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3. Buch der Sprneche und Bedenken
Baue
Möcht gern wissen, wie d.: 9# wagl.8n „1, Tnaria aber
#harzer.
wirft, z#e in die Ecke)
beschäftigt, Vil kehn eihen S## e
Wirt: Vielleicht paßt s ihm auch nimmer bei uns in
(Reicht den Stab dem Mohrenkönig Balthasar. Dieser ebenso (Gem### der Zuschauer, die vo
sich ruhig zu ##
Tiwl, seit der Franzos regiert!
wie die anderen, nur mit rauherer Stimme):
Burgl: Mohrl, dös könnt i dir nit übel nehmen!
tasie haben. Sonst könnten sie sich vortrefflich miteinander das Bedürfnis, dir zu helfen,
darüber, daß er für seinen Teil de
verstehen und würden vielleicht manchmal merken, daß sie
sah, und die Ueberzeugung, daß
derselben Ansicht sind und nur in verschiedenen Sprachen
Bemerkungen.
reden.
Aus dem noch unveröffentlichten „Buch der Sprüche und
Ein Gemisch von Aufrichtig
Bedenken“
nur Lüge, von Stärke und Schn
Wie oft — bei uns noch öfter als bei anderen —
Von Arthur Schnißler.
von Güte und Bosheit immer u
halten wir für Stärke des Charakters, was am Ende doch
nur das negative Vorzeichen ist
nichts anderes war als Schwäche des Gefühls.
Es gibt Wesen, denen wir das Vortrefflichste zu¬
schied zwischen Algebra und P
zutrauen geneigt sind, und die uns nicht enttäuschen, solange
daß im letzteren Falle zwei negat
wir ihnen ohne Anspruch und Forderung gegenüberstehen,
Eine sogenannte Halbwahrheit, sie mag sich aufspielen
positives Resultat ergeben.
die aber unweigerlich versagen, sobald es einen Widerstand
wie sie will, wird niemals eine ganze Wahrheit werden. Ja,
zu überwinden, eine Pflicht zu erfüllen oder eine Gefahr zu
wenn wir ihr nur scharf genug ins Auge sehen, so ist sie
bestehen gilt. Und sie werden sich vor allem gegen jeden auf¬
Menschliche Beziehungen,d
immer eine ganze Lüge gewesen.
lehnen, der, ohne bösen Willen, einfach durch den Lauf der
gerichtet waren, lassen sich nur
Dinge in die Lage kam, sie auf die Probe zu stellen — nicht
schämenden Opfern in kleinem Sti
Ich glaube dir deine Weisheit nur, wenn sie dir aus
anders, als wäre es jener, der an ihrer Unzulänglichkeit, die
ist der Entschluß, einen gemeinsaf
dem Herzen, deine Güte nur, wenn sie dir aus dem Ver¬
sonst keiner, am wenigsten sie selbst bemerkt hätten, die
fach aufzulösen als der Versuch,
stande kommt.
eigentliche Schuld trüge.
Die sogenannten impulsive
Du sprichst von deiner Mission? Das klingt etwas
Wenn du es dir einfallen läßt, Abschätziges über einen
nicht Verschwender, sondern nur
pathetisch. Oder sollte es nicht am Ende nur der Vorwand
Stand zu äußern, werden sich immer seine übelsten Vertreter
sein, unter dem du dich deiner Pflicht zu entziehen
getroffen fühlen, und, um es nicht merken zu lassen, dich als
gedenkst? Denn dies ist der ernstere, schwerere und verant¬
Unsere Fragen an die Gott
den Verleumder von anderen hinzustellen versuchen, die zu
wortungsvollere Begriff; und was du deine Mission nennst,
machen, nicht die spärlichen
treffen niemals deine Absicht war.
das muß notwendig in deiner Pflicht enthalten sein; — ober
werden; die Sehnsucht iste
du bist deiner Mission niemals wert gewesen.
nicht die Erfüllung; und der S
Es ist die schlimmste Verschwendung an Geist und Herz,
Weg und nicht das Ziel. Denn
Gegner zu überzeugen suchen, die gar nicht daran denken,
Daß du ihn völlig durchschautest, das hat dir noch keiner
jede Erfüllung zerfließt uns unter
ihrer eigenen Ansicht zu sein.
ist keines mehr, sobald es erreich
verziehen, er mag noch so gut dabei weggekommen sein.
Wie unklar doch die Menschen oft über sich selber sind!
Wenn einer sagt, daß er die Menschen liebe, so spricht
Mit dem Ohr der Menschh
Einer liebt den Duft der Blumen und hält sich darum für
er das kaum jemals ohne Rührung über seine Herzensgüte
es den Schall zu verschlafen i
einen Botaniker, ein anderer zählt Staubfäden und hält sich
aus; behauptet ein anderer, er verachte sie, so erklärt er
pflegt.
für einen Naturschwärmer.
das selten ohne Stolz auf seine Weisheit. Wie immer einer
sich zu den Menschen stelle, es werden manchmal die
So hob sich der Glaube
Menschen aber die eigene Eitelkeit wird memals dabei zu
Wie oft halten wir für Unversöhnlichkeit der Ansichten,
an der Unendlichkeit gemessen
burz kommen.
was nichts anderes ist als Verschiedenheit der Temperamente.
anderes Maß — ist er gerade so
der Zweifek.
Wenn dir ein Unglück widerfährt, so wird die erste
Es ist schade, daß die meisten Rationalisten so wenig

Regung deines Freundes nicht eta Mitgefühl sein oder an
Verstand und die meisten Mystiker beinahe gar keine Phan¬
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