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18. Die kleine Konoedie
11 Jrt a
#nzessioniertes
#für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZELE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
Ostrauer Merrenren.
vom: 12 FER 022
Arthur Schnitzler:
—Die kleine Komödie.
Frühe Novellen. Mit einem Nachwort von Oit
P. Schinnerer. S. Fischer Verlag, Berlin.— In dem
reichhaltigen Band sind fast nur Arbeiten, die der
dem Jahre 1900 geschrieben wurden, vereinigt. Eine
Zeittafel gibt Entstehungsjahr, Ort und Jahr des
Abdruckes der einzelnen „Novellen, Stigen und Le¬
genden aus der Frühzeit des Dichters.“ Otto P.
Schinnerer wertet die Arbeiten mit den Worten Ri¬
chard Spechts: „Es sind überaus gut erzählte knapp
und scharf konturierende und im Stofflichen und im
Problem fesselnde Geschichten, die in ihrer künstleri¬
schen Reinlichkeit, ihrer aufs Wesentliche konzentrie¬
renden Straffheit und ihrer völlig unspekulativen,
niemals einem unsauberen Leserinstinkt schmeicheln¬
den, schmucklosen Geradheit im wohltuendsten Kon¬
trast zu der erfolgreichen Novellistik der damaligen
Zeit, zu den Heinz Tovote, Ompteda, Hans Land sie¬
hen. Man sollte wirklich einen Band zusammenstellen,
der den „jungen Schnitzler' zeigt: schon als Do¬
kument einer Künstlerschaft, die, von Anbeginn unel¬
tel, sachlich, zuchtvoll und gewissenhaft, nur Arbeit an
sich selbst kennt und die sich auch im Unscheinbarsten!
ausmniteransen UKHEADESE
das Letzte und Endgültige abfordert. (1922)“ Dieter
Band liegt nun vor. Wer Schnitzlers Werk von „Li¬
belei“, dem ersten großen Erfolg des Tichters (Burg¬
theater Wien 1895), an in seinem Wachstum mit
Verehrung oder vorurteilsleser Teilnahme verfolgee,
wird gerne nach diesem Erganzungsband der längst
vorliegenden Gesamtausgabe greifen und mu Frende
bereits in diesen frühen Arbeiten ganzen, echten
W.
Schnitzler finden.
box 35/11
„OBSERVER
I. österr. behördl. konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
WIEN, I., WOLLZEILE 11
TELEPHON R-23-0-43
Ausschnitt aus:
OFST. ILIISTR. SeLPnG
vom:
19 FEB. 1553
Arthur Schnitzler: „Die kleine Komödie.“
S. Fischer=Verlag, Berlin. — Der S. Fischer¬
Verlag hat mit einem Nachwort von Otto
D. Schinnerer „Die kleine Komödie“ frühere
Novellen von Arthur Sch#ler herausgegeben.
Dem Oesterreicher und sp ell dem Wiener ist
der verstorbene Dichter kein Fremder gewesen.
Die seinerzeitigen Aufführungen „Der Reigen“
liegt dem theaterbegeisterten Publikum noch im
Blut, und viele sind noch darunter, die Schnitz¬
lers Ehrenhaftigkeit in seiner Aeberzeugung an¬
zweifeln. Der Kreis der in diesem Buche ver¬
einigten, bis dato unveröffentlichten Novellen,
Legenden und Skizzen zeigt deutlich, daß
Schnitzler der Meister der Erzählung war.
Während die bis dato erschienenen Werke
Schnitzlers ihn als reifen Schriftsteller und
einen Mann der Erkenntnis zeigen, ist dieses im
S. Fischer=Verlage erschienene Werk eine Aus¬
lese jener Werke, die sein Beginnen als Schrift¬
steller darstellen. Die sichere Erkenntnis, und
das trotz einer gegenseitigen Weltanschauung
klare und zielbewußte Streben macht Schnitzler
zu dem Autor, wie wir ihn uns in unserer
frühesten Jugend erträumen ließen, als einen
Mann der meisterhaften Erzählung und einen
Menschen, dessen Erzählungskunst eine Welt¬
anschauung vertritt.
eile Nr. 1.
Wien,
Telsfon B-23-0-43
Crcatnlche Sonntecznact ha.
6 FE
* Arthur Schnitzler: „Die kleine Komödie“ (S. Fi¬
scher, Berlin): Estist ein Nachlaßband, vierundzwanzig
kurze Novellen, aus der Frühzeit des Dichters, vor
1900 entstanden. Man kann diese Geschichten nicht ohne
leise Wehmut lesen, kann an ihrer melancholischen Iro¬
nie nicht ungerührt vorübergehen, denn diese zarten
Satzgebilde sind Zeugen eines angenehmeren Zeitalters,
Dr. Sy
als es das unsere ist.
—.—