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Panphlets offprints
„EHGGEGGGGGUGGGUEUGGGBHHGGUGGüSHGÖDHGGHGGGGEGE
Steteneendence en enseen
ANANANNANAMNANES
Irthur Sehnitzler.
Eine Studie von Emil Schaeffer.
(Breslau.)
Motto:
Ah, comme tu analyses tes sen¬
sations, et comme tu es compliqué mème
dans ie moment que tu es le plus eincère
et le plus Cmu
(Maurice Donnay.)
A# rau Kunst hatte eben das Leben entdeckt, das ganze rauschende
#J= Leben, und rieb sich nun die verwunderten Augen. Sie hatte so
lange und so gut geschlafen und angenehm geträumt. Von edlen Fürsten¬
bastarden, dämnonischen Malern und großherzigen Millionären . .. Und
plötzlich war sie aufgewacht. Ein schneidender Wind aus Norden hatte
sie unsanft geschreckt, jäh verflogen die Rosenträume, und mit seltsam
prickelnder Wollust hörte und sah Frau Kunst jetzt, was sie nimmer noch
geschaut und vernommen. Das Keuchen und schrille Schreien riesiger
Maschinen, das müde Murren und die gellen Flüche derer, die um
Bettlerlohn an diesen eisernen Ungetümen stöhnten und, wenn die Frohn
vollbracht, abgehetzt und verbittert nach Hause wankten in dumpfe Keller
oder über schmierige Holzstiegen in den vierten Stock der Hinterhäuser;
und auf der Treppe begegneten sie geschminkten Mädchen, die früher auch
abends aus der Arbeit kamen und nun erst, wenn es dunkelt, zum Geschäft
gehen... Frau Kunst, die staunend die fremde Welt gewahrte, ent¬
bot ihre Diener, auf daß sie ihr Kunde brächten von den neuen Menschen,
und die nackte, brutale Wahrheit wollte sie wissen, nichts sollte mehr
beschönigt und mit bunten Tüchern verhängt werden. Und da nun alle
in deutschen Landen den Pfaden der Mühseligen und Beladenen nach¬
spähten, davon berichteten in Dramen, Romanen und wilden Versen,
erschien, — vier Jahre sind's nun her — ein schlankes Büchlein mit

Schaeffer
dem schlichten Titel „Anatol
Schnitzler.*)
Und alle jene, die sich nic
mit dem traurig=heiteren Läche
denen die verhungerte Proletari
sich's froh, daß der junge Wi
heimliche Töne anschlage, wie
trauen möchte, und daß es se
Buch für die Künstlichen, die G
Und die so sprachen, hat
Gedicht, wie die anderen damal
Pathos, lodernde Leidenschaft
verzückten Rausches, kurz — oh
Titel, der so graziös klingt und
am Ende einer Kultur erscheine
die großen kompakten Worte
werden, und die Seele sich aus
zart=violette Dämmerdunkel der
halluzinieren, ins Unwirkliche z
Hermann Bahr das dumpfe
Anatol würde diese Forderung
halben, streichelnden Farben und
die schon die leifeste Anderung e
Die so Gedichte leben, scheinb
man findet sie überall, in allen C
„guten Europäer“, weil wir die
beten zur schönen Pose, verwend
Ausgestaltung ihres inneren und
nach Unkultur, Natürlichkeit, —
des späten Hellenismus alle Decad
so sehr jenseits aller Völker= und
schiede machen sich auch bei ihn
artistische Moment stark hervor,
Sinne, im Norden sind es tieftrat
Mitte zwischen Rom und Christ
Melancholiker“, wie sich Anatol e
*) Bisher erschienen in Buchforn
„Sterben“, sämtlich im Verlag von S.
zeitgenösischer Novellistik Bd. 1. Verlag