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Misteritsnt, 2e. (Aar inh, Gelte, und indem: Per Emmt ( vorlert, rarur Wi A
ien Tickter in Retrencht Fieiten wollen Pistne
es im schaffenden Himmel zu 1##
Pramen stehen, das sage ich sofort aus voller Ueber¬
diesen zum Ausdruck bringt, hat man wohl das Recht,
die schwere Verantwortung des
zeugung, zumeist durchaus nicht über dem jüdischen
ihn mit Faust zu vergleichen.
sondern sich unterhalten will.
Niveau. Alle seine Dramen von „Nora“ an bis
Ganz Entsprechendes tritt uns bei dem irischen
Annas, wie man in den Himm
Wenn wir Toten erwachen“ hätten auch Juden
Dichter Bernard Shal entgegen. Shaw hat als Ire
der Teufel, der Abstand von 4#
schreiben können, sie sind nach der Schnitzlerschen Art
keltisches Blut in sich, doch kann er uns ruhig als
stehe nur im Unterschied zwisch
behandeln Theinen von Mensch zu Mensch, cthische,
Kronzeuge germanischen Wesens gelten, denn Ger¬
und einem echt teuflischen Ten
soziale, biologische, ästhetische Themen, interessante
manen und Kelten sind ja selbst gleichen Blutes, sind
schwerer überbrückbaren Abgi#
Gesellschaftsprohleme, egoistische und altruistische
Indogermanen, sind Zweige sogar eines jedenfalls
horene Empfindungsweise gebel
Tendenzen, drehen sich um die Persönlichkeit, wie uns
ursprünglich einheitlichen europäischen Stammes. Ich
des Geschmacks sei unüberbri
das eben bei Besprechung Schnitzlers begegnete. Ich
wähle unter Shaws Dramen das bekannte „Mensch
zwingen lasse sich hier nichts,
vermeide dabei ganz eine Abschätzung beider Dichter
und Uebermensch“ aus, das sich dirckt in Parallele
dazu haben. Das Gerede von
nach dem Maße ihrer Begabung, das interessiert uns
hier gar nicht, sondern suche nur den Charakter der setzen läßt zu Wedekinds sogenannten Uebermenschen¬
höllischen Strafen sei ein Uns
dramen, das vor allem auch das Verhälinis von Mann
es sich herrlicher als in der H##
Werke zu erfassen. In seiner reifen Zeit war Ibsen
und Frau behandelt. Aber wie ganz anders die grund¬
Axheit aus dem Wege geht,
kein echt germanischer Dichter. Dagegen war er es
legenden Voraussetzungen des Stückes als bei Wede¬
um fy mehr in seiner Jugendreit, vor allem aber in
schwerlicher als im Himmel, we
kind! Hier spielt die Frage nach Unterdrückung des
dem Drama „Peer Gynt“. Dies direkt mit Goethes
neu geschaffen wird.
Weibes durch den Mann gar keine Rolle. Hier sollen
„Faust“ verglichene Drama zeigt uns Ibsen als einen
Hat schon je ein Dichter
der Frau nicht neue Bahnen eröffnet werden, sondern
ganz anderen Dichter, als er# später darstellt, als
ein jüdischer Dichter so red
sie tritt uns als das lebenschaffende Weltpxinzip ent¬
den Vorkämpfer für das uns Germanen innerlichst
Sprache, die von Gett und
gegen, das unwiderstchlich über den Mann verfügt, den
eigene Empfinden.
Hölle ganz anders redet als
es braucht, um Kinder zu erzeugen. Die Frau ist die
Peer Gynt ist der phantasievolke Sohn des
ich füge hinzu: auch als das
zeugende Notur, die rastlos neue, bessere Lehens¬
Nordens, der nicht in den Alltagsprablemen aufgebt,
Sprache, die wir vollkommen
produkte auswirft, aber dazu bedarf sie des Mannes,
sondern sich hinter diesen eine schönere unwirklich¬
Christen= und Judentum ihre
des Geistes, des Intellekts, der dem Kinde im Be¬
Welt erbaut, in der er eigentlich wahrhaft lebt. Er
uns aufzwingen, die wir
fruchtungsakt die Form gibt. Das ist Shaws Grund¬
ist in der irdischen Heimat nicht heimisch, vermag aber
müssen, um endlich echte Deu##
gedanke des Dramas. Er schildert seinen Helden John
auch nicht das Neue durch eigene Kraft in die Heimat
seinen
redet diese Sprache
Tanner als Don Juan, der machtvoll auf die Frauen
hineinzutragen, vermag nicht Phantasie und Wirklich¬
noch ebenso rein rebet sie au
wirkt, dabei aber doch nur Marionette der Frauen ist,
keit nach Heldenart zu verschmelzen. Das Geschaute
in teinen
einheimischer Dichte
speziell der Ann Whitefield, die ihn unwiderstehlich in
wird nicht lebendig durch ihn. Immer findet er sich
wenn auch den Verhättnissen
ihren Bann zleht. Das Stück ist ein Ringen der Ge¬
in Widerstände eingebannt, durch die er nicht hindurch
Er redet so in den „Kreuzlschr
schlechter miteinander, in dem die Frau siegt. Aber sie
kann; nur drum herum kann er gehen, und das
Anzengruber hat, spi#
siegt nicht als einzelne Frau über den einzelnen Mann,
äußert sich in sinnlosen Taten, die ihn verhaßt machen:
Menge Werke geschrieben, die
sondern in ihr siegt der Zeugungszweck des Lebens
überall ist er allein und darum möchte er wieder in die
findung nichts erkennen lassen
über die nach geistiger Entfaltung ringende Eigenart
Taufschale zurück, um als Kind noch einmal reiner
ine beliebtesten und bekan
des Mannes, der sich die Frauen am liebsten vom
und stärker das große Werk, für das er sich bestimmt
Pfarrer von Kirchfelb“,
Leibe hielte, weil sie ihn im eigenen Schöpfungswerk
fühlt, beginnen zu können. Aber er geräi nur immer
Meineidbauer“, „Das pierte
stören.
tiefer in den Morast des Lebens. Auch die Liebe
ethische Themen behandeln. ha
Uebrigens sträubt sich Jon Tanner nur
kann ihn vor den Vorwürfen, daß er seinem besseren
lischen Geistlichen zum Weld
äußerlich gegen die Ehe. Innerlich fühlt er, daß er
Teil nicht genüge, erretten, im Gegenteil, er reißt sich
Eltern zu den Kindern.
die ganze Welt in den Armen hält, wenn er Amer
los, um wenigstens das Schönste, das ihm begegnete,
Alltagsprobleme von Schuf
umschlingt. Er verspürt sein Vaterherz, wie sie ihr
nicht zu entweihen, Ins Ausland entflieht er, wird
und Haß. Tugend und Verft
Mutterherz. Und verspürt es in dem Bewußtsein.
reich und arm, wird Forscher, um von Wahnsinnigen
Lüge, kurz alles, was Juden
daß immer Pesseres ins Leben gerufen werden muß.
bekehrt zu werden, daß er selbst nur wie ein Wahn¬
beln vermögen wie Gerit
denn Leben heißt ihm Entwicklung in der Richtung
sinniger gelebt, kehrt alt und müde heim, jetzt verfolgt¬
schreibern“ hat Anzengri
des größten Vorteils, nicht Entwicklung in der Rich¬
von teuftischen Gestalten, die ihm noch das Bewußtsein¬
funden, das eines Naim
tung des geringsten Widerstandes, wie die Durch¬
genialer Veranlagung rauben wollen. Der Teufel
individuelle Geschick nich
schnittsmenschen wähnen. Leben ist ihm ununter¬
sellt sich zu ihm als Knopfgießer kennzeichnet ihn nir
ihm im Grunde nichts gest
als Durchschnittsmenschen, als Müster ohne Wert, das
brochene Schöpsung, nicht die Wechsolbeziehung
nichts geschehen“ mtdi
zwischen Individnen, nicht ihr Daseinskampf, der
in den Gießlöffel muß, um in eine andere Form um¬
gruber eine neue Welt a
mit Liebe und Haß geführt wird, sondern Verwirk¬
gegossen zn werden, nicht als tragische Gestalt, die
ziges Mal, vielleicht besbalb
der Sündenfülle gegen das eigene bessere Sein
lichung von Ideen, gegenüber welchen das Einzel
drucksvoller! Man muß
wohl hart bestraft, aber doch in ihrem Wesen unan¬
geschick ganz bedeutungslos ist.
und verspürt haben, wie vor d#
getastet bleiben müsse. Das ist Peer Gynt das
Und nun kommt eine wunderbare Szene, di¬
des Steiklopferhannes, dieses
Er verspürt sich als Kain, der am
fürchterlichste.
geradezu das Bekenntnis des Dichters zu einer echt
chriftlichen Bauern, ein tiefe
eigenen Selbst sich versündigte, aber den äußeren Be¬
grischen Weltauffassung ist. Diese Szene ereignet sich
tung durch das Haus geht, um
weis dieser größten aller Sünden kann er nicht er¬
in Spanien, in der Sierra Revada, wo John Tanner
hier treten wir in eine ande
bringen. So sucht er und sucht nach der Sünde, doch
mit seinem Chauffeur auf der aussichtslosen Fluch
Ich muß aus der Rede
endlich entdeckt er sie auch. Er kommt vor die Hütte
vor der Geliebten von Räubern festgehalten wird.
die wichtigste Stolke zitieren
der ehemals Geliebten, die im Walde ein Menschen¬
mit denen er sich übrigens glänzend versteht. Die
nicht ablen unter Ihnen bekg
leben auf ihn gewartet; da entdeckt er, was seine
Szene ist ein Traum, in dem die Gestalten Don
Steinklopferhannes liegt sch#
Sünde war: das Verbrechen am Weibe. Im Weibe
Juans, Donna Annas, des Komturs und des
kein Mensch kümmert sich um
lag seine Aufgabe, sein Kaisertum, das er nicht ver¬
Teufels erscheinen, also Gestalten der Mozartschen
keit droht ihm der Tod. Drau
walte. Doch wird ihm hier Absokution. Denn in
Oper, nur, wie schon die Gesellschaft des Teufels an¬
da hält es ihn nicht auf den
Solvetg, der Geliebten, verankerte sich sein besseres
deutet. in ein ganz anderes Licht getaucht. Die Szene
ins Freie und hier kommt. ##
Selbst für alle Zeit und kein Teufel vermag ) hier
versetzt in die Unterwelt zur Zeit des Todes der Donna
tot dagelegen, die Genesung
zu verneinen. Auf seine nie beantwortete Frage:
Anna, die hier Don Juan begegnet, der sie über
unaussprechliches neues Fühl
„Wo war ich, ich selbst, ungebrochen, ganz,
Himmek und Hölle bekehrt. Wie er das tut, ist echt
„Wie ich munter werde
Wie einst umstrahlt von Gottes Glanz?“
arisch. Die Hölle ist ihm nichts als eine Fortsetzung
Sonne schon zum Untergehen
des trivialen Menschenlebens, der „faulen Mensch¬
mtwortet Solveig:
gen da wie zum Greifen, ties
lichkeit“, wie er es nennt, mit ihren bekannten ethi¬
Schornsteinen geraucht und
„Bei mir in Glaube. Hoffnung und Liebe.“
schen und sozialen Gesetzen, in deren Namen jede
Waldran hat heraufgeleuchte
Und sie sagt ihm voll Dankbarkeit:
Niedertracht begangen wird. Die Hölle, so sagt er,
vor mir auf der Wiese haben
ist das Heim der Chre, der Pflicht, der Gerechtigkeit
„Du hast mir zu einem schönen Gesang
pferde sich geplagt und ein
unv der übrigen Tobiugenden. Die Hölle ist eine
Das ganze Leben gemacht, hab Dank!“
schier hätte drüber lachen i
Stadt, die Sevilla äußerst ähnlich sieht. Du wirst
Da endlich löst sich die ungeheure Spannung in
zweig sind die Vögel geflatt#
dich daher hier vollkommen glüslich und zu Hause
ihm. Die Gewissensbisse verstummen und er stirbt,
ist eine schöne, kinde Luft 1
fühlen. Du findest alle Moden, alle Gedanken und
das Haupt in den Schoß der Geliebten gebettet. Sie
und kan
das — und ruck -
singt ihm das Schlummerlied. Zum Mutierschoß kehrte] Gebräuche, alle Vorurteile, alle Liebe und Schönheit,
er zurück. Wohl hätte er diesen zur Geburt eines voll, die du auf Erden zu gemießen gewohnt warst. Reli= einmal aufstehen — und #