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3. Das Maerchen
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nun das
um zu beweisen, daß Mann und Weib „Genossen“ im Sinne des
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Kommuni# us sein könnten.
iontheater
Auf .## Schiff löst sich zuerst die Ordnung und Disziplin
mmer noch
unter der Teschlechtsgier der Männer auf. Keiner, weder Steuer¬
n fegt die
mann, noch Koch, weder Negerboy, noch alte oder junge Matrosen,
Dumas —
bleiben von der Sehnsucht, die Frau zu erobern, verschont. Die
„Kame¬
Frau kann nicht mehr Führer des Schiffes sein. Sie fluchtet zum
Theodor
„Matrosenrat“. Er soll helfen. Sie soll nach dem Vorschlag
bearbeiten
eines Matrosen einen wählen und wählt ihren einzigen Feind,
rei: diese
den Telegraphisten, den harten Vertreter der Idee. Der läßt sich
sondern
aber nicht wählen: als Mann wählt er. Da greift sie zu dem
ann, als
Verachtetsten unter den Matrosen: dem Neger. Die Wahl will
tte, mehr
die Matrosenmasse nicht gelten lassen; ihre Wut stürzt den Un¬
ergangen
glücklichen über Bord. Damit ist die Auflösung auf dem Schiff
d sperrte
allgemein. Der Telegraphist funkt den Mord an Land, bezeichnet
Elisabeth
die Kapitänin als schuldig. Man nähert sich dem Hafen: die
avon..
Kapitänin will alle Schuld auf sich nehmen. Unter dem Druck
der herannahenden Hafenpolizei — echt kommunistisch: die Polizei
an der
ist der deus ex machina! — finden sich schließlich Matrosenmasse
einzige
und Kapitänin! Sie wählen die Frau neu und drehen vom
Unreife
Hafen ab.
Abend
Man denkt sofort: nun kann die gleiche Geschichte von vorne
el am
losgehen. Und sie wird sich immer wiederholen, weil es sich da¬
ie künst¬
bei um einen Naturvorgang handelt. Einen Naturvorgang kann
bedingter
man nicht mit einer Parteiidee auflösen: hier ist Leonhards
deologie,
Irrtum. Im einzelnen sprach er dies Wissen selbst aus. Im
wie hier
einzelnen, wo es sich um das Naturgeschehen handelt, fesselt er
Welt¬
darum auch durch Echtheit und Leidenschaft. Das Ganze aber
eimann.
zerbläst wie eine Illusion.
tur ver¬
Die sozialdemokratischen Zuhörer, von jeher zur Tendenz und
Parteienge erzogen, spürten natürlich nichts von der inneren
t einem
Unwahrhaftigkeit des Stückes, sondern gaben großen Beifall.
innere
Zugleich berauscht von der Tendenz wie von Traugott Müllers
in Sich¬
sehr schönem Bühnenbild: ein voller Dreimaster unter ziehenden
Spiel,
Sommerwolken mit Hilfe der Drehbühne zur Illusion voller
lang¬
Fahrt mitten auf dem Ozean gebracht. Dazu kam Erwin
erholt.
Piscators ausgezeichnete Regie: sie erreichte ein Zusammen¬
durch¬
spiel zwischen den Matrosen sowie den stärker hervorgehobenen
statt¬
Einzelpersonen, eine Charakteristik von seltener Blutfülle und
gewalzt
Lebenskraft. Gerda Müller kam mit dieser realen Farbigkeit
che Be¬
der aufgewühlten Manntiere nicht ganz mit: hatte aber schöne
Momente in der Offenbarung eines Frauentums, das innerlich
russische
frei werden möchte.
ersburg
Trotz aller Einwände bleibt Leonhards Arbeit als eine
nt, daß
beachtenswerte, zukunftversprechende Leistung zu verbuchen: wenn
chwun¬
er sich einmal vom Parteipolitischen freimacht und zum Wesens¬
Führer
grund aller Kunst bekehrt, wird er über das nur Zeitlich=Modische
sechzig
seines Werkes hinaus dringen.
Frau!
Wie sehr dies Zeitlich-Modische einem Stücke, einem Dichter
ber. um
schaden kann, sah man bei Artbur Schnitzlers 1891 geschrie¬
sondern benem „Märchen“, dem das Lessingtheater eine miserabel ein¬
studierte Auferstehung zuteil werden ließ: wen fesselte hier
noch, daß ein schwächlicher charakterloser Mann nicht darüber
hinwegkommt, daß seine Braut schon einmal sich vergessen hat?
si?“
Auch Wedekinds „Mus##, von der Goethe=Bühne wieder aus¬
gegraben, bleibt als Tendenzstück gegen den § 218 unglaubhaft
und unausgegoren. Man ist gegen solche Stücke schließlich er¬
boster, weil sie falsche Vorstellungen erwecken, als gegen die bloße
Unterhaltungsware eines Hermann Bahr, der sein Verlo¬
bungsspiel „Der Krampus“ (in der Komödie) einmal zur Ab¬
wechslung in der Sturm= und Drangzeit spielen läßt, oder gegen
die „leichte Komödie mit Musik“ (sprich beinahe Operette) „Phi¬
Phi“ von Willemetz und Sollar im Theater am Kurfürsten¬
damm, wo eine Eheenttäuschung des Meisters Phidias dal
geboten wird, um Adalberts und Morgans Komik zu zeigen. ...
stellung.
— Aus Berlin wird uns telegraphiert: Arthur Schnitz¬
lers dramalisches Erstlingswerk „Das Märchen, das in
Berlin noch niemals gespielt worden ist, wuche von der Direktion
Rotter im Lessing=Theater aufgeführt. „Das Märchen“
behandelt, wie bekannt, das Problem vom gefallenen Mädchen.
Es bildet gleichsam eine Vorstudie zu Schnitzlers dramatischem
Hauptwerk. „Das Märchen“ ruft daher auch das Interesse des
Publikums hervor und wurde mit freundlichem Beifall auf¬
genommen. In der Hauptrolle des gefallenen Mädchens zeigte
eine junge Schauspielerin, Kamilla Spira, eine vielver¬
sprechende Begabung, die allerdings noch der Entwicklung bedarf.
Der junge Mann, der nicht darüber hinwegkommt, daß das
Mädchen, das er liebt, bereits einem anderen angehört hat, wirkt
in seinem Egoismus und seiner Wertüberschätzung heute recht
unsympathisch, und der Darsteller Kurt v. Möllendorf, der
selbst ein tüchtiger Schauspieler ist, dem aber die Rolle nicht zu
liegen scheint, verstand es auch nicht, ihn sympathisch zu machen.
— Aus Hamburg wird berichtet: Kalmans „Gräfin
nmesenbeit des. Komponisten, inszeniert
0ml-
iden
zeichen. Dennoch gibt sie der kleinen Entzückungen
un¬
genug; aber fern ihrer Rolle. Den Armand gab] 2
iesel
mit Anstand und gedämpft Lothar Müthel.
M.
nacht
Lessing=Theater: „Das Märchen.“
mit
Arthur Schniglers aus der „Anatol“=Zeit stam¬
ich
mendes Schauspiel. In seiner Tendenz ein
nose
wenig verstaubt. Immerhin mit seinen gut
An¬
beobachteten und scharf charakterisierten Gestal¬
elbst
ten, seinem feinen Humor auch heute wohl ge¬
orm
nießbar. Von Curt v. Möllendorff zuweilen
ist
allzu schleppend inszeniert, und (als männ¬
te.“
licher Hauptdarsteller) gar zu theatralisch
spielt. Sehr gut Rudolf Lettinger, Erich Kaiser¬
go
der.
Titz und Else Wasa. Camilla Spira, eine Augen¬
5ol
weide, gestaltet das „Mädchen mit Vergangen¬
sich
heit" beherzt und rührend frisch, versagt jedoch
in dramatischen Momenten als Sprecherin. Das
üb:
allgemeine gute Zusammenspiel zeugt von sorg¬
hat
samer Durcharbeitung.
Rol
Unt
Theater in der Kommandantenstraße:
sein
„Uschi.“ Ein freundliches Amüsierstück — ohne
Originalität, aber mit netten kleinen Einfällen, um
einer Gilhart M#sie