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edenken
3. Buch der Sprueche und B
sse, der
Kale, deren sich dar
. Auf dieses viel zu wenig beachte..
#0 einmal mit ein paar Sätzen eingegangen w.
obwohl ihnen Schnitzler vermutlich bloß den Rang von
Literaten zugestehen dürfte und obwohl sie das große Publikum
nur aus einem historisch=kritischen Werk, der „Frau des acht¬
zehnten Jahrhunderts, kennt. Als es zu Beginn der sechziger
Jahre des vorigen Jahrhunderts erschien, schrieb der große
Kritiker und Feuilletonist der damaligen Zeit, einer der
größten aller Zeiten, schrieb Sainte=Beuve einen Artikel im
„Constitutionel“, den ihm die Herren Goncourts offenbar
hoch anrechneten, da sie den Verfasser noch am selben Tag,
Schlag zwölf Uhr mittags, aufsuchten, um ihm für seine werk¬
tätige Mitarbeit an ihrer Unsterblichkeit gerührt zu danken.
Sie kommen bei dieser Gelegenheit augenscheinlich zum ersten¬
mal zu Sainte=Beuve, und beschreiben uns in ihrer neu¬
gierigen Manier seine Behausung, über deren Armseligkeit
— das schönste Ehrenzeugnis, das ein hervorragender Kritiker
sich selbst ausstellen kann — sie sich geschmäcklerisch lustig
machen. Seine Unterkunft mache, finden sie, den Eindruck
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„eines von einem Benediktiner bewohnten Hotelgarni¬
zimmers“, was Sainte=Beuve nicht hübscher hätte sagen
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können. Hierauf wenden sie sich, nach gewissenhafter Be¬
schreibung des Zimmers, dem Hausherrn zu und rücken seine
kleinlichen und weniger anziehenden Eigenschaften behutsam
in den Vordergrund, um diese Schilderung seines Wesens mit u.
der Bemerkung abzurunden, daß er beim Sprechen lisple. he
„Bei den großen Schwätzern stellte ich oft dieses Lispeln
fest ..., schließen die dankbaren Brüder Goncourt ihre
Eintragung. Sainte=Beuve war also an dem Tag, an dem

er die Goncourts berühmt gemacht und öffentlich gelobt hatte,
me
in ihren eigenen Augen nur ein großer Schwätzer. Man kann
sich denken, was er erst gewesen wäre, wenn er sie getadelt
sch
hätte.
die
Das Beispiel, das den Hochmut und die Undankbarkeit
wil
der Goncourts in ein schmerzlich grelles Licht rückt, be¬
die
scheinigt zugleich ihre Methode, die in allen Fällen die gleiche
nei
bleibt. Die Goncourts sind Impressionisten, sind Maler, was
Ac
die großen französischen Schriftsteller ihres Zeitalters fast alle
spi
waren. Ein Jahrhundert vor ihnen waren die Schriftsteller
ge
Philosophen, ein Jahrhundert nach ihnen werden sie vielleicht
Ingenieure sein, in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr¬
hunderts waren sie Wortmaler, Eindruckskünstler, und das ##