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5. L a1.
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
1/2109 „OBSERYER
Nr. 10
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
- Filiale in Budapest: „Figyelö“ -
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Klaner g
Ausschnitt aus:
von: #70
—(Raimund = Theater.) Zum erstenmale „Olgas
Spitzhube“ Schwank in einem Akt von Beatrice Dovsky.
Frau J.=U.=Dr. Olga Raimann ist Verteidigerin in Straf¬
sachen und hat zum erstenmale einen großen Prozeß zu
führen. Sie verteidigt einen renommierten Spitzbuben. Es
gelingt ihr, einen Freispruch zu erwirken und in ihres
Herzens Ueberschwang ladet sie den Spitzbuben, von
dessen Unschuld sie fest überzeugt ist, zu sich zum
Mittagessen. Da entpuppt sich die wahre Natur
ihres Klienten, „Olgas Spitzbube“ bestiehlt schmt¬
liche Anwesende und verschwindet dann,
eben der Detektive auf der Bildfläche erscheint, um
Für
inclusive
neuerlich zu verhaften. Eine sehr harmlose Geschichte also,
Porto.
dieser Einakter, auch nicht ganz neu seiner Idee nach, aber
Zahlbar
lustig und geschickt gemacht. Es gab stellenweise herzliche ] im Voraus.
Heiterkeit. Fräulein Dovsky, die selbst die Rolle der mitte ist das
Verteidigerin erfolgreich spielte, durfte mehreremale er= seh stcht es den
Abon
scheinen, um für den Beifall zu danken. Dann folgte
ändern.
Abon
Schnitzlers „Liebelei“ mit Hansi Niese als Christise.
enthaltend die
Frau Niese ist in dieser Rolle schon oft gewürdigt worden
r Morgen¬
Inhaj und so sei nur konstatiert, daß sie auch gestern wieder
4
liener Zeitung)
blä
eine große Wirkung erzielte. Fräulein Reingruber
lwirthschaftliche
und die Herren Lackner und Homma verdienen eben¬
lird. Diese Mit¬
Lebe
theil falls volles Lob. S,
Prospecre graris und franco.
Fi
Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
NaIOG ‚ OBSERYER“
Nr. 12
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 12.
— Filiale in Budapest: „Figyelö“
Vertretungen in Berlin, Chicago, Genf, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Die Reichswehr, Wien
7 700
(Raimund=Theater.) Fräulein Beatrice Dovsky,
die mit Glück die Feder führt, hat sich heute mit einer lustigen
Kleinigkeit eingestellt. Der Scherz heißt „Olga's Spitzbube“.
und ist leider schon nach 25 Minuten aus. „Olga's Spitz¬
bube“ ist ein abgefeimter Gauner, mit dessen Freispruch Frau
Dr. Olga Reimann ihren ersten Erfolg als Vertheidigerin
feiert. Frau Doctor hat ihren „Clienten“ unvorsichtigerweise
zu Tische geladen.... Im Hause, in dem der Gatte ausschließlich
den wirthschaftlichen Pflichten obliegen muß, stiehlt aber der
gebetene Gast Alles, was nicht niet= und nagelfest ist, und
die Anzeige
00
entwischt gerade, als ein Detective
macht, daß der freigesprochene Dieb auf dem Wege
in die Reimann'sche
Wohnung einen Einbruch elusive
verübt und sich als ein entsprungenes Steinbrüderl orto.
entpuppt habe. Der mit gutem Theaterverstande exponirte ahlbar
Schwank dient einer vorzüglichen Unterhaltung. Die geist¬ Voraus.
volle Autorin spielte den weiblichen Advocaten mit allerliebster ist das
Lanne. Herr Thaller zeichnete mit feinster Charakter= it es den
komik den alten Gauner. Fräulein Schneider u.
und die Herren Homma und Lackner
assistirten den zwei Hauptdarstellern. Nachher wurde tend die
orgen¬
Schnitzler's „Liebelei“ mit Frau Niese als Christine zeitung")
ohne sonderliche Wirkung gegeben. In einer Matinée in der haftliche
Josefstadt machten wir schon die Bekanntschaft dieser Christine, iese Mit¬
Frau Niese's Erscheinung erfüllt für diese Gestalt nicht
die äußerlichen Vorbedingungen, und in diesem Falle vermag
Bulie
ihre Kunst weniger als die Illusion. Von den Mit¬
gliedern des Raimund=Theaters wurde
das Schnitzler'sche Stück in viel zu schwerfälligem Tempo
gespielt. So bemühte sich Fräulein Reingruber vergebens,
die Derbheit des Naturells einer Mizzi Schlager zu markiren.
Diese Rolle gehört dem Fräulein Höflich, die man nach
ihren ersten Erfolgen jetzt monatelang beurlaubt. Auch Herr
Lackner als Fritz Lobheimer ist ungemein uninteressant.
Er spielte blos einen verseufzten, kopflosen Menschen. e. k.
(Jantsch=Theater.) Heute wurde Benjamin
[Schier's „Hochzeit der Schwiegermutter“ zum fünfund¬
zwanzigstenmale gegeben. Die lustige Handlung und Gothov¬
[Grünecke's Musik übten die schon zweidutzendmale
erprobte Wirkung. Die Damen Lehmann, Trauner
und Braun, sowie die Herren Petza, Leicht und
Fischer — Letzter insbesondere nach dem Vortrag des
[Großmann'schen Couplets — wurden von dem aus dem
Jubiläumsanlasse besonders beifallsfreudigem Publicum vor¬
nehmlich mit Applaus bedacht. Selbstverständlich fiel der
Großtheil des Beifalls auf den Autor, der wiederholt vor
der Rampe erscheinen mußte. Fräulein Braun erhielt
auch zahlreiche Blumenspenden.