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Liebele
5 An
box 13/8
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
934
Vie Stens, lich
Marianne Kupfer
ist-wieder-m-Wien
Man traute neulich bei der Festvorstel¬
lung der „Fledermaus“ im Theater an der
Wien kaum seinen Augen, alg man als Ida
auf einmal wieder Marianne Kupfer auf
einer Wiener Bühne auftauchen sah. Man
hat die kleine reizende Soubrette, die vor
ein paar Jahren in der Ara Direktor Erich
Müllers am Johann Strauß-Theater in
ein paar Lehar-Erfolgen aufgefallen ist,
sicher nicht vergessen. Dann spielte sie noch
einmal in Johann Strauß’ „Lustigen Krieg“
— und verschwand plötzlich aus dem Wiener
Theaterleben. Auf die Frage, wohin sie da¬
malg eigentlich geraten sei, erzählt die heim¬
gekommene Marianne Kupfer folgendes:
„Ich ging damals nach Berlin, sehr bald dar¬
auf nach Paris, wo ich bis vor einem halben
Jahr blieb und zuletzt war ich in London.
Jetzt hat mich aber das Heimweh nach
Wien wieder in die Heimat zurückgetrieben.
Denn Wien vergißt man nicht, selbst wenn
es draußen noch so schön ist. In Paris habe
ich darum meist „Wiener Lieder“ teile mit
deutschem Text, teils in „französischer
Ubersetzung“ gesungen, Und auch in Lon¬
don blieb ich der „Wiener Note“ treu.
Es ist wirklich erstaunlich, wie populär
Wien überall ist. Ich habe in London zwei
Restaurants gefunden, die ihre ganze Anzie¬
hungskraft darauf bauen, „wienerisch“ zu
Aus Amerika sind soeben die neuesten
Walk Over-Modelle
eingelangt im
Amerikanischen Schuhwarenhaus
BERTHOLD FASSEL & Co., I. Tegetthoffstr. 5
sein, Das eine heißt „Joseph“ und erfreut
(sich sowohl bei der österreichischen Kolonie
wie bei der englischen Gesellschaft großer
Beliebtheit, weil man dort Apfelstrudel,
Schnitzl und Gulasch, ganz unenglisch zu¬
bereitet essen kann.
Das zweite Lokal trägt den Pariser
Namen „Tour d’Eiffel“ heißt also „Zum
Eiffelturm“, was auf eine Pariser Atmosphäre
hindeuten würde, man ist aber überrascht,
wenn man von einem ganz richtigen Wiener
Wirt begrüßt wird, der, wenn er in seinen
Gästen Landsleute erkennt, sofort im schön¬
sten breiten Hernalser Dialekt spricht. Es
üst sicher einer der kuriosesten Restaura¬
tleure, die es gibt, denn seine besondere Liebe
Fgehört Artu
zLer. Als man den
Liebem epiee Schichte er alle seine
englischen Gaste hin, damit sie endlich ein¬
mal „echte Wiener Mädel“, sehen könnten,
nd als sein liebstes Buch, das bei ihm zu
Hause immer aufgeschlagen liege, erklärt er
Schnitzlers „Anatol“.
Mein Partner in einer Non-stop-Revue, die
den Titel „Keep smiling“ führte, war
Harry Pilcer, der seiner Geburt nach
ebenfallg Alt-Österreicher ist und auch in
Wien als Partner der Gaby Deslie noch be¬
kannt sein dürfte. Diese „Non stop“-Revue