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Panphlets, Offprints
Dichtung.
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diese Richtung entschiedene Folgen und große Wirkungen nirgends
ssagen lassen, daß alle diese
gezeitigt.
ildeten, zwischen zwei Er¬
Das andere Extrem de Versuche wird am besten durch
Zukunft des Dramas durch
die „Familie Selicke“ Holzens und Schlafs, der uns schon be¬
dmenten beschwören wollte,
kannten Dichter zu gesamter Hand, gekennzeichnet (1890). Es
eine Zustandsschilderung
ist der Anonymus Holmsen ins Dramatische übertragen: wie
Kunsterzählung ausging:
denn der „Sekundenstil“ der Kunsterzählung eigentlich von
Gegensätze wiedererkennt,
selbst ins Dramatische überging. Freilich, in was für ein
rhythmischer Kürze und
Dramatisches! In das des bloßen Alltags, der unweigerlich
beisen ließen, und die sich
aufsteigenden Langenweile. Und darum ist dieser Richtung,
Künste in dem Kontrast
wie sie z. B. noch in Schlafs „Meister Oelze“, einem reinen
Freiluftmalerei aufthaten.
„Zustandsdrama“ vom Jahre 1892, auftrat, schon die äußere An¬
ausstellt, daß bereits dieser
erkennung des Bühnenerfolges ebenfalls versagt geblieben. Von
ng des modernen Dramas
tieferen Erwägungen aus aber war es erst recht klar: der bloße
schon idealistischem
ondern
Abklatsch der Wirklichkeit that es im Drama noch bei weitem
jenen Vergleichs¬
weniger als in anderen Gattungen der Dichtung; es galt vor
mmungs¬
allem, irgend eine Schicksalsidee anzuerkennen, deren Walten die
i das
Gestaltung des Stoffes auch künstlerisch unterstellt werden
so
mußte. Begrüßte gleichwohl ein so einsichtiger Kenner der
ien
litterarischen Strömungen wie Fontane die „Familie Selicke“
als wirkliches Neuland, so erinnert das gegenüber der über¬
mäßig abschätzigen Beurteilung des naturalistischen Impressionis¬
mus in der Gegenwart sehr zur Zeit daran, wie sehr doch auch
die heutigen idealistischen Versuche dem naturalistischen Bestreben
des Frühimpressionismus eine außerordentlich vertiefte Er¬
kenntnis und Auffassung der Wirklichkeit zu danken haben.
Im übrigen aber war schon längst der Dramatiker wirk¬
sam, der eine neue Kunst naturalistisch und idealistisch zu¬
gleich, wie in moderner Technik so unter dem Eindruck einer
modernen Schicksalsidee entfaltete; und schon hatte er auch,
ein Fremdgeborener, einen entscheidenden Einfluß auf die Fort¬
bildung der deutschen Kunst erlangt. Es war Hendrik Ibsen.
Die neuen Anforderungen des Impressionismus an die
dramatische Kunst, eine Kunst, die, von Wirklichkeitssinn und
Weltanschauung, von realistischen und idealistischen Momenten
zugleich abhängend, sich da nur schwer umwandelt, wo sie schon