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0 in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Aindrid, Mailand, Minnenpolis, New-Vork,
0 Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
QQuelienangabe ohne Gewahr.
□ Ausschnitt aus:
Wies
S. HOITRSER 1907
E vom:
2
Die Anion dramatischer Autoren und Com¬
ponisten.
In Rupert's Restauration fand gestern
Abends die constituirende Generalversammlung der
Union dramatischer Autoren und Com¬
ponisten statt. An der überaus zahlreich besuchten
Versammlung nahmen u. A. theil: Felix Albini,
Dr. Leo Ascher, Dr. Raoul Auernheimer, Hof¬
kapellmeister Josef Bayer, R. J. Bayer (Gabriel
Rosa), Dr. Oscar Bendiener, Heinrich Berté,
H. Bohrmann=Riegen, Hans Ceiek, Landes¬
gerichtsrath Drechsler, Otto Eisenschitz,
Alexander Engel, Dr. Leo Feld, Fischl, Kurt
Frieberger, Edmund Gärtner, Stefan Gro߬
mann, Maurice Hirschmann (Petersburg).
Julius Horst, Ludwig Huna, Jacobsohn, Karl
[Kapeller, Leopold Krenn, Landesberg,
Robert Langendorff, Margarethe Lang¬
kammer, Victor Léon, Karl Lindau, Dr. Wolf¬
gang Madjera, Karl Metz, Dr. Hans Müller.
Philippi, Rudolf Oesterreicher, Dr. Fr. von
Radler, Heinrich Reinhardt, Rudolf Rai¬
mann, Loms Rotb, Franz Schamann, Schick
v. Markenau, J. Schnitzer, Dr. Arthur
Schnitzler, M. Schurz, Olga Walter Segel,
E. Skurawy, F. Stieber, Oscar Straus,
Fritz Telmann, Landesgerichtsrath Dr. v. Wald¬
stein, Dr. Robert Weil, Charles Weinberger,
Julius Wilhelm, Paul Wilhelm, Franz Wolff
und C. M. Ziehrer.
Der Vorsitzende Franz Wolff besprach die
Nothwendigkeit einer Organisation der dramatischen
Autoren und Componisten, diesen jenen Einfluß zu
schafsen, der ihnen als maßgehender Factor im Kunst¬
leben gebührt, sei das Ziel, welches die zu gründende
Vereinigung anstrebe. Es gibt, führte Redner aus
eine Reihe von actuellen Fragen — wie zum Bei¬
spiel die Schaffung eines Theatergesetzes — in denen die,
Union mitsprechen soll. Die Union soll ferner in allen
Fällen, wo es sich um die Entscheidung über musi¬
talische und dramatische Werke im Wege von Preis¬
zertennungen, Sudventionitungen durch die Be¬
hörde u. s. w. handelt, durch Delegirte vertreten
##werden. Der Redner hob hervor, daß auch Justiz¬
minister De. Klein die Orgamsation der Dramatiler
und Combönisten als wünscheuswerto bezeichnet habe.
Dr. Gustav Harpner verlas hierauf sdie
Statuten und gab hiezu zahlreiche Erläuterungen.
Der Delegirte des russischen Autorenverbandes
Maurice Hirschmann tritt für die Schaffung
einer literarischen Convention zwischen Rußland und
Deutschland und Oesterreich ein.
Dr. Robert Weil erklärte, daß die Schrift¬
steller keiner Nation so unterdrückt würden, wie die
österreichischen Autoren. In welchem Lande wäre ein
Dramaturg möglich, der nicht im Stande ist, zu
entscheiden, ob ein Stück einen literarischen Erfolg
erzielen wird oder nicht! Es muß an maßgebender
Stelle erklärt werden, es gehe nicht an, daß ein
Meusch, der von Literatur überhaupt nichts versteht,
über unsere höchsten Wünsche und Erwartungen
entscheidet.
Der Componist Heinrich Reinhardt schilderte
die rechtlosen Verhältnisse der Componisten und
Dramatiker hinsichtlich der Verträge. Der Verband
der Theaterdirectoren befasse sich mit der
Frage, den Tantièmensatz um ungefähr 40 Percent
herabzusetzen. (Rufe: Sie sollen's nur probiren!)
Victor Léon: Das Theater ist heute ein
Handelsinstitut und hat mit der Literatur gar nichts
zu schaffen. (Stürmische Ohorufe.) Ein Stück kann
die größte Wirkung erzielen und ist nicht literarisch,
wie auch umgekehrt. Uebrigens frage er, mit welchen
Mitteln man die Forderungen gegenüber den
Directoren durchsetzen wolle?
Dr. Gustav Harpner: Durch die Macht der
Organisation.
Alexander Landesberg wies auf den fran¬
zösischen Verband hin, der ursprünglich geselligen
Zwecken der Schriftsteller und Componisten diente
und sich allmählich zu jener mächtigen Organisation
entwickelte, die jetzt die französische Bühne beherrscht.
Es wurde hierauf die Wahl der Vereins¬