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CAEINOS IN OSTERREICH
BadenSalzburg Semmering
Roulette — Baccara — Chemin de fer
Österreichische Casino A. G.
Wien III, Schwarzenbergplatz 5a
„OBSERVER“
I. österr. behördlich konzessioniertes
Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien I, Wollzelle 11, Telephon N-23-0-43
Der Angriff,
Berlin
V. dan 1950
S
Zwei Bücher über die
„Zeugnisse des dönischen Eridachens“ deutsche Dichtung in Oesterreich
Der erganisierte Erfolg der Juden Stefan
gesamtdeutsches Volkstum über trennende stat¬
war. Die meisten dieser Autoren veröffentlichen
Zweig Arthux Schnitzler, Franz Werfel, Felix
liche Grenzen hinweg anerkennen. Im Glauen
ihre Werke nicht nur in deutschen Verlagen,
Salten=u.anshatteslange Zeit die ganze öster¬
an dieses einzige Deutschtum behandelt Schmidt
sondern sie schaffen auch bewußt mit der Blick¬
reichssche Literatut überschüttet, und in der
auch die deutschen Dichter der Grenzlande und
richtung auf das Reich, so daß man versucht ist,
literaturkritischen Diskussion galten diese Lite¬
Nachfolgestaaten wie Pleyer, Meschen¬
von einer Heimkehr des österreichischen Geistes
raten als typische Vertreter österreichischen
dörfer, Tillich, Bruno Brehm. Neben
G. B.
zu sprechen.
Schrifttums. Wie sehr das eine Fälschung des
den älteren bereits anerkannten Dichtern wie
wahren Tatbestandes war, zeigen zwei wert¬
Jelusich und Hohlbaum, den Gestaltern
volle österreichische Literaturgeschichten, die
heldischer Persönlichkeiten, neben Bartsch,
gleichzeitig in diesen Tagen erschienen sind, und
Billinger, Mell und Strobl stehen die
die eine überraschend große Zahl bodenstän¬
jungen aufstrebenden Paula Grogger, Josef
diger Dichter, vor allem außerhalb Wiens, vor¬
Perkonig, Friedrich von Gagern, Leif¬
weisen können. Der durch viele Zeitschriftenauf¬
helm, Scheibelreiter u. a. Josef Wein¬
sätze über heutige Dichter bekannte Literarhisto¬
heber, der formvollendete Lyriker der
riker Franz Koch, der kürzlich von Wien nach
heroisch=tragischen Themen von Adel und Unter¬
Berlin berufen wurde, veröffentlicht (bei Jun¬
gang, an dem sich noch einmal das alte Dichter¬
ker und Dünnhaupt, Berlin) eine Dar¬
schicksal erfüllte, nach jahrelanger Armut über
stellung der „Gegenwartsdichtung in
Nacht berühmt zu werden, wurde Ende vorigen
Österreich“ und der Herausgeber der Wiener
Jahres von Koch gleichsam entdeckt, und für
Zeitschrift „Lebendige Dichtung", Adalbert
Schmidt bedeutet er schon die Gipfelhöhe öster¬
Schmidt, nennt sein Buch (erschienen bei
reichischer Gegenwartsdichtung.
Adolf Luser, Wien=Leipzig) „Deutsche
Wenn auch noch immer, wie das Buch
Dichtung in Österreich.“
„Deutsche Dichtung in Österreich“ angibt, etwa
Beide sehr empfehlenswerte Bücher sind ein¬
60 v. H. der Autoren der in Wien aufgeführten
deutige Zeugen einese kulturpolitischen Er¬
Stücke Juden sind, so zeigt doch die umfassende
wachens in Österreich, einer völkischen Besin¬
und als Nachschlagewerk unentbehrliche Dar¬
nung, die sich bewußt von dem jüdischen Lite¬
stellung von Schmidt, daß die deutschen Dichter
ratentum abwendet und jene Dichter bevorzugt,
in Österreich jetzt überwiegen und daß sie be¬
die die Kräfte des Blutes und des Bodens in
achtet werden und ein breites Publikum finden,
den Mittelpunkt ihres Schaffens stellen und ein breiter, als es noch vor einigen Jahren denkbar