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4.9. Anatol - Zykl
Bitte Rückseite beachten!
Telephon 12.801.
SERVE
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für
Zeitungsausschnitte
Wien, I., Konkordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus Morning Post, London
6
vom
Bug, Miss Gilian Scaife, and Miss Eva More.
At the Little Theatre as from Saturday Mr. Granville
Parker will givo, in addition to the three Schnitzler
sketches “Ask No Questions," arweli Supper, and
The wedding Morning, recently produced at the
Palace, two other sketches, of which "An Episode is
probably one. Miss McCarthy will give some matinées of
Nan, and occo, latelsen at the Court, and there
is some prospect of Messe. Granville Barker, Bernard Shaw,
and John Galsworthy who played such important parts
in the Repertory Theatre of last year-taking over the
direction of the theatre. By the way, the little Sunday
Club explains that it is in no sense a gathering of
students of the Drama with highart ideals, but merely a
soci, ub for those who dere to be omused after dinner
on the Sabbath.
testimonial matinée to the
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Telephon 12.801.
BSERVE
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für
Zeitungsausschnitte
Wien, I., Konkordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Basel, Budapest, Chicago, Cleveland, Christiania,
Genf, Kopenhagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis,
New-York, Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Peters¬
burg, Toronto.
(Quellenangabe ohne Gewähr).
Ausschnitt aus:
Reichenberger Zeitung, ei
M. Abendblatt
vom
Theater.
Aus dem Londoner Theaterleben.
London, Anfang März.
Die Aufführung der letzten Szene aus
Artur Schnitzlers „Anatol"-Zyklus
„Anatols Hochzeitsmorgen" (in
der ausgezeichneten englischen Übertragung
Granville Barkers: „Anatols Wedding
Morning") entfesselte in der brillanten Wie¬
dergabe am Palace-Variété einen enthusia¬
sischen Erfolg, der den der beiden früher
gebrachten Szenen „Die Frage an das
Schicksal" und „Abschieds=Souper" bei wei¬
tem übertraf. So matt die Darstellung vom
„Abschieds=Souper in der vergangenen
Woche gewesen war, so flott und
ne
Seite 5.
tragen, später noch andere Werke nach Lon¬
don zu bringen und sein Ensemble darin
glänzen zu lassen.
Mit außerordentlichem Erfolg setzt
Maud Allan ihr Gastspiel am Palace¬
Variété fort und tanzt jetzt ein neues Re¬
pert re zu Kompositionen von Chopin,
Grieg, Schubert und — Johann Strauß!
Ihre Wiedergabe des „Blauen Donauwal¬
zers" gehört wohl zu dem Herrlichsten, was
sie uns hier beschert hat. Köstlich sind die
Briefe, welche die ideale Tänzerin von reli¬
giösen Wahnsinnigen, die in London beson¬
ders zahlreich sind, erhält. In einem heißt
es: „Wenn Sie nicht Ihr lasterhaftes Tan¬
zen einstellen wollen, so hoffe ich, daß Sie
Gott auf der Bühne vom Schlage rühren
lassen wird!" In einer anderen hoffnungs¬
vollen Epistel sagt der Schreiber: „Die Zeit
kommt, wo der Applaus aufhört, wo es keine
Blumenkörbe mehr gibt und wo Ihre Ver¬
dammung ausgesprochen wird, weil Sie
Gottes Worten nicht gehorcht haben." An¬
dererseits aber hat Miß Allan ganz ent¬
zückende Anerkennungsbrief von katholi¬
schen und anglikanischen Geistlichen erhalten
die voll von Bewunderung über ihre Kunst
sind.
Aber auch das ernste Drama ist in
den letzten Tagen hier mehr zu Worte ge¬
kommen, als es sonst der Fall in London ist.
Am Gurt Theatre wurden zwei „Privat¬
Aufführungen von Oskar Wildes „Sa¬
lome" veranstaltet, die Lob verdienen. Be¬
kanntlich gestattet die hiesige Zensur die
„öffentliche Aufführung des verfehmten
Werkes (der Autor ist hier womöglich noch
verfemter, man wird bei seiner bloßen Na¬
mensnennung schon blaß und nervös!) Die
„Privat-Aufführungen werden nur für
„geladene Gäste" gegeben — so schreibt es
das Gesetz vor. In Wirklichkeit können auch
„nicht geladene Gäste Zutritt sich verschaf¬
fen, wenn sie vorher Karten erstanden haben.
So bekam man jetzt wenigstens eine „reine
Salome ohne die Verballhornung seitens
der Zensur zu sehen, durch die sich der Lord
Chamberlein in den November- und De¬
zember-Aufführungen an der Covent Gar¬
den Oper unter Thomas Beecham für alle
Zeitalter unsterblich gemacht. Damals durfte
das Haupt des „Propheten“ (so hieß Jocha¬
naan in der Verballhornung) nicht auf der
Bühne erscheinen, sondern nur — eine mit
Blut gefüllte Schüssel. (1) In der jetzigen
Darstellung am Court Theatre wurde der
de la