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Arthur Schnitzlers
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Bekenntnisbuch.
Von Otto Abeles.
Vor einigen Jahren kam der jüdische Drama¬
er
tiker David Pinski aus Amerika nach Europa. In
Wien besuchte er Arthur Schnitzler und erzählte ihm.
und
daß er im Begriffe sei, nach Palästina zu reisen.
von
„Was veranlaßt Sie dazu?“ fragte der Wiener
chil¬
Dichter. „Die Sehnsucht“, meinte Pinski und fügte
und
hinzu: „Haben Sie nicht auch Sehnsucht, die palä¬
stinensische Erde zu betreten?“ — „Wahrheitsgemäß
digen
muß ich verneinen. Ich hatte nur einmal überwälti¬
noch
gende Sehnsucht nach einem Lande und nach einer
sich
Landschaft. Das war in Italien. Ich sehnte mich nach
2000
— Im weiteren Verlauf der
dem deutschen Walde.“
viele
Unterhaltung erkundigte sich Schnitzler nach dem
zum
amerikanischen literarischen Geschmack und fragte,
nicht
ob wohl das Publikum käme, wenn er drüben eine
beri¬
Reihe von Vorlesungen hielte. „Gewiß“, antwortete
Isten
Pinski. „Ich garantiere überfüllte Säle. Aber es wird
imen.
vorwiegend jüdisches Publikum sein. Man kennt Sie
oglo¬
bei uns als jüdischen Dichter und wird Sie ale sol¬
Ta¬
Be¬
chen feiern.“
An diese kleine Begebenheit, die mir Pinski
chied
damais erzählte, habe ich bei der Lektüre des neuen,
liesen
bedeutsamen, überaus wertvollen Werkes von Arthur
Fert,
Taft
Schnitzler, seinem „Buch der Sprüche und
HIIG
Bedenken“ gedacht (Phaidon-Verlag, Wien).
Es ist ein höchstpersönliches Buch. ein Tage¬
buch. Konfessionen eines großen, ringenden Geistes.
fir 5
eines tief schürfenden, meine Verehrten, die ihr
I., 2
geringschätzig meint, der Dichter des süßen Mädels
*0
komme über das Spielerische der Liebesbeziehungen.
*
über die parfümierte Erotik, über die Komödie der
Verführung nicht hinaus, sein Interesse am mensch¬
lichen Schicksal beginne dort, wo Anatol sein Ab¬
*
schiedssouper feiert, oder der mit allen materiellen
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Gütern gesegnete Baron Sala lebensüberdrüssig wird.
5
Diese Sammlung Schnitzlerscher Aphorismen
und Fragmente zählt zu den gewichtigsten, edelsten
Büchern der Gegenwart. So eindeutig, so charakter¬
voll, so vornehm und gewissenhaft hat schon lange
kein bedeutender Mann über Fragen des Lebens und
5
der Gesellschaft, über Zeitgeist und Gang der Zeiten,
Suiliffe
Amiiiiniiilifaninhiiitinnnmmnmmnmnmmmmmmmmreumtmmmmmmmmmntmmmmmnnummmmmntmnnung
2
Tagesordnung:
(CHE vus hat die jadische Gemeinde
vom Staute und der Gemeinde
Wien zu fordern?
Referenten:
Rechtsanwalt Dr. L. Plaschkes
Oberbaurat Robert Stricher
1
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