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Sothand sth rthdar
Rundschau
der Diamanten, sondern auch beim
wesen. Ein Darbender an dem, was
Empfang von Käufern und Ver¬
er am heißesten ersehnt: Verständnis
käufern; denn um Kunden anzuschnauzen,
für sein Dichten und Trachten bei
hätte man Geheime Kanzlei=Beamte
seinem Volk und der Welt. Bei der
anstellen können. Dazu brauchte man
Welt, der er gehörte, weil er sich,
sich nicht erst Kaufleute zu engagieren,
befreiten Geistes, zu einem Produkte
die aus der Schule Carl Fürstenberg's
der Weltgroßheit gemacht. Auf sein
Schmerzenslager hat das Mit=Leid dieser
hervorgegangen waren.
Welt geblickt. Sein Tod wird von
der Welt betrauert. Und so weit auf
Zu unseren Ausführungen über
Erden Kultur lebt, wird man sich ver¬
„Mischehen und Rassenfragen“ schreibt
pflichtet fühlen müssen, dem toten Dichter,
uns Herr Generalleutnant von
Denker, Forscher, Finder, dem uner¬
Liebert, daß er die Worte „Fort
müdeten Arbeiter mit der verwirrend
mit den Volkskulturen, wenn sie den
großen Macht im Können und Voll¬
Plantagen im Wege stehen“ (die in
bringen, jene Ehrung und Anerkennung
der letzten Kolonialen Rundschau er¬
zu zollen, die — jetzt zu spät kommt.
wähnt waren) nie ausgesprochen und
Die überquellenden Huldigungen, die
daß er nie in diesem Sinne gehandelt
vor wenigen Wochen, an Strindbergs
habe. Generalleutnant von Liebert
letztem Geburtstage, von allen Seiten
führt alsdann weiter aus: „Ich stehe
her ihm dargebracht wurden, haben
durchaus auf dem Standpunkt des
zunächst wohl nur alte Wunden früherer
Herrn Geheimrat Stuhl¬
Bitternisse wieder aufgerissen, ehe sie
mann, mit dem ich vier Jahre lang
mit Freude und Glückempfinden sein
in Ostafrika zusammengearbeitet habe,
müdes Herz gelabt. Vielleicht aus
und dessen Anschauungen über die
diesem Grunde mit hat er die „National¬
Stellung des Weißen zum Neger in
spende“, von spät besonnener Dankbarkeit
jener Ruoschau so klar wiedergegeben
seines Volkes an jenem Tag ihm
sind.“ — Wir veröffentlichen die Mit¬
gereicht, anderweit verschenkt, um
teilungen des Herrn von Liebert gerne,
„reine Hände“ zu behalten.
bemerken aber, daß von uns gar nicht
Ven der Riesensumme seiner Lebens¬
behauptet worden war, daß Herr
arbeit werden wir Deutschen dann
von Liebert gerade diese Worte
erst einen vollen Eindruck erhalten,
gebraucht habe. Der Satz diente —
wenn Emil Schering, der kongeniale
wie aus dem Inhalte ohne weiteres
Übersetzer (Strindbergs, den Nachlaß
hervorging, — nur zur Charakterisierung
des Dichters verdeutscht haben wird.
des Standpunktes (wie es auch
Mit einiger Sicherheit ist zu erwarten,
wörtlich hieß) der Alldeutschen.
daß der verdienstreiche Verlag von
Coloniensis.
Georg Müller, München, der
die Gesamtausgabe der Werke Strind¬
Literarische Rundschau.
bergs in deutscher Sprache herausge¬
Von Friedrich Stein=Berlin.
bracht, auch diesen Nachlaß noch dem
deutschen Buchbesitze vermitteln wird.
Am 14. dieses Maimonats ist
C’est la vie — von der Trauer
um den vielverkannten August Strindberg
August Strindberg, 63 Jahre
alt, verschieden. Schwedens größter
zur Jubelfeier für den vom Glück und
Dichter, nicht nur der Gegenwart. Und Erfolg verwöhnten Arthur Schnitz¬
einer seiner größten Menschen — der ler, der dieser Tage seinen 50. Ge¬
Zeit seines Lebens ein Darbender ge= burtstag begangen, unter Ehrungen *
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