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Mitteilungen des Freiheitsbundes Wien
Es Ist mir auch nicht unbe¬
wer uns den roten Hahn auf das Dach geseizt
hat.“ — Und so rauscht der jüdische Blätter¬
kannt, daß die jüdischen Kreise
einen Boykott gegen arische Ge¬
wald; er droht und will die leichtgläubigen
schäftsleute durchführen. Ich habe
Gojims vergessen machen, was die rot-jüdische
Beweise dafür in den Händen; man
Herrschaft über Wien und Oesterreich gebracht
kann es daher den christlichen Ge¬
hat. Vergessen sollen wir auf die zahllosen
werbetreibenden nicht verbieten,
christlichen Existenzen, welche die Juden
ruiniert, auf die zahllosen Bankskandale, von
daß sie sich gegen diese Methode
den Juden herbeigeführt, mit dem Gelde des
zur Wehr setzen. (Stürmischer Beifall.)
bodenständigen Volkes gutgemacht, vergessen
Vizebürgermeister Dr. Kresse wurden auch bei Ver¬
darauf, daß unsere Führer, um weiteren unge¬
lassen des Saales stürmische Ovationen dargebracht.
heuren Schaden zu verhindern, diese Gaune¬
reien decken mußten, um dafür, wieder von
Innerhalb einer Woche hörte Oesterreich
Juden, beletzt zu werden. Nicht sehen sollen wir,
aus dem Munde berufenster Vertreter der Katho¬
wie Tag um Tag und überall das Judentum
lischen Aktion, des Gewerbestandes und der
dominiert und beweist, daß der Jude in allen
Arbeiterschaft, was diese Männer aus jahr¬
Erwerbszweigen, im Geist- und Kulturleben die
zehntelanger Erfahrung und jahrelanger Ueber¬
Herrschaft an sich gerissen hat und jeden be¬
legung heraus zur Judenfrage zu sagen haben.
droht, der gegen die Weltherrschaft des aus¬
Das Echo, welches diese Reden unter den
erwählten Volkes aufzumucken wagt. Wer hat
jüdischen oder jüdisch orientierten Jouralisten
das Credit-Anstalt-Verbrechen begangen? ju¬
auslöste, gibt sehr zu denken. Insbesondere war
den! Wer mußte zahlen und beschwichtigen?
es die „Freiheit“, welche es wagte, Staatsrat
Christen! Wer hat das jetzige Debakel der
Kunschak zu drohen und ihm den guten Rat
Phönix-Versicherung verbrochen? Juden! Wer
erteilte, „die Finger von dem immer¬
soll zahlen und qutmachen? Christen! Zahllose
hin gefährlichen Spiel zu lassen“.
Beispiele könnte man anführen. Für heute
Zum Schlusse des Artikels beruhigt dieses Blatt
genug.
alle Juden und Judenfreunde und teilt ihnen mit,
daß die Regierung Schuschnigg—Starhemberg
Allen Juden und Judenfreunden aber sei
nicht daran denkt, die Ratschläge des Herm
gesagt: „Was unseren Antisemitismus betrifft,
so nehmen wir uns als Vorbild den Herrgott
Kunschak zu beherzigen. Ein anderes Wochen¬
selber, der gewiß am besten die juden kennt.
blatt versucht das jüdische Volk als das beste,
Er hat dieses einst sein „auserwähltes Volk“
auserwählte hinzustellen und zitiert Aussprüche
ebenfalls verworfen! Somit sind wir mit unse¬
Sr. Heiligkeit des Papstes, den Talmud und das
rem Antisemitismus in bester Gesellschaft.“
Evangelium, Artur Schnitzler und Harmann, um
liden, sondern die
zu beweisen, de
bösen Antisemiten zu verurtellen sind. Auf
Seite 2 dieses geistvollen Judenverteidigungs¬
Die Lage der Arbeiterschaft.
organs steht eine Meldung: „Aus Madrid wird
Ohne Hinzutritt der Arbeitsleistung der Arbeiterschaft
berichtet: In einem Gespräch mit einem joura¬
gibt es keinen Erfolg, keinen Fortschritt, keinen Aufstieg,
listen erklärte Professor Azana, daß jede anti¬
weder in den wirtschaftlichen, noch in den kulturellen, noch
semitsche Betätigung schärfstens zu verurteilen
in den politischen Belangen.
ist und daß der Judenhaß im Gegensatz zum
ritterlichen Geist der Spanier stehe.“ Daß dafür
Diese Wahrheit, einmal festgestellt, führt zwangsläufig
zur Frage: Welches nun ist der Anteil der Arbeiterschaft
Kirchen und Klöster in Spanien unter der Regie¬
an allem Wohlstand und Fortschritt, an den wirtschaftlichen
rung desselben ritterlichen Herrn Azana in
und kulturellen Gütern, die der Arbeit ihr Sein verdanken?
Flammen aufgehen, daß die bodenständigen
Es liegt auf der Hand, daß obiger Frage heute ein
Katholiken von den dortigen Bolschewiken
ganz anderer Sinn unterliegt, als ihr etwa in der Vor¬
hingemordet werden, ist ritterlich, ist spanisch.
kriegszeit zugekommen wäre Wie es Tatsache ist, daß kein
Darüber haben die Wiener Juden nichts zu
Staat und kein Volk von den unmittelbaren wie von den
sagen. Auf Seite 4 schreibt ein Rabbiner:
Fernwirkungen des Weltkrieges unberührt geblieben ist, so
„Wenn durch derartige Vorträge künstlich ge¬
ist es auch Tatsache, daß in jedem Staate und in jedem
steigerte, wilde Instinkte und unkontrollierbare
Volke alle Teile in irgend einer Art in Mitleidenschaft ge¬
Leidenschaften jüdische Existenzen zu entwur¬
zogen worden sind. Volkswirtschaft und Volksvermögen sind
zein versuchen werden, oder gar, wenn man¬
nirgends in der Welt intakt geblieben, selbstverständlich und
ches jüdische Haus, zumal auf dem Lande, in
naturgemäß auch nicht in Oesterreich, das so hart wie kein
Feuer aufgehen wird, dann werden wir wissen, anderer Staat an diesen beiden Lebensnerven getroffen