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4.5. Abschiedssouper
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Telephon 12801.
Aleg. Weigls Unternehmen für Zeitungs-Aussehnilte
„OBSERVER“
L. österr. behördl. konz. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Genf, London, Now-Vork,
Paris, Rom, Mailand, Stockholm, Christiania, St. Petersburg.
(Quellenangabe-ohne Gewähr.)
Sode A.
Ausschnitt aus:
vom:
Aux Capucines:
Durant les quinze représentations qu’elle
donnera à partir de demain, Mme Charlotte
Wiehe ne devait jouer qufune seule piece:
Souper Gadien, une adaptation de M. Maurice
Vaucaire, d’apres Schnitzler, Tauteur vien¬
Hols Dien Cönlhu. Mais d-püis Tannonce die la
rentrée de la-brillante artiste, Taffluence des
demandes a été telle que M. Michel Mortier
s’est décidé à remettre aussi sur Tafliche 7
Main, le famenx mimodrame d’Henrv Be¬
reny qui fit connaitre Mme Charlotte Wiehe
anx Parisiens.
Demain également, premières de: Pour
32 francs, fantaisie judiciaire de MM. Adrien
Vely et Léon Miral, les, heureux auteurs de
Monsieur Tranquitle, avec MM. Coquet et
André Dubosc dans les prineipanx röles, et
de Parles au concierge, actualité de MM. Do¬
minique Bonnand, Jean Battaille et Hrrter,
pour la rentrée de Mlle Marie-Louise Faury,
la charmante divelte.
II va sans dire que les Elks at home, la
folle houffonnerie jouée, chantée et dansée
par les Elks reste au programme.
Telephon 12801.
„OBSERVER“
I. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeilungs-Ausschnitte
Wien, I., Conoordiaplatz 4.
Vertrefungen
in Berlin. Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom,
San Francisco, Stockholm. St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewähr.)
che u. Ma
e
vom:
B
1
Althergebrachte.
* Gastspiel Charlotte Wiehe. Weitaus in¬ s
teressanter als die Petite Déserteuse am Mon¬
tag Abend war die gestrige Aufführung des
Enfant prodigue von Michel Carré,
Musik von Wormser, wenn wir auch diese Panto=d
mime schon von einer vortrefflichen Darstellung in
unserem Residenztheater her kannten. Die Truppe
der dänischen Kunstlerin hatte zum Teil mit un¬ 3
günstigen außeren Umständen zu rechnen, wie sie
ein improvisiertes Orchester und die magere Aus¬
stattung in einem scheußlichen Tapeziergeschmack,
da
wie sie das Schauspielhaus für seine Gäste übrig
mit sich bringen

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zu haben pflegt, naturge
iblichen Reizen kann a#
we
müssen. Auch von ihren
die Darstellerin des Verlorenen Sohnes in der
9
m
grell weißen Pierrotmaske wenig zur Geltung
bringen. Nichtsdestoweniger vermochte die Lei¬
be
stung des Gastes von Anfang bis zu Ende zu fes¬
seln und erweckte oft Beifall bei offener Szene.
Frau Wiehe weiß die Rolle mit einer Fülle von g
überraschenden, bald humorvollen, bald tragischen
Einzelzügen ungemein zu beleben. Im Enfant u
5
prodigue, das offenbar die pièce de résistance
der Gastspielreise ist, entpuppten sich übrigens
einige Mitglieder des Ensembles als überraschend B
aute Schauspieler. Die Biedermeierstimmung i#
ersten Akt wurde von Pierrot=Vater (Herr Franck¬
Morel) und Pierrot=Mutter (Frau Jeanne Mar¬
sac) ganz entzückend herausgebracht.
Schnitzlers „Abschiedssouper", das
den Schluß des Abends bildete, ist in seiner Art
sehr französisch, wenn es auch nur von einem
Donau=Pariser geschrieben wurde. Man könnte
die französische Bearbeitung für das Original
halten. Der Dialog wirkt darin eher noch prä¬
ziser, epigrammatischer als im Wienerischen. Frau
Wiehe macht aus dem süßen Wiener Ballettmädel
eine kecke Pariserin, die den Teufel im Leibe hat,
mit mehr Ironie als Gutmütigkeit, mit einer
latzenartigen Lust, die Männer zu Ergern. Herr
Vallières (Maurice) und Lacoste (Max)
waren von bestrickender Eleganz.
p.