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Liebelei
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6#7
8
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PET
„Liebelei.“
Primus=Palast.
Ein Film nach Schnitzlers Schauspiel. Davon blieb aber nur
das Gerüst, während Wert und Wesen, des Spiels natürlich im
Dialogisch=Psychologischen liegen. Die aus dieser hegenden Hülle
herausgeschälte Handlung wirkt blaß ## vorgestrig, und allzu
uninteressant. Ein junger Mann und einesleichtsinnige verheiratete
Frau: Liebelei. Er möchte von ihr los, ein junges, zartes Ding
kreuzt seinen Weg, er liebt die Kleine, und sie liebt ihn. Aber die
ändere hält ihn fest. Ihr Mann kommt spät, merkwürdig spät hinter
diese Liebelei. Duell — der Junge fällt, und die Kleine vergiftet
sich, während ihr Vater, ein dürftiger Cellist, ahnungslos ihr das
Sterbelied spielt. Ende
(J. und L. Fleck führen die Regie. Eine saubere, gepflegte, die
Händlung geschickt steigernde Regie. Das düstere Ende allerdings
wirkt in einem Spielfilm dieser Art absolut nicht überzeugend. Die
vielbefeindete happy end-Theorie hat nur allzu oft ihr Gutes. Hier
hätte sie's auf jeden Fall.
Evelyn Holt, die die kleine Christine spielt, hat auch diesmal
ein paar gute, ganz gelöste Momente. Aber ihr Spiel als Ganzes
noch zu ungleich und von matten Stellen stark durchsetzt. Be¬
iches gibt Louis Lerch als der junge Fritz Lobheimer.
pathisch sind auch der Freund (Henry Stuart) und der Vater
Fürth). Während Robert Scholz in seiner allzu
inziellen Schauspielerei einfach unerträglich wirkt. Eine wirklich
agende Leistung aber sieht man hier nur von Vivian Gibson.
jene leichtsinnige Doris Velten und beweist in ihrem kultiviert¬
nSpiel aufs neue — nein, in dieser Stärke zum erstenmal —
raußerordentliches und einzigartiges filmisches Talent.
Es gab sehr viel Beifall. Und auch an Tränen der Rührung fehlte
es nicht...
Hi. W.
„Nacht der Liebe.
4*
Kenitel