schweizer,
verwendet und sie auch, histe
finden und wählt als Gegenstand seiner Kunst Frau Justina,
der in seinen Bergen wenig verzärtelt worden ist,, schildert
Person geknüpft. Er läßt
die Gattin des Waffenschmieds Cyprian. Cyprian schwört auf
er sich in den folgenden Worten, in denen die Luft seiner
unseres ganzen Daseins f
die Treue seiner Frau, lächelt über eine Liebschaft, die
Heimat weht: „Von der Natur bin ich nicht subtil gesponnen,
auch nicht mit Feigen und Weizenbrot, sondern mit Käs, Justina als Mädchen mit Paracelsus gehabt, und behandelt] in einander. Möglichkeit und