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an das Schicksal
4. 1.
Die Fragea
Telefon 12801.

Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte.
Ausschnitt
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„OBSERVER“ Nr. 2
I. österr. behördl. conc. Bureau für Zeitungsberichte u. Personalnachricht
Wien, IX/1. Türkenstrasse 17.
Filiale in Budapest: „Figyelö“ —
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Ausschnitt aus:
Etlapost, Wan
vom * 27 75
n
(Jösefstädter Theater.) Wenn „geistvolle“ Kritiker
überdie literarischen Bestrebungen des Directors Jarno
ihre Witze machen, so wissen sie wahrscheinlich nicht, dass
Jarno zu den ersten Künstlern des „Lessing=Theaters“
gehörte und als solcher an Bildung so manchen Kritikus über¬
ragt. Dass Jarno auch Geist und Geschmack hat, beweisen
seine ersten literarischen Abende. Er führt das Genre langsam
ein, aber er wird es einführen, dafür bürgt das Anwachsen
der Gemeinde, die seinen Einladungen Beifall zollt. Noch ruht
die ganze Last dieser Abende auf seinen Schultern; der
Director muss dem Schauspieler Platz machen, um diese
Abende zu ermöglichen. Da sich Direc or Jarno seine Kräfte
schon erzieht, wird er auch bald an größere Aufg.ben schreiten
können. Vorläufig hat er mit Strindbergs „Gläubiger“
einen vollen Erfolg errungen. Augenblicklich spielt dem Künstler
in Wien keiner die Rolle nach, und der Rahmen zu dem
kleinen, aber künstlerisch scharf gerissenen Bilde ist einer
ersten Bühne würdig. Wenn Herr Ners so realistische Züge
zeigt, w ie indem Stücke, so hat er das dem künstlerischen
Fluidum zu verdanken, das Herr Jarno auf ihn überleitet;
diese scheinbar spielende, in allen Accenten vollkommene, die
Stuation“ prägende Sprache des Künstlers gibt Mitspielern und
Publicum den Commentar für die mitunter recht räthselhaften
Fül
Worte des Dichters. Frl. Fehdmer haben wir bereits früher ge
rückhaltslos gelobt; für realistische Aufgaben wird man heute
in Wien eine zweite Künstlerin von dieser Klarheit und Schärfe
su
nicht finden. In Schnitzlers liebenswürdigem Einacter:
Die, Frage an das Schicksal“ spielte Jarno den jungen
/8
Abd Anatiol mit feinem Humorund mit dter ihm eigenen, wie
unabsichtlich aussehenden Gewandtheit. Die feine, psychologische
Studie stellt der Lüge das Zeugnis aus, dass sie ein noth¬
wendiger Bestandtheil des menschlichen Glückes sei; Herr
Anatol weckt lieber seine im hypnotischen Schlafe redende
Geliebte, ehe er mit der eventuellen Wahrheit, dass sie ihm
untreu sei, seinen Liebesrausch ausschläft. Herr Jarno gab
den wechselnden Empfindungen des „wahrheitssuchenden“
Genussmenschen soviel wahrhaftige Züge, dass Schnitzler
für seinen Cyklus das Beste hoffen darf. Herr Sachs und“
Frl. Palme secundierten angenehm.
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„OBSERVER“
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L. Unterr. behördl. sene. Bureaa für Zeitungsberichte u. Personainachrichten
Wien, IX/1, Türkenstrasse 17.
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Hentäg
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Theater in der „Hpsefstapt.
Literarischer Abend — wie vornehmklingt das! Tr
dem war Schnitzler's „Frage an das Schäcksal“ nur ein
mäßiger Genuß. Anatol möchte wissen, ob seine Gellebte 1
Er beschließt, sie zu hypnotisiren und sie dann in diesem Zustand
befragen. Aber er traut sich nicht, aus Fürcht, etwas zu erfahren, was
ihm unlieb wäre. Das ist das ganze Stück. Herr Director Jorno
spielte übrigens den Anatol sehr hübsch.!
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