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4.9. Anatol-
-
Das
interessante
Frauenantlitz
Die
Filmschauspielerin
Dorothy Jordan
Autor des Stücke, das er zuerst unter
Champagner, und dies alles zu Dritt.
eigenem Namen vielen Bühnen einge
Muriel Kirkland in einer Mosheim¬
reicht und prompt wieder zurückerhal¬
Rolle spielt prächtigstes Theater, und
ten hatte. Er kam auf den Einfall, es
William Harris führt eine von Geist
unter deutscher Flagge segeln zu
durchsprühte Regie.
lassen, weil, wie er dem Reporter er¬
Ausgezeichnet auch die Regie von
klärte, die moderne deutsche Dramati¬
Biberman und Simonson in „Brüll
in London augenblicklich Trumpf sei.
China", in der „Theatre Guild“
Er hat sich in seiner Berechnung nicht
Phantastische Bilder mit dem kanonen¬
geirrt.
dräuenden Schlachtschiff im Hinter¬
grund, und den wimmelnden Chinesen
im Vordergrund. Zum Szenenwechsel
Filmstudio
gleiten schunken vor das Schiff und
verdecken es mit ihren bunten Segeln.
für alle
Man sieht vorzügliche chinesische
Schauspieler. Und ist überrascht, wie
Wir haben immer wieder auf die
willig der Amerikaner Satire auf¬
Notwendigkeit hingewiesen, durch
nimmt, die ihn ganz heftig anpackt.
die Einrichtung eines Filmstudio¬
Maxwell Anderson, Mitautor von
den Durchbruch zur wirklichen, heute
„Rivalen" schrieb eine „Königin Elisa¬
immer noch problematischen Kunst
des Tonfilms einzuleiten. Wir brin¬
beth“. Sie ist auf die Liebesgeschichte
gen im folgenden eine Zuschrift, die
mit Essex beschränkt und hat zwar
sich mit der finanziellen Sicherung
einige große Momente, wirkt aber kon¬
eines solchen Projekts beschäftigt.
ventionell. Philip Moeller führt eine
„Eins ist sicher: der Film hat in
farbige, aber hergebrachte Regie.
Dann gibt es noch ein Stück
jeder Beziehung Blutauffrischung
„Overture", das in Deutschland spielt
nötig. Es ist nicht daran zu zweifeln,
daß viele verantwortungsbewußte Re¬
und Politik mit Liebe mischt, ohne
gisseure neue Gesichter für ihre Filme
etwas Neues zu sagen. Und eine Auf¬
suchen. Aber Probeaufnahmen kosten
führung von „Meine Schwester
viel Zeit und noch mehr Geld, und
und ich", in der sich der jung
Walter Sleza New York er¬
daß Probeaufnahmen fast nie das
wirkliche Können der Debutanten zei¬
obert. Man findet ihn hier bezaubernd
gen, wissen die Leute der Praxis nur
scharmant. Er singt ein Lied englisch
zu gut. Zufallsentdeckungen von mehr
deutsch, französisch. Man vergleicht
oder minder großem Reiz, statt syste¬
ihn mit Chevalier.
matischer Talentauslese sind das dürf¬
Heinrich B. Kranz.
rige Resultat des gegenwärtigen Zu¬
Ands. Die Verkalkung des Betrie¬
bes" nimmt ihren Fortgang. Welches
Ein Bruckner-Frick
ist der Weg, der in eine bessere Film-
zukunft führt? Einzelne Produzenten
in London
oder Regisseure können gar nicht hel¬
Oder: Deutschland ist
fen, denn bei aller Liebe zum Film ist
Trumpf
die Produktion zum Verdienen da; sie
ist kein Wohlfahrtsinstitur.
In London gab es dieser Tage eine
Ich stelle folgenden Vorschlag zur
Bühnensensation.
eigenartige
Theatre
Diskussion: Das Risiko der dringend
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Broadway Hollywood
Apr 1931
NATOL, a play in our acts and six
scenes, by Arthur Schnitzler, acting
version by Harley Granville-Barker, Staged
by Marc Connelly and Gabriel Beer-Hoff¬
man; setting by Jo Meiliner; revived by
Bela Blau, Inc., at the Lyceum Theatre,
N.Y. C. In this interesting anatomy of
love, we find Miriam Hopkins, Joseph
Schildkraut, and others who have appeared
in films, acting for the legit." The music of
the play is excellent, especially the Vienne
waltzes.
When "Anatol" was first shown in New
York nearly twenty years ago with John
Barrymore it was reputed to be audacious
Anatol is a sinner. But not to Schnitzler,
and hardly to the pernicious playgoer of
today, for Anatol is a sybarite of love. He
is punctilious about the deportment of con¬
quest. He loves love. The seven scenes in
his affairs reveal his susceptibilities his
anxiety over the fidelity of Hilda, his
wounded vanity when Bianca no longer re¬
members him, his anger when he discovers
one of his trollops covering the booty of
previous amours or another planning to
supplant him with a chorus boy. For to
Schnitzler love is full of sevor and decep¬
tion, honeyed tenderness and sweet languor.
None of the hotblooded passion of the
modern theatre bursts into his amorous
hot-house. There is hardly a kiss visible to
the naked eye.
So This is
Broadway
— By BEN WASHER¬
Joseph Schildkraut, having can¬
celled his plan to be in "The
Tyrant" for Charles Wagner, has
agreed with Bela Blau to be starred
in Schnitzlers Affairs of Ana¬
tole.
us as an er der Kai¬
kraut was to work for Jed Harris¬
and reveals the nature of Mr.
Blau's second offering of the sea¬
son.
Affairs of Anatole will come to
Broadway in Granville Barkers ver¬
sion and may be expected after Mr.
Blau's presentation of William
Bolithos play and before S. K. Lau¬
ren's "Reunion —which means
about January 1.