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5. L
zen Ne Anion imd A. A und damik auch jnut zum
gegen das dualistische Gefüge der Gesammt=Monarchie würden. Diese Bestrebungen, welche
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thätig waren, heute kaum mehr eine politische Bedeu= grammen der Opposition in Croatien und Dalmatien trachtet werden darf. Es
tung zukommt. Die weitaus überwiegende Majoritätl bekanntlich eine hervorragende Rolle spielen, finden in keit des deutschen oder d#
nicht, sie ist nur einfach „grantig“ zankt mit der Und gleich darauf wieder
Feuilleton.
Schwester, ihre 1 he nur verräth die Seelenangst.
das schöne Spiel; siee
Die echte Wienerin also, die deßwegen noch lang „ka] Schmuck, und sagt so ob
Deutsches Volkstheater.
Traurigkeit g’spüren laßt“. Nur erst im Augenblicke, da
daheim habe. Mama
Er, der Letzte, auf den sie noch hofft, als Besucher ge¬
darauf zu machen und —
(„Ein Regentag“, Charakterbild von J. J. David.)
meldet wird, da faltet sie vor dem Muttergottesbilde
ses an zu regnen. —
Der Gescheiteste unter den modernen deutschen
die Hände und fleht in einem kurzen Stoßgebetlein um
Die Stimmung
heaterdichtern war und ist doch Gustav v. Moser.
einen guten Ausgang. Und es schickt sich Alles zum
Hand führt David den
Der ließ jedes seiner Stücke, bevor er es dem großen
Guten. Dr. Karl v. Bauer, ein junger, viel¬
gegen, wie sie nur der
Publicum zeigte, an irgend einer kleinen, unschädlichen
erfahrener, reicher Gutsbesitzer, sucht in Kitty, was
und gefährdet diese Lö
Bühne aufführen. Von dort aus wurde der Erfolg nach
Kitty ihm bieten kann: Fröhlichkeit und Freude
fremder, in sich traumt
allen Richtungen hin gemeldet. Der kluge Autor aber,
für sein ernstes Haus, in dem bisher nur Arbeit und
ist. — Kitty wirft sich
der sich die Sache nun bei Lampenlicht besehen, strich
Pflicht gegolten haben. Kitty nimmt in ehrlicher
Entschluß ist glaubhaft,
und änderte, bis alle die Fehler und Fehlerchen, die
Freude, aber auch mit ehrlicher Neigung für den Red¬
Das Ausreifen des Ents
ihm selbst und einigen redlichen Freunden aufgefallen
lichen den Verlobungsring und verspricht ihren baldigen
dem Druck verregneter
waren, sich in Pointen und Vorzüge verwandelt hatten.
Besuch bei der Mutter ihres Bräutigams. — Ein vor¬
keit und Ueberflüssigke
Dann erst gelangte das Stück an die großen Theater. —
trefflicher, lebhaft bewegter Vorgang, der nur in den
gegenüber, was im Sch
Wie ungetrübt wäre der Erfolg von J. J. David's
zu redselig geratheuen Expositionsscenen seinen Hemm¬
Freud und Leid der
poctisch empfundener Comödie „Ein Regentag“
schuh hat. Kitty hat alle Sympathien für sich und doch
dem demüthigenden Be
gewesen, wäre nicht die Erstaufführung am Deutschen
hat sie keinen Auspruch auf das Glück, welches ihr
bessere, nützlichere Men
Volkstheater mit allen den kleinen Mängeln einer
winkt. Man fürchtet ein grausames Ende und kann
sein der Unfähigkeit,
Probe=Aufführung belastet, so sehr belastet gewesen,
doch den „guten" Ausgang nicht als möglich halten.
wie die Anderen sind,
daß beinahe das werthvolle Stück daran Schiffbruch
David ist ja ein Dichter, der seine Charaktere so auf¬
ist wol ein innerer, a
gelitten hätte. Doch vorerst in Kürze die Handlung und
recht erhält, wie er sie in die Handlung einführt, nicht
Vorgang. Die Steigerun
ihre Meinung!
einer von den Machern, die im Handumdrehen aus
Wuth und Verzweiflung
Zwei Schwestern, die Baronessen Kitty und Lizzi
Sündern Heilige machen.
zu erlösender Erkenntniß
Stöber, wohnen bei ihrem Großvater, dem Baron Ludwig
Nun muß der zweite Act freilich ein neues Interieur
gleich vortrefflich.
Stöber, der auf seinen schon ziemlich verschuldet über¬
exponiren, den ernsten Haushalt der frisch geadelten
hätte, auch die Figuren
nommenen Gütern gänzlich abgewirthschaftet hatte und
Gutsherren, Derer „von Bauer“ Auch diese Exposition
sorgfältig durchzuführen
jetzt als „Inspector“ einer Versicherungs=Gesellschaft
ist zu redselig, denn das Nöthigste hat der Bräutigam
Partie freiwillig ausschl
sich leidlich durchhilft. Es ist eine richtige Zigenner¬
schon bei seiner Werbung erzählt. Umso lebendiger
Sache für unser Theaten
wirthschaft in diesem freiherrlichen Hause. Viel Prunk,
und reizvoller geräth die Entwicklung Kitty's. Jauchzend
Leute für das „Aussi
viel Liederlichkeit und oft Noth am Nöthigsten; der
und begeistert, glücklich und verliebt kommt sie von
Boulotte interessiren
Großpapa macht seine Reisen, und wenn er daheim ist,
ihrem ersten Spazierritt an Karl's Seite zurück. Alles
Anderen nicht mehr
Die jüngere
verbringt er seine Abende im Club.
gefällt ihr in der sonnigen Landschaft, sie fühlt sich frei,
um Kitty die
t,
sehr mißmuthig
auf ihr
Baronesse studirt
erlöst, gebessert, und merkt erst in der Begegnung mit zeben. Jeder Augen##
Lehrerin=Examen. Die ältere Baronesse begnügt sich
Karl's Mutter, daß es mit der Besserung noch nicht nicht auf der Bühne ist,
mit dem Einsatze ihrer Schönheit und fröhlichen
weit her ist. Offen und fret mit der Liebens= zeugung, daß jenes Schl
ist
die interessante
sie
Liebenswürdigkeit und
würdigkeit des guten Weltkindes beichtet sie Kaffeehaus für Kitty ist
Heldin des Stückes. Kitty ist leichtsinnig, kokett,
Karl's Mutter ihre verfehlte Erziehung, ihre die Steigerung nach di
aber sie hat keinen bösen Blutstropfen in ihren Adern.
vertändelte Jugend; sie bittet um Geduld und ist nahe
wie der Titel sagt —
An ihrem 26. Geburtstage fängt sie an, ängstlich
daran, das Herz der alten Frau zu gewinnen. Es ist
werden, um dem Selb
zu werden. — So viel Eroberungen, so viele Be¬
das ein Meisterstück. Die ganze Scene nur innerer Vor¬
Wirkung zu sichern. —
gang auf beiden Seiten, ein Suchen und Versteckens¬
wunderer, Liebhaber, heimlich gebliebene Abenteuer und
Entschluß, wenn Kitty
noch kein Retter, der sie aus dem Elend einer proble= spielen von zwei Frauenseelen. Dies ganze Spiel voll nicht auch ihn unglücklich
matischen Existenz befreit! — Aber Kitty declamirt dramatischer Spannung und voll des echtesten Liebreizes.] ehrlich Kitty's thorichter