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„Bocksprünge" von Hirschberger und Kraatz errang am
Fasern ihres Herzens klar und rührt uns zu Thränen über das Geschick
Carl=Schulze=Theater in Hamburg einen stürmischen Erfolg.
dieses einfachen Mädchens dieser Christine. Es war dies die zweite
„Die Einzige", Drama in 3 Akten von Max Petzold, welches
Rolle, in welcher Fr. Sorma auftrat und mit derselben hat sie womöglich
bereits in Halle mit großem Erfolge zur Darstellung gelangte, ist vom
einen noch größeren, noch vollgültigeren Beweis ihrer Künstlerschaft er¬
Königlichen Schauspielhause in Berlin zur Aufführung ange¬
bracht, wie mit ihrer „Nora“, denn wenn bei der „Nora“ die Handlung.
nommen worden.
die Situation schon hilfreich zur Seite stehen und die Wirkung ihr
Im Saison=Theater zu Nachen wird Sudermanns „Glück im
Leistung vertiefen, so ist sie in „Liebelei“ ganz und gar auf it
Winkel“ auch diesen Sommer wieder in das Repectoir ausgenömmen
innere Schaffenskraft, ihr eigenes künstlerisches Können angewi
werden.
Stürmische Hervorrufe nach jedem Aktschluß lohnten der Künstleri¬
Das Tivoli=Theater in Kiel bereitet folgende Werke vor: „Die
ihre künstlerisch vollendete Leistung. Auch diesmal zeichnete sich
Schmetterlingsschlacht“ von Sudermann, „Fiddicke und Sohn“
Ensemble des Irving Place=Theaters durch verständnißvolles Eingeh¬
auf die Intentionen des Dichters sowohl wie des Gastes aus. Das
von Keller und Herrmann, „Seine Gewesene“ von Breutano
und Tellheim, „Schmetterlinge“ von Mannstädt, „Frau
Stück war von Fr. Sorma selbst mit großer Sorgfalt in Scene gesetzt.
Lieutenant“ von Ferrier=Mars und „Bocksprünge“ von Hirsch¬
Die Ausstattung war eine äußerst stimmungsvolle. Heute Abend wird
„Liebelei“ wiederholt.
berger und Kraat.
„Sascha“ von Hirschberger und „Heirath auf Probe“ nach
Im Sommertheater zu Stade werden folgende Stücke zur Auf¬
Gerö=Buchbinder von Jean Kren werden im Laufe des Sommers
führung gelangen: „Die officielle Frau“ von Olden, „Der große
Prophet“ von Treptow, „Der kleine Lord“ von Burnet, „Trilby“
in Holst's Theater in Braunschweig zur Aufführung gelangen.
von Lederer „Die Schmetterlingsschlacht von Sudermann,
Auch in Graz ist „Nachruhm“ jüngst mit lebhaftem Erfolge
„Lumpengefindel“ von Wolzogen, „Die schöne Ungarin“ von
gegeben worden. Wir empfehlen den Schlager allen den Sommer¬
bühnen als Zug= und Kassenstück, die ihn noch nicht gegeben haben.
Mannstädt und Keller, „Frau Lientenant“ von Ferrier=Mars.
In Bernarts Theater in Aachen kam Sudermann's „Mori¬
„Ein Ehrenwort“ von Hartleben und „Der große Komet“
von Laufs und Jacoby.
turi“ am 19. April mit sensationellem Erfolge zur Aufführung.
Wie dem „Berliner Börsen=Courier“ aus Wien geschrieben
„Ein Rabenvater“ kommt in den Sommertheatern zu Baden¬
Baden und Mannheim zur Aufführung.
wird, ließ der Deutsche Kaiser sich anläßlich der am Mittwoch beim
deutschen Botschafter Grafen Eulenburg stattgehabten Soirée die Herren
In Metz wird „Ein armes Mädel“ von Krenn und Lindau
in Seene gehen.
des Udel=Quartetts wie auch dessen Begleiter am Clavier, den Compo¬
Das Ensemble des Stadt=Theaters in Freiburg i. V. wird in
nisten der im Berliner Opernhause mit bestem Erfolge aufgeführten Oper
„Enoch Arden“, (Dichtung von C. W. Marschnek Victor Haus¬
Offenburg, Lahr, Waldkirch, Emmendingen und Müllheim „Miran¬
mann, vorstellen. Mit lebhaftem Interesse hörte der Kaiser, daß die
dolina“ von Emil Pohl zur Aufführung bringen.
von Hansmann componirte Oper in seinem berliner Opernhause zur
„Die Lüge“ Schauspiel in vier Akten von Wilhelm Fischer ist
Aufführung gelangte, und dürfte schon eine der nächsten Aufführungen
am Stadttheater in Straßburg i. E. mit durchschlagendem Erfolg in
des „Enoch Arden“ besuchen.
Scene gegangen. Die dortigen Blätter berichten hierüber: „Stra߬
burger Tageblait“: Eine Novität stand gestern Abend auf dem
* Am Irving Place=Theater in Newyork ist Schnitzler's „Liebelei“
Programme, ein Schauspiel von Wilhelm Fischer, das er „Die Lüge“
mit durchschlagendem Erfolge in Scene gegangen. Der „Newyorker
betitelt hat. Die eigentliche Spannung der Handlung tritt erst mit dem
Figaro“ berichtet hierüber: Das Schnitzler'sche Stück „Liebelei“
erinnert als solches an die Beschreibung der Herstellung einer Kanone:
dritten Akte ein. Aus der Arbeit sieht noch sehr viel der Novellist heraus,
im Uebrigen verspricht der Antor dereinst schöne Früchte zu zeitigen.
man ninimt ein Loch, macht eine eiserne Einfassung d'ium und die
Kanone ist fertig. Ein solches Loch, ein solcher leerer Raum ist die
Was die Aufführung anbelangt, so war sie unter Hrn. Ackermann's¬
Handlung in „Liebelei“. Aber wie hat es der Autor verstanden,
Regie im Großen und Ganzen eine gute. Das gut besetzte Haus nahm
dieses Nichts mit einer Anzahl interessanter Scenen zu umspinnen. Der
die Darbietung Fischers liebevoll auf, so daß das Stück einen freund¬
Dichter läßt seine Heldin alle Qualen der Liebe, der Eifersucht, des
lichen Erfolg erzielte der den Autor zu weiterem glücklichen Schaffen
Schmerzes über den Verlust des Geliebten durchmachen, legt uns alle
anspornen wird.
„Straßburger Bürger=Zeitung": So haven¬
Movität deg 6
ers in Berlin: