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4. 5. Abschiedssouper
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Telephon 12801.
Alex. Weigl’s Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Ausschnitt
„JBSEHVEF
Nr. 51
I österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelö“ —
Vertretungen in Berlin, Chicago. Gent, London, Newyork, Paris, Rom, Stockholm.
Ausschnitt aus:
Suzburger Zeitung
vom 2 1/2720 2-
Stadttheater.
„Mit dem zweiten „Literarischen Novi¬
täten=Abend; hat uns die Direction wirklich
keine interessante Ueberraschung bereitet und es ist nur
zu beklagen, daß uns derartige Lichtpunkte der Theater¬
saison so selten beschieden werden. Dieser Abend ver¬
dient rückhaltlose Würdigung. Die Zusammenstellung
Für 50 Zei
der drei Einacter ist als sehr geschmackvoll zu be¬
100
zeichnen. Den Anfang machte eine neue Komödie i7
200
„Frau Edith“ von Eugen Brüll, welche an ar
500
unserer Bühne seine Erstaufführung erlebte und durch aus.
„ 1000
ihre vornehme und edle Tendenz, sowie durch den dus
Im G6
Abonnement
flüssigen und geistreichen Dialog vom Publicum mit; den
Abonnenten f
größtem Beifall aufgenommen wurde. Hierauf kam
Schnitzlers entzückende dramatische Scene aus
Der
dem Anatoi „Das Abschiedssouper“, welches die
Inhaltsangab
gehoben durch eine brillante Darstellung ebenfalls jen¬
blätter (T
ing")
wodurch eine
die denkbar günstigste Wirkung auf das Publicum siche
Lehen des In
ausübte, und zum Schlusse kam das Mimodram Mit¬
theilungen we
„Die Hand“ von Henry Bereny zur Auf¬
führung, welches in der ausgezeichneten Form, wie
es an unserer Bühne vorgeführt wurde, einen ge¬
waltigen und tiefen Eindruck machte. Die Direction
wird gewiß keinen Fehlgriff machen, wenn sie sich in
nächster Saison öfters entschließen wird, derartige
Aufführungen zu insceniren, welche dem literarisch
interessirten Theil des Publicums Rechnung tragen.
Der Erfolg wird umso größer sein, je eigenartiger
die Wahl der Stücke ist und je sorgfältiger die Regie¬
kunst zu Werke geht. Der letzte literarische Abend
war gerade in dieser Hinsicht von vornehmen und
künstlerischen Impulsen erfüllt und den Herren Dir.
Blasel und Hoppé gebührt hiefür die vollste
Anerkennung. Auch sämmtliche Darsteller widmeten
sich mit sichtbarer Liebe ihren gewiß anregenden Auf¬
gaben und suchten den Erfolg auf die höchste Stufe
zu führen, was ihnen auch siegreich gelungen ist.
In der ersten Komödie „Frau Edith“ standen
Frl. Kraus und Herr Dir. Blasel im Vorder¬
grunde. Herr Dir. Blasel hatte den Dr. Reinhold
darzustellen. Es ist dies ein Mann, welchen in
seiner Jugend eine starke Neigung zu Edith erfaßt
hatte, auf den innigsten Wunsch seines Herzens jedoch,
sie als sein Weib ins eigene Heim zu führen, ver¬
zichten mußte, da er damals noch ein vollständig
mittelloser und unbedeutender Mensch war und keinen
Anspruch auf Ediths Hand erheben konnte. Edith
ließ damals den jungen Doctor ziehen, obwohl sie
ihn liebte, hörte auf die Vernunftrathschläge ihrer
Angehörigen und heirathete einen reichen Fabrikanten.