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= 2 A. 1. Efunde 1027 —
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Alle Sei
Kaufen Siekeine Weihnachtsgeschenke
Grand Café Nizza
1
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XVII., Hernalser Gürtel 43
Tel. 29-100
Tel. A 29-100
bevor Sie nicht die Geschenkausstellung von Weihnachtskörben in allen
Täglich der Meistergeiger
Preislagen bei uns besichtigthaben. Delikatessen, Brüder Hacker, I. Seilerg. 14
Resenverham
Harry Kopfsteln
mit seiner Kapelle und dem unüber¬
nehmen und
noch einige Bucher
trefflichen Harmonika-Mikolascl
Kasch
beinien Dich
Samstag und Sonntag
Gedichte, die
d. 25. und Montag d. 26. d. u. 4“ Sperre
Bücher für jedermann
mten
geordnet und
und ist auf
I Rasch, das ist noch vor Weihnachten. Es sind] Ruderboot an eine entlegene Stelle im Seen¬
amerikanischer Dostojewsky hätte es nicht
Der berüh
Fielleicht keine „Weihnachtsbücher“ — die gebiet; er wollte sie tôten, aber sie stürzt von
besser machen könden.
gibt es ja wohl auch gar nicht. Aber es sindselbst ins Wasser. Alsbald kommt die Tat auf
So jung Werfel ist — schon erscheipen Werfel, Arth
Bücher für jedermann, und vor allem gute, sehr und ein ehrgeiziger Staatsanwalt, der um seine
(bei Zsolnay) seine Gesammelten Werke. Lu-IPhaidon-Verl
Stelle kämpft, leistet sein Probestück, indem er
und Beder
gute Bücher.
nächst die Gedichte, die seinen Ruhm be¬
bei den Geschwernen ein Todesurteil durch¬
Aphorismen,
wit
Ein merkwürdiger Roman, ein Buch, das
setzt. Nun kümpft Ciodes Mutter in allen reli-Igründet haben, alle die Sammlungen,
Sprache, sond
alle unsere Ansichten über Amerika und ameri¬
doch lieber
kanische Literatur zu erschüttern imstande ist.
einiger Absch
Das ist die „Amerikanische Tragö¬
„Verantwort
die“ von Theodor Dreiser. Dreiser ist
ziehungen
deutscher Herkunft, aber der rechte Amerikaner,
und Gesetz
und sein Buch ist selbstverständlich auch eng¬
Fülle dieser
lisch geschrieben, jetzt aber in einer guten,
birgt.
Ba
deutschen Übersetzung bei Zsolnay erschienen.
Diese amerikanische Tragödie ist eine richtige
Tragödie, nicht minder bedeutungsvoll, als die
Schilderung der Schicksale Raskolnikows. Aber
hier ist eine Tragödie, wie sie in ihrem erregen¬
den Moment, in ihrer Katastrophe nur in
Amerika Ereignis werden konnte. Ein Roman
von über tausend Seiten erzählt das Leben und
den Tod des jungen Clyde Griffiths, dessen
Eltern als religiöse Prediger in den Straßen
der amerikanischen Provinz umherziehen. Dies
ist überhaupt ein Provinzbuch, und so gibt es
noch europäische Vergleichsmöglichkeiten, gibt
es auch überraschend viele deutsche Familien¬
namen. Clyde lernt als Boy in einem Hotel die
Sitten und den Luxus der großen Welt kennen,
gerät dann als Arbeiter, später als Aufseher in
die Fabrik seines reichen und angesehenen
Onkels; schon winkt ihm die Hand einer reichen
Erbin dieser Industriegesellschaft, da wird
seine Geliebte, ein entzückendes Mädchen aus
der Fabrik, guter Hoffnung. Man sucht die
Folgen zu verhindern, aber da es nicht gelingen
will, lockt der junge Mann das Mädchen im
4
men
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*

Ae
S. Zaccaria in Venedig, erbaut von Antonio Gambetlo und Mauro Coducci in der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Aus Venedig in Bildern“, Vertag Dr. Hans
Epstein, Wien
giösen Gemeinden verzweifelt um die Kosten! „Weltfreund“, „Einander“, „Wir sind“, „Ge¬
eines Wiederaufnahmeverfahrens. Aber der Trichtstag“ und viel Neues in einem einzigen
Gouverneur lehnt einen neuen Prozeß ab undstarken Band. Der ist nun freilich ein euro¬
päisches Dokument, in Bruchstücken längst in
Clyde muß auf den elektrischen Stuhl. Keinen
viele fremde Sprachen übersetzt, in alle
Augenblick verläßt den Autor, der ein ganz
Literaturgeschichten aufgenommen. Was uns
großer Dichter ist, seine psychologische
Werfel so wert macht, ist nicht nur seine
Meisterschaft; Schuld und Sühne werden herz¬
Iyrische Gewalt, nicht nur der klassische Aus¬
bewegend gedeutet, Furchtbar, aber auch gro߬
druck des Zeitgefühls, sondern insbesondere
artig sind die Szenen im „Todeshaus“, etwa wenn
der elektrisene Lichtstrom schwächer wird, Idie starke, bezwingende Menschlichkeit, die aus
weil der Kraftstrom gerade einen tätet. Einj jeder Zeile, jedem Vers dieses gütigen, vor¬
och
st