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Pamphlets offorints
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OSTERREKHISTHEZEIISCHRIELELR
MIISIKUNDTHEATEK
HERÄLELEHERRITHARTEATKITRTHARSPENT
HEFT NR. 9
1. MAI-HEFT 1912
3. JAHRGANG
DREI GEDICHTEVON ARTHUR SCHNITZLER.
I. TAGEBUCHELATT.
Ja dann am späten Frühlingsnachmittag
Bin ich von meinem Schreibtisch aufgestanden,
Da keine Verse für das Blatt sich fanden,
Das schimmernd weiß vor meinen Augen lag.
Hinaus aus meinem Zimmer triebs mich, fort
Zu einem Gange durch der Vorstadt Gassen.
Zu Hause wollt' ich meine Grillen lassen,
Die tolle Lust an dem gereimten Wort.
Wie starrten heut mich die vier Wände an
Und jener Blätter unglückselige Leere,
Wie lastete mit ihrer ganzen Schwere
Auf mir der Dämmerstube dumpfer Bann.
Nun mag dem Müden, dem’s an Schwung gebrach,
Der Abendwind die heiße Stirne kühlen,
Ich will getrost mich ein Befreiter fühlen
Und mein verdammter Wahn soll mir nicht nach.
Die hier abgedruckten Gedichte stammen aus den Jahren 18o1 bis oy und sind schon
kurz nach ihrem Entstehen in verschiedenen nicht mehr bestehenden Zeitschriften ver¬
öffentlicht gewesen.
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