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5. Listeler
Vergehens gegen die Sittlichkeit bestrafte Personen sind in der Stel¬
lung als landwirthschaftliches Gesinde oft wieder den früheren Aus¬
Verhandlungen bei.
reter des Arbeiter¬
Erster Gegenstand der Berathung ist die Frage der Beschäfti¬
schreitungen verfallen.
bin selbst Arbeiter.
Der erste Referent Frhr. v. Cetto=Reichertshausen ist leider
gung von Insassen und Unterbringung von Entlassenen
eitet. (Beifäll.)
der Straf= und ähnlicher Anste#t# in landwirthschaft¬
durch eine plötzliche Erkrankung an seine Ausführungen behindert,
lichen Betrieben. — Der D. L.=R. hatte seit Jahren unter anderem
hat aber sein Material dem Korreferenten Rgb. v. Puttkamer¬
sein Augenmerk auf die Lösung der Frage gerichtet, in welcher Weise
für dem Abzug der Arbeiterberölkerung vem Lande anderweitig ein] Plauth übergeben, der in eingehender Weise die ganze Frage auf
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Seenenseeentne v. eien i. I Ser Seeeeeeee
d. Kleist mit Herrn Hermann Müller als Dorfrichter Adam. Das
Wochen das Leben und die Jugend mit einander genießen; sie gleichen
feine, spannende Lustspiel, das in seiner Art noch heute unübertroffen da¬
an der Universität
steht, zog auch diesmal wieder die Zuschauer in seinen Bann, und reichlich
sich in ihrem frivolen Leichtsinn und #erachten einander im Grunde,
er gegenwärtig im
verdienter Beifall belohnte namentlich den Hauptdarsteller. M.=F.
da eben jedes das andere nur als Mittel zum Zweck betrachtet. Zu so
zurück. An der
leichtlebigem Liebesgenuß will Ther### auch seinen Freund Fritz
er Disfertation „De
anleit en, da dieser in einem ehebeeckerischen Verhältnisse körper¬
Berliner Zuschauer.
umissoria lege ven¬
lich und geistig krank geworden ### Fritz soll sich durch eine!
Berlin, 5. Februar.
im Jahre 1870 an
Liebelei mit Christine, der Freund#####s, „von der tragischen
— n J. K. H. die verw. Frau Erbgroßherzogin von
Christine aber ist
dinarins in Basel.
Leidenschaft zu jener Frau erhsten“.
ld Zeitschriften er¬
Sachsen hat das Hugo Stangensche Reisebureau in Berlin
keine Kokette. Beim ersten Zusammentreßen verliert sie ihr Herz
en über die „Publi¬
(Hotel de Rome) mit den Anerdnungen für eine Reise nach Egyp¬
an den, der sich ihr nur als Verführer genaht hatte und auch ia ihm
utivbedingungen und
erwacht etwas von echter Liebe zu ihr. Sumer deutlicher wird die herz¬
ten für sich nebst Gefolge und Dienerschaft betraut. Die Herr¬
„Lehrbuch der Ge¬
liche Sympathie zwischen ihnen sie scheinen sich fürs Leben gefunden
schaften schiffen sich am 5. Februar in Trieft auf dem Dampfer
öffentlicht.
zu haben, aus der Liebelei wird Liebe. Da schickt die Vergangenheit
„Semiramis“ ein.
ihren Rächer. Der betrogene Gatte tritt auf, Fritz fällt im Duell.
—n Wie die angestellten eingehenden Ermittelungen ergeben
Christine erkennt in einem entsetzlichen Augenblick, daß der über alles
haben, gehören die in der Abendnummer der „Kreuzzeitung“ vom
geliebte Mann mit ihrem Leben und Glück gesvielt hat, und daß er
13. Dezember v. J. erwähnten Diakonissen, welche in jüdischen
für eine andere selbst in den Tod gegangen ist. Das vernichtet sie,
Familien Dienste gethan haben (anstatt, wie der Berichterstatter
ihre Gedanken verwirren sich unrettbar, und sie sucht den Tod.
Arthur Schnitzler.
sich ausdrückte, „in ärmeren Familien Kranke zu pflegen“) nicht
Diese furchtbare Liebestragödie wiederholt sich ja vor unsern
hrt am 4. Februgr.
zu den evangelischen Diakonissen=Gemeinschaften. Es handelt sich
Augen täglich. Ihre soziale und sittliche Tragik wird dadurch aber
, wie sehr auch auf
vielmehr um sogenannte „wilde" Schwestern, das heißt Schwestern,
nur verstärkt, und auch auf der Bühne erhöht das ihre Schrecken.
Iumal wieder die Auf¬
die keinem Mutterhause und keinem Diakonissenverbande ange¬
Zumal wenn, wie hier, der Verfasser mit tiefem Verständniß und
Deutschen Theater
glücklicher Erfindung die Kontraste, die das Leben selber bietet, gegen
hören; in dem von dem Berichterstatter berührten Spezialfalle um
Stücke eine Fabel zu
I einander wirken läßt. In dem Vater Christinens, einem kümmerlich
solche aus dem Diakonissenheim „Bethesda“ in Berlin, Wilhelm¬
fnik einer beliebigen
lebenden Violinspieler, schildert er einen Mann, der im Alter
straße Nr. 2, welches mit einer methodistischen Gemeinschaft im
2
b Verlauf der Hand¬
auf freudlose, arbeitsreiche Tage zurückblickt und seiner Tochter
Zusammenhange steht und nichts mit dem gleichnamigen Siechen¬
Indem aber der
darum ein kurzes Liebesglück gönnen möchte, auch wenn die Tugend
hause Bethesda zu thun hat.
inneren Leben und
ein wenig darunter leiden möchte. In einer Nachbarin sehen wir eine
n Wie bereits gemeldet, findet am Freitag, 7. Februar,
er durchsichtig sind. —
Frau, die mit Reue auf leichtsinnig verbrachte Jugendjahre zurückblickt
er Personen zu einem
I Abends 8 Uhr, in der Tonhalle eine öffentliche Volksversamm¬
und das wahre Glück nun in der Ehrbarkeit findet. Im Verein mit
hen und Ereignissen
den schon erwähnten anderen Personen des Schauspiels lassen diese
lung der Christlich=Sozialen statt. Das Thema, über das
gemeinsames Lebens¬
beiden Alten uns tief in die heimlichen Konflikte des Großstadtlebens
Hofprediger a. D. Stöcker sprechen wird, lautet: Die Scheidung
hat er doch aus dem
schauen. Der Verfasser stellt sie einfach nebeneinander, und wir
der Christlich=Sozialen von der konservativen Fraktion.
gendes, ja erschüttern¬
dürfen uns unsere eigenen Gedanken darüber machen. Das befreiende
E) Die hiesigen Alten Herren der Heidelberger Sa#o
Wort, das wir dem Dichter nicht erlassen können, bleibt er uns
anhaltendem Beifalle
borussen feierten am Dienstag ihr Jahresfest durch eine Tafel im¬
schuldig.
Kaiserhofe. Es waren mehr als hundert Herren anwesend, u. a.
6 das Stück kein se¬
Die Aufführung war von tadelloser Vollendung. Es ist fast
der Minister des Königlichen Hauses v. Wedel, der württem¬
ist in der Hauptsache
unmöglich. einem der Mitwirkenden ein auszeichnendes Wort besonderen
bergische Gesandte v. Oertzen, Graf Bassewitz=Kläden, Graf Dohnaz
Hkeit und Natürlichkeit
Lobes zu sagen, es sei denn, daß man Frau Agnes Sorma für die
ter diesem Bestreben
Kotzenau und der Landesdirektor v. Levetzow. Der Senior Geh.
Darstellung der Christine im Schlußakte die Anerkennung aussprechen
dlung und verweilt zu
müßte, sie habe diesen Schluß „gerettet". Sie spielte zuletzt ganz
Rath Türpitz brachte das Hoch auf den Kaiser aus.
geht ihm über der
allein in einer vor Entsetzen gelähmten, sprachlos gewordenen Um¬
— n Der Papierhändler Flinsch hat hiesigen Blättern zufolge
he verloren. Schwerer
gebung und ihr erschütterndes Spiel hinterließ unvergeßliche Eindrücke.
jetzt gegen seinen entflohenen Prokuristen Hans Priemer den Straf¬
iner innerlichen Ver¬
Herr Rittner als Fritz, Herr Jarno als Theodor und Frau
antrag gestellt. Er giebt an, daß er von Priemer um einige 20 000 M.
s Verfassers gewonnen
Gisela Schneider als Mizi waren von echter Natürlichkeit. Herr
geschädigt worden sei, die er seit 13 Jahren durch Waarenverkäufe,
Ader ästhetischen Kom¬
Reicher als alter Musiker und Frau Marie Meyer als Nachbarin
deren Beträge er zur Geschäftskasse nicht abführte, unterschlagen habe)
Alungnahme zu seinem
Katharine Binder schufen prächtig durchgebildete Charaktere. Herr
Bei seiner Vernehmung hat Flinsch noch angeführt, daß er von einer
lichen der modernen
Nissen als rächender Gatte trat nur in einer kleinen Episode auf,
Geschäftsverbindung Priemers mit Frhrn. v. Hammerstein nichte
aber seine wenigen Worte wirkten wie Donnerschläge.
wisse auch nicht annehmen könne, daß Priemer sich mit diesem ein
Auf, die Herren reiche
Dem neuen Stücke voraus ging in neuer Einstudirung eine ganz!
in ein paar Tage oder I prächtige Aufführung des „Zerbrochenen Kruges“ von Heinrich 1 gelassen habe. We D# ner die in so kurzer Zeit unterschlagene bei
Theodor und Mizi