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Dichtung.
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fachen Versuchen geistiger Bethätigung gewidmet war, klar im
Jahre 1886 in die moderne Bewegung eingetreten; seit dieser
Zeit hatte er Beziehungen zu gewissen litterarischen Kreisen
Berlins. Voll entbunden aber wurde seine litterarische Kraft
doch erst 1889 im Verkehr mit Arno Holz. Dieser trieb ihn
in einen Impressionismus, den auch der „Bahnwärter Thiel“
noch nicht aufgewiesen hatte; und zugleich erschloß sich dem
Dichter die dramatische Form als die seiner Begabung ge¬
mäßeste!: es entstand „Vor Sonnenaufgang.
Das Drama führt in die sittlich völlig verdorbene Welt
eines schlesischen Dorfes, dessen Bauern durch Auffindung von
Kohlen unter ihrem Grund und Boden zu reichen Faulenzern
geworden sind. In einer Familie, deren Untergang durch erb¬
liche Trunksucht unabwendbar ist, scheint sich einem noch rein
gebliebenen Mädchen die Gelegenheit zu eröffnen, durch Ver¬
heiratung mit einem Fremden den entsetzlichen Zuständen, in
denen sie lebt, zu entrinnen: diese Aussicht verschwindet, und
sie giebt sich den Tod. Das Drama, das wie andere Dramen
Hauptmanns zur Charakteristik des allgemeinen Verlaufes der
dramatischen Entwicklung hier etwas genauer besprochen werden
soll, bietet noch eine Mischung sehr verschiedener Stilarten: der
Impressionismus ist wohl angestrebt, aber nicht einmal in der
Führung der Scenen und des Dialogs gleichmäßig erreicht, wie
denn überhaupt die Technik im engeren Sinne noch etwas Ur¬
wüchsiges hat; und neben dem Zuge zur Entfaltung eines
originären deutschen Naturalismus stehen noch Einwirkungen
der Werke Tolstojs und namentlich Ibsens. Zweierlei Inner¬
licheres ist dagegen schon mit sicherem Instinkte getroffen: die
Folgerichtigkeit des Verlaufes der Handlung und die Zurück¬
führung dieser Handlung auf die einfachste Form. Und damit
ist denn auch schon die Möglichkeit eröffnet, thunlichst auf bloß
formalem Wege, ohne starkes Hervorheben einer besonderen
1 So viel wird sich an den Ausführungen Schlenthers, Hauptmann?
S. 72, gegenüber Meyer, Deutsche Litteratur im 19. Jahrhundert!
S. 831 f., aufrecht erhalten lassen.