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Zyklu-
4.9. Anatol
No.
ARGUS SUISSE DE LA PRESSE S.A.
Schweizer Argus der Presse A.-G.
GENEVE — 23, Rue du Rhône, 23 — GEN
Adr. télégr.: Coupures Genève — Téléphone 4006
Bureau de coupures de journaux sur tous sujets et personnalités.
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reau für Zeitungsausschnitte, Personalnachrichten, Uebersetzungen.
CORRESPONDANTS : VERTRETUNGEN
Paris, Berlin, Vienne, Londres, Rome, Christiania, Buda-Pest,
Boston, Amsterdam, New-York, Mexico.
Schwank recht schwacher Sorte bekamen wir — bis Rechtssprache mit dem Verbrechen gegen das ei¬
urnal.
Berner Tagblatt,
Bern
her als Eintagsfliege — serviert „Ob Du willst oder mende Leben" ausdrückt. Das Stück ist Tendenz, es
dresse
wird für die Abschaffung dieses Paragraphen Pro¬
nicht ...", von Haus Sturm und Bachwitz
Etwas ganz anderes war da des Tschechen paganda gemacht in der Person eines menschlich
Frantisek Langer „Peripherie“. Das wurde ein sehr sympathischen Frauenarztes. Manch gute und
1928
fesselnde Szene ergibt sich, aber auch manch undra
Theaterabend, an den man noch lange zurückdenken
wird. Die Regie war großartig, die Bühnenbilder matische, in der es einem schwer fällt, mitzugehen
Raxim Frey) hervorragend, die Aufführung mit in der man das Interesse zu sehr verliert. Das Pro¬
blem ließe sich kürzer und prägnanter fassen. Die
Shall als Franzi und Mathilde Danegger als
Aufführung war glänzend, sie hatte ihre Hauptträger
Anna untadelig. Wer wird all die faszinierenden
Bilder vergessen: die Baustelle, das Kino, die Szene in Heinrich Heilinger und Lotte Schramke.
Kunst und Theater in Zürich.
Das Zürcher Stadttheater setzte sich in einer Ur
A. G. Im Zürcher Kunsthaus hat mit Anfang mit dem Motorrad usw.? Der Inhalt des Stückes
ist ein tragikomischer: Ein Mörder ist die Haupt aufführung für Karl Heinrich Davids Oper „Traum
begonnen
Taxe d'inse des Monats eine neue Ausstellung
figur, dem man den Mord oder vielmehr Totschlag wandel ein. Sie erzielte einen sympathischen Ach
Schweizer Künstler kommen zum Worte. Vorab sin
Einschreibget
zu nennen Alice Bailly, Karl Hosch und Hans Bericht glaubt, der sich schließlich denunziert und von tungserfolg. Die Musik schien teilweise nicht ganz
originell, sondern an bewährte Vorbilder angelehnt
der Polizei ausgelacht und fortgeschickt wird, wei¬
ger. Hoschs Temperament äußert sich hauptsächlich
das sorgsam aufgestellte Polizeiprotokoll mit seinen das Libretto hatte Turgenjews „Triumphgesang der
im Landschaftlichen, während Alice Bailly eine
sigter Tar¬
Ueberblick über ihr ganzes Schaffen gibt. Hans Ber=Aussagen unvereinbar ist. Die Handlung ist tief Liebe zum Vorbild. Es war vom Komponisten
ne bestimmten
schreibgebühr
gers Stärke liegt im Porträt, auch die seines Lands realistisch, und jedes Bild vermag für sich allein selbst verfaßt, der aber die vielfachen Möglichkeiten
seiner Vorlage nicht ganz ausnützte. David dirigiert
On traite
mannes Gustave François äußert sich mehr im schon zu fesseln durch seine straffe Komposition
at-Abonnem
manchmal freilich — Gott sei Dank selten — leiht das Orchester, die Regie von Alois Hofmann war
Figürlichen.
Langer mystischen Lösungen sein Ohr, so auch am sehr gut.
Im Schauspiel sahen wir Irene Triesch, die Ibsen¬
Weiterhin mühte man sich mit gutem Erfolg um
hundertster Geburtstagsfeier etwas vorgriff und uns Schluß, doch fällt dies gegenüber den Vorzügen des
ältere wohlbewährte Dinge, wie den „Barbier von
Werkes kaum in Betracht.
„Die Frau vom Meer und das unvergängliche Wer
Sevilla", die „Tosca, die „Zauberflöte", der
Als seltener Gast endlich wieder einmal Arthur
„Wenn wir Toten erwachen“ zu Gehör brachte. Di
Schnitzler. Sein unsterblicher „Anatol" agierte in „Wildschütz" usw. Als Gastspiel wäre zu nennen die
Triesch war ein Erlebnis, das Ensemble aber, das
sie mitbrachte, reichte bei weitem nicht an sie heran vier lebendigen Bildern vor uns und erfreute gleich zwei Abende von Frau Hüni=Mihacsek (in „Lohen
stark wie stets. Als beste Skizze erwiesen sich die grin" und „Macht des Schicksals"). In der Operett
Was das Schauspielhaus uns sonst bringt? Ein
mal glaubte man den fabelhaften Hexererfolg (von „Weihnachtseinkaufe, als schwächste „Anatols Hoch- ist eine wohlgelungene Neuinszenierung von Kalman
zeitsgekommen wir vielleicht einmal auch „Zirkusprinzessin" zu erwähnen. Von Borodins Ope¬
dem man nun schon über dreißig Aufführungen re
einen größen Schnitzler zu sehen, etwa „Das weite Fürst Igor" wurde bereits an anderer Stelle ge
gistriert) wiederholen zu können mit dem „Drei
sprochen.
Land"? Ich glaube, das Interesse des Publikums
zehnten Stuhl“ des Herrn Veiller. Das Experimen
Von weiteren genußreichen Abenden seien ge¬
gelang aber nicht. Auch „Mrs. Cheneys Ende" nä wäre vorhanden. Als neuester Schlager wäre schließ
nannt: Mary Wigman tanzte mit ihrer Gruppe
lich noch zu nennen „Der Frauenarzt" des Berliner¬
hert sich der Hochstaplerwelt, aber auch ihr war kei¬
irgendwie sensationeller Erfolg beschieden. Einen Rehtisch, der das Problem behandelt, das sich in der im Stadttheater: Leo Slezack brachte seine immer