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Liebele
5. ME 1
nung, dag die Sache in weiteren. Kreisen!
Milter und Wige sinden müssen, das Padlikum zu schützen. Die! rine Fabritanten gute Geschäfte machen und tausende und aber= ein
Vorlage soll nicht blos ein kalmirendes Tranklein sein, sondern
lsredakteur der „Köln. Volksztg.“ hat nie¬
daßt
tausende von kleinen Bauernexistenzen geschädigt werden! Unsere
behint
wir müssen durch eine gründliche Operation den kranken Körper
steuerlich stark belastelen rheinischen Dauern insbesondere haben
ngen mit anderem Maße genessen als die
zur Gefundung führen. Der wirthschafteiche Korper keidel on einerf unter der konturrenz des hollandischen und nberfeeischen Schlacht=f hoffen.
1 verstimmt und eifersüchtig, denn sie hat Fritz am Abend vorher im
Augen aufschlagen. wird die Welt jung und neu und der Moder
rischer Ei
Daten ü
Theater an der Seite einer andern Frau gesehen. Von dieser Dame
begrünt sich, und süße Weisen von nie gehörtem Klang ertönen
s Feuilleton.
schwarzen Sammtkleid ist viel die Rede. Fritz wehrt den Druck,
weithin und das Vergänglichste zeigt seine unsterbliche Dauer. In
125
ihn mitunter beschwert, gewaltsam ab, aber während sie tafeln
diesem Stücke sind die tiefen Athemzüge der Wirklichkeit. Nichts
Frankfurt, 11. Januar.
her dort.
schwatzen, steigt das Verhängniß bereits die Treppe hinan.
ist darin, das unschön, selbst in geltenden Sinne, oder unwahr oder
s.] Was ist Liebelei? Liebe ohne
Korrespond
Draußen läutet es. Fritz erschrickt und geht nachsehen, wer zu so
unlebendig oder gar übertrieben wäre. Seine Menschen sprechen
rt auch. Aber hier halten beide krieg¬
später Stunde störe. Es ist jener Gatte, der Mann der ge¬
sachen der
unsere Sprache, fühlen unsere Empfindungen, vollführen unsere
erzen und ihre Sinne behutsam fest. Die
heimnißvollen Dame im schwarzen Sammtkleid; er hat alles
habe ich 1
Handlungen. Mit scheinbar äußerster Kunstlosigkeit, blos wie ein
Form der Liebe aus, in ihrer Hingebung
Aeußerung
erfahren und kommt Genugthuung fordern. Uebermorgen werden
scharfer Beobachter, nichts Kleinstes aus dem Blick lassend, wirft
Pie Ewigteit ihrer Schwüte jedoch ist wie
sich Beide schlagen, und Fritz weiß, daß sein Schicksal entschieden ist.
der Dichter diese simple Lebensskizze hin, allein man merkt gar bald,
Di
sie lebt im Tage, in der Stunde; sie fühlt
silberf
Die beiden Mädchen und Theodor, die währenddeß im Nebenzimmer
welch starke Absicht das lose Gefüge beherrscht, welch heller und
hste Morgen sie bedroht, sie lockert und
torin des?
warmer Geist es durchdringt, welch goldenes Poeten=Mitleid sich zu
gewartet. kommen wieder zum Vorschein, aber mit der fröhlichen
das Beste, daß beide Theile im Stande
kürzlich au
den Gestürzten niederbeugt und welch gesunder Manneszorn die
Laune ist es vorbei. Man schwatzt noch ein wenig, dann begleitet
und gleichmüthig neuen Täuschungen zu¬
Geologie
grausamen Widersprüche der Weltorbnung geißelt. Und wie sich die
Theodor die Mädchen nach Hause. Von unten, von der Straße er¬
l indessen ist das Lievelei=Verhältniß be¬
tönen noch ihre Abschiedsgrüße, Mizzi singt, Theodor pfeift. Oben
Stimmung des Ganzen meisterhaft eniwickelt und vertieft, sind alle
unserer Ze
en derartig, daß die jungen Männer der
bl ibt Fritz, von Neue und Grauen erfaßt, zurück. Der zweite Akt
Wolgamü
Figuren des Dramas so sicher und scharf umrissen, daß die Schau¬
nee, da die Töchter ihrer eigenen Kaste zu
sich in sei
spieler mit beiden Händen darnach greifen müssen. Wie die aus Oester¬
spielt in Christinens Wohnung. Wir lernen das Milieu kennen,
rwahrt sind, bei den Mädchen des Volkes
in dem das Mädchen lebt, den Vater, die Nachbarn. Fritz kommt
reich stammenden Künstler unseres Theaters das Wienerische Stück
land bis;
Sie „toben sich aus“ wie die Alten mit
Abschied nehmen. Eine Reise, die er vorhat, wird ihn wohl einige Tage
im leichten Wienerischen Dialekt vortrugen, ist des höchsten Lobes
Handel n
u sagen pflegen. Erst vertreibt ihnen die
von Wien fernhalten. Sein Herz ist schwer, und in diesem Zustand be¬
Waare, 6
würdig. Wir wissen Keinen über den Andern zu stellen. Die Herren!
vertreibt ihnen die Zeit die Liebe. Da
ginnter zu spüren, welch großes Gefühl dieses arme kleine Mädchen
Bauer und Bolz in den Rollen der beiden leichtlebigen jungen
zugsweis
daß der Mann, der mit kühler Ueberleg¬
an ihn verschwendet hat. Kaum kann er sich trennen von ihr, von
Beschafft
Leute, Herr Szika, der als Vater plötzlich ergreifende, tragische
blos Liebelei, das Mädchen dagegen
dieser friedlichen Häuslichkeit, von der Aussicht aus diesen Fenstern,
Tone findet, die Damen Landori und Bock in den Parthien
Mittel,
Beziehung bringt. Dann ergeben sich, wenn
die über die vielen Dächer bis hin zum Kahlenberg reicht. Am
der beiden Mädchen, die Erstere mit den großen Schmerzensaus¬
fremdlä:
nächsten Morgen wird er im Duell erschossen und im dritten Akt ist
pfe. Konstikte, Katastrophen, deren Opfer
brüchen am Ausgang des Stückes die Letztere mit ihrer feinen
stand, zi
er bereits begraben. Wie Christine davon erfährt, wie sie erräth,
da es mit thörichter Sehnsucht hoffte, wo
Zeichnung frivoler Kälte, dann Frl. König in einer illustrirenden
solchen
d da es, keiner Schuld sich bewußt, ein
daß er um einer anderen Frau willen gefallen, wie sie alle
Nebenrolle, — sie boten ein geradezu vortreffliches Ensemble, das
ganz be
Verachtungen fühlt, die die bürgerliche Gesellschaft einer Liebe,
n bloßen Traum eingesetzt und ver¬
nur noch in der Tonstärke seiner Rede nach einem nachhorchenden
Bedarf
wie der ihrigen, zu Theil werden läßt, wie sie verzweifelt
Ohr verlangt hätte. Das Publikum, anfangs abwartend, überließ
vergrab
r Voraussetzung geht das neue drei¬
aus dem Hause stürzt, während der Vater die Klage erhebt:
sich von Scene zu Scene immer mehr und immer williger der großen
Geld
ebelei“ von Arthur Schnitzler
sind Be
—, dieser Vorgang beschließt das
„Sie kommt nicht wieder!“
uns zur ersten Aufführung gelangte.
Kunst, die sich hier offenbarte, und ihren mächtigen Eindrücken,
Innerr
Stück. — Wie ist es nun zu erklären, daß eine Handlung,
Lebhafter Beifall folgte dem ersten Akte, nach dem zweiten und
ig bedeutend, daß Niemand, der von ihm
d
ie so geringfügig, ja so einfach und alltöglich ist gleich
dritten wurde der anwesende Dichter wiederholt gerufen. So haben
nicht ge
Wirkung begreifen wird, die von
sein, ke
dieser den Hörer vom ersten Worte an fesselt. anzieht, heunruhigt,
wir an dem schönen, tief nachwirkenden Abend gar nichts auszu¬
Zwei junge Leute, Studenten, die vor
von ihr
aufregt, mit athemloser Spannung erfüllt und erschüttert? Wie?
setzen? Doch, eine nicht unwichtige technische Kleinigkeit: Der
itz Lobheimer un'. Theodor Kaiser, haben
Dichter muß den Schluß des Dramas zusammenziehen. Wir
Ganz einfach: weil ein Dichter es ist, der sie ersonnen und ge¬
iener Mädchen: Theodor mit Mizzi, eine
die Fes.
verstehen, warum es ihn verlangte, das ganze Mar¬
sehen, weil ein Künstler es ist, der sie gestaltet hat. Und an
Bemerk
gund lebenslustig, schon weiß, daß „die
dieser Stelle, an der jahraus jahrein so viel Dürftigkeit und
tyrium seiner Heldin bis in die letzte Erniedrigung vorzu¬
en“. Fritz mit Christine, der Tochter des
Münze
Schwäche, soviel Talentlosigkeit und Falschmünzerei verbucht, an
auch de
s Weiring. Bei diesem Paar liegt der
führen, aber er häuft dadurch Gleichartiges und fängt an, in dem
dieser Stelle, wo so oft Klage geführt wird über die Armuth der
Augenblick zu ermüden, wo er den Sieg bereits sicher in den
kommen
bei enem. Fritz hat Beziehungen zu einer
Zeit an Kraft, Talent und Gewissen, hier preisen wir den heutigen
Händen hält. Für die bevorstehende Aufführung in Berlin
ihm Sorgen bereiten, da der Gatte die
zu Ring
weist i
Abend, weil er dargethan hat, daß der deutschen Kunst endlich
dürfte sich eine Befolgung dieses Rathschlags als nicht ganz nutzlos
und Christine, die ihm sein Freund zu¬
Holsteil
erweisen. — Das neu einstudirte Lustspiel „Die Versucherin“.
wieder eine große Begabung erstanden ist. Ein Wort von Thackeray
nichts als ein anmathiger Vorwand, auf
von G. v. Moser beschloß die Vorstellung. Wir sind beim besten
kommt uns in den Sinn; von John Hervey sagte er einmal: es
im Oste
men. Christine invessen, die bisher unter
Willen nicht in der Stimmung, darüber zu berichten.
m.
war, als grübe seine Feder die Vergangenheit aus ihrem Schutte
liches 2
elebt, hat Fritz ihre ganze Liebe gegeben,
aus. Von unserem Poeten darf man sagen, mit sanftem Hauche
[„Polnische Heine=Kritiker.“] Man schreibt uns aus
Sas man annimmt und doch behält, indem
bläst er den Stauh von den Dingen des Alltags und ein großes
Budapest, 8. ds.: „Sie hatten jünst zu dem Namen Szar¬
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Dieses ungleiche Spiel bleibt nicht lange
feierliches Blühen wird allmählich sichtbar. Wir andern Alle sitzen
vady, der in ein Feuilleton über polnische Heine=Kritiker gerathen
die Zer
rste Akt führt uns in Fritzens elegante
neben uns und sehen uns aufmerksam zu, und Reflexion ist das
war, die redaktionelle Anmerkung gemacht, daß Szavardy Ihres
greiflich
Theodor. Mizzi und Christine kommen zu
große Loch, in das jedes Schaffen fällt. Die Sonntagskinder des
Wissens Un jar sei. In der That hat Sie Ihr Gedächtniß
Westen
nzeigen die beiden Paare in der Verschie¬
s und ihrer Stimmungen. Christine ist! Lebens aber ziehen ruhig ihres Weges dahin, und wenn sie die nicht getäuscht. In Kertbenys „A phabetischer Namensliste unga¬
S
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