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2. Guttings
det: Ministerprasident Freiherr von Dien
des Bandes „Dämmerseelen“ („Das Schicksal des Im „Weg ins Freie“ ist gleich wie
Lase Fenilleton. %. 0
Freiherrn von Leisenbohg“, Die Weissagung!, mächtnis) und „Frau Berta Garlan“ das
„Das neue Lied", „Diemde" „Andreas dene oder nicht vorhandene Kind der Ben
Porträts aus der literarischen Moderne.
Thameyers letzter Brief“) und den Einaktern der der Endereignisse. — Solange nicht die
(Schluß.)
„Marionetten“ („Der Puppenspieler“. „Der tapfere nach einem Kinde von dem Geliebten hinz
Ein gleichartiges Problem, doch im gegensätz¬
Kassian“, „Zum großen Wurstel"). Wie schon die ist 13 immer bloß eine sehnsüchtige Ann
lichen Sinne behandeln die „Lebendigen Stunden“
Namen sagen, sind es im ersteren Falle ewig träu= der Weiblichkeit, wenn nicht das Dir#h
und „Literatur". Hier gipfelt es in der Frage, was
mende Menschen, „Dämmerseelen“, denen das („Frau Berta Garlan.“)
„mehr wert sei, „lebendige Stunden“ zu leben, oder Schicksa! jämmerlich genug zusetzt, sie eine lächerliche
Mit dem Tode des Kindes (im „V
künstlerisch zu gestalten, ihnen Dauer zu verleihen.
Figur spielen läßt, ohne sie dies je ahnen zu lassen.
nis“) reißt auch das Band mit der Mutt
Der Dichter, der sich mit Heinrich in „lebendigen
Die grotesk=burlesken Geschichten der „Däm¬
im Roman „Der Weg ins Freis“. Der an
Stunden“ identifiziert, möchte zwar gerne dem merseelen“ finden eine Ergägzung in den „Mario¬
Künstler Georg von Wergenthin, der durch
Künstler recht geben, doch fühlt auch er das Zwei= netten“, wo Naturen gezeigt werden, die die Dinge
Zeit ein Verhältnis mit dem hochachtbar#
felhafte dieser Stellungnahme. Ist nicht jede Litera¬
zu beherrschen vermeinen und hiebei „Marionetten“
werten Mädchen, Anna Rosner, unterhalten
tur in ihrem letzten Grunde Indiskretion an sich
in fremder Hand oder dem Schicksal sind.
nach mancherlei Abirrungen und der T#
oder anderen? Verrat und Selbstve; wenn nicht
Ahnliche problematische Charaktere enthält das seines Sohnes endlich den „Weg ins Freie
das Schlimmeres? Wird nicht das este in uns,
tiefsinnige Schauspiel „Der einsame Weg“, die sen= uns auch der Schluß keineswegs überzeugt
in Worte oder sonstige Sinnfälligkeit gebracht, eine
sationell gewerdene Novelle „Leutnant Gustl“ und befriedigt. Andernteils ist letzterer Roman
Entweihung oder bestenfalls Stückwerk?
Schnitzlers neuester roßer Roman „Der Weg ins sächlich der Judenfrage gewidmet, die
Daß nicht jede Frau die „Gefährtin“ ihres Freie“.
allseitige, interessante Würdigung erfährt.
Mannes sein kann, ist wohl ebenso einleuchtend. als
Julian Fichtners (im „Einsamen Weg“) späte
Mit den Tatsachen und Problem des
die Weisheit jenes Mannes, dessen schweigendes Liebe zu seinem natürlichen Sohn Felix vermag
und Sterbens findet sich Schnitzler in den ##
Perzeihen um seine Frau den Schein der Scheld ihn nicht vor dem „einsamen Weg“ auch im Alter] „Sterben“ und „Der Tod des Junggeselle
hllt („Die Frau des Weisen.“) Die Feigheit un= zu bewahren, ungleich seinem Widerpart Stephan] Schausvielen „Der Schleier der Beatrice“ un
eklaubter Liebe wird in „Ein Abschied“ und „Die
von Sala, einer aus Seelentiefen des Dichters ge= Ruf des Lebens“, dann in den Einaktern
Toten schweien“ das Unedie in der Abwehr eines schöpften Gestalt, der selbstherrlich, ein starke: Masken“, „Paracelsus“ und „Der grüne #
lästigen Nebenbuhlers in dem „Ehrentag“ gerichtet.] Egoist, als Vereinsamter zu leben und zu sterben ab.
Die „Blumen“ führen wieder einen rührenden Ver-Iweiß.
Im „Sterben“ ist das Sichsträuben d
such vor, verlorene Liebe zu gewinnen, während
Leutnant Gustls anfangliche Unehr' und gefühls gegen das Ende in erschütternder
„Die Komtesse und der Familientag“ ein satyrisches
schließliche Befreiung durch eine merkwürdige Ausdruck gebracht. Im „Tod des Jun
Bild aristokratischer Verhältnisse und Wechsei¬
Schicksalsfügung ist wohl nicht typisch, höchstens als die Grausamkeit und der Egoismus der Ste
beziehungen entwerfen.
ein spezieller Fall aufzufassen. Nicht unerwähnt In den „Letzten Masken“ wiederum das
Die Kategorie der Halbwachen, vom Leben bleibe die hier, wie ähnlich auch in „Freiwild“ der Nichtigkeit alles Irdischen angesichts
übertölpelten, zeichnet Schnitzler in den Novellen angeschnittene Frage des so vielbekämpften Duells. des. Die Schauspiele „Der Schleier der B