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Panphlets Offorints
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— Hans Benzmann in Berlin. -
Politik verbitterte Wesen des Oesterreichers und die leichtlebig=melancholische
Art des Volkes, namentlich des Wiener Volkes, zum Ausdruck. So ist es
auch heute. — Das junge Oesterreich ist auf einmal da! Einige selbst¬
ständige, nicht gerade sehr bedeutende Talente beginnen seit Kurzem zu
wirken, ein jeder von ihnen nach seiner Weise und jeder doch ganz und
gar ein Typus des österreichischen Künstlers. Es ist bezeichnend für diese
junge Dichterschaar, wie sie im Gegensatz zu den norddeutschen Revolutionären
sich zur alten Kunst stellt. Die jungen Oesterreicher kritisiren das Alte
überhaupt nicht. Sie beachten das Ueberlieferte nicht, aber sie achten es.
Hermann Bahr, der gewiß verdienstvolle Kritiker und sehr oft scharfsinnige
Interpret der österreichischen Moderne, stellt hierzu ein drastisches Beispiel
auf. Er sagt in seinen „Studien zur Kritik der Moderne"*): „Man frage
einen der jungen Berliner nach Spielhagen oder Heyse — besser würde
man den Henker gleich nach seinem Opfer fragen. Man frage einen der
jungen Wiener nach der Eschenbach oder Saar — und der herzlichsten Ver¬
ehrung, der innigsten Liebe, der zärtlichsten Treue ist kein Maß.“ Die
junge österreichische Kunst hat die Schule des Naturalismus nicht durch¬
gemacht. Diesen zarten Dichterseelen widerstand es, sich in das Aeußerliche
zu vertiefen. Sie hatten eine ängstliche Scheu vor der Wahrheit. Sie
wagten dem brutalen Zeitgeist nicht entgegen zu treten. Sie zogen sich in
sich selbst zurück und erfaßten den Zeitgeist im Kleinen, den Geist ihrer
Umgebung. Sie schildern ihre kleinen Erlebnisse, sie leben in Träumen
und Anekdoten, in Stimmungen und Episoden. Sie lieben das Ungebundene,
das Augenblickliche, die feinen Genüsse des Lebens und die zarten Regungen
der Seele. Man verspürt in ihren Schriften keine Ergriffenheit, man erkennt
fast nirgends eine Weltanschauung, ein Streben nach Concentration und
Universalität des Empfindens, man vermißt das volksthümliche Element in
ihren Liedern: Schlichtheit und Einfachheit der Formen. Bunte Stimmungen,
Bilder, Phantasieen, Scenen, leichtgeschürzte Verse fliehen an uns vorüber.
Eine geistreiche, keine sinnreiche Kunst, eine Poesie der modernen Seele,
nicht des Gemüthes, eine Poesie für den Wiener Salon, nicht für das
österreichische Volk. Gesund ist diese Poesie, weil sie der Augenblick und
das Leben fesselt. Uns muthet sie oft krankhaft an, weil ihr Kraft und
Leidenschaft fehlen, weil ihre Formen oft allzu weich oder allzu reich an
üppigen Worten, an schillernden Bildern und überseinen Nüancirungen sind.
Sie erscheint uns als eine decadente Poesie, weil sie allzu sehr dem Be¬
wußtsein ihrer Schöpfer entsprungen ist. Der fruchtbare Boden, auf dem
sie gedeiht, ist die Ueberbildung, die Uebercultur. Diese Dichter, die mehr
Künstler als Dichter sind, lieben das Leben, dessen sie überdrüssig sind, und
sie lieben es stets auf's Neue, weil sie hoffnungsarm sind, weil sie das
Herannahen eines neuen starken Geistes nicht verspüren, eines Geistes, der
*) Band I, 1894. Verlag von Rütten und Loening, Frankfurt a. M.
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