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Miscellansons
Seite 7
Neue Freie Presse.
23 März 1920
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jahre. Das Leichenbegängnis findet Dienstag um ¼11 Uhr
scheiden Ihres Herrn Vaters. Er war ein außerordentlicher
vom Wiener Zentralfriedhofe (drittes Tor) aus statt. — Freitag
Mensch in seiner Lebenssphäre und nicht bloß in dieser.
den 19. de starb Adalbert Dionys Markovics, Kaufmann,
Bedmkt man, wie schlaff die Menschen sind, wie schnell
im 63. Lebensjahre nach kurzem Leiden.
desorientiert und entmutigt, wie inkohärent — so ermißt man
erst, wie selten eine solche Organisation, an der alles immer
Kundgebungen für das Andenken Moriz
wieder sich spannte, nichts ermüdete — alles voll Ressoura¬
und Kraft. Vor dem Kriege hatte ich ihn nicht gekannt;
Benedikts.
durch den Krieg erst ergaben sich die gelegentlichen
Wien, 22. März.
persönlichen Begegnungen. Ich werde diese und die große
Don Alsonso von Bourboy und Oesterreich warme Freundlichkeit, die der Verstorbene gegen mich an den
[[Este telegraphjort aus Altmnünster (an
1. Herausgeber [Taa legte, gewiß nie vergessen. Vor allen Ihnen persönlich
lund Chefredakteur der „Nosen Freien Peist
Dr. Ernstkondoliere ich aufs inigste; Sie haben den besten Vater und,
Benedikt: „Meine Frau und ich nehmen den wärmsten was ein so seltenes Glück ist, einen bis ins Letzte jugend¬
Anteil an dem großen Schmerz, welchen Sie durch das lichen Vater verloren. Allen Ihren Milacheitern spreche ich
Hinscheiden Ihres so verdienstvollen Vaters erleiden. Bitte
mein herzliches Beileid aus.“
auch der Redaktion der „Neuen Freien Presse“ alle unsere
Der Wiener Männergesangverein drückt in einem
Teilnahme zu diesem schweren Verlüiste auszusprechen.“
sehr herzlichen Schreiben den Dank für die alte Freundschaft
Minister des Aeußern a. D. Stephan Graf Burian
und das warme Interesse sowie für die stete Förderung
v. Rajecz kondolierte: „Mit dem Ausdruck der wärmsten
deutscher, österreichischer und Wiener Kunst durch Moriz
und aufrichtigsten Teilnahme.“
Benedikt aus.
Der „Schubertbund“ schreibt: „Ein Stern erster
Feldzeugmeister Hugo Hofmann sprach „das
innigste Beileid über den Verlust des unvergeßlichen Herrn
Größe am Firmament deutschen Schrifttums, dessen Glanz
Benedikt aus.“
weithin strahlend den Ruhm österreichischer Journalisten
verkündete, ist erloschen. Mit aufrichtiger Trauer stehen wir
Professor Marcel Dunau, Mitglied der französischen
an der Bahre dieses großen Toten.“
Mission und Pressechef der französischen Gesandtschaft in
Aus wirtschaftlichen Kreisen trasen unter anderm
Wien, sandte nachstehendes Beileidschreiben an den Heraus¬
folgende Trauerkundgebungen ein:
geber: „Zu meinem großen Bedauern verhinderte mich ein
Der Präsident des Hauptverbandes der Industrie
Unwohlsein, das mich ans Zimmer fesselt, der Leichenseier
Oesterreichs, Fritz Hamburger, schreibt dem Herausgeben
für Ihren Herrn Vater beizuwohnen und derart Ihrer
und Chefredakteur Dr. Ernst Benedikt: „Aus Anlaß des
Familie, Ihnen und Ihrem Blatte den großen Anteil zu
Ablebens Ihres Herrn Vaters spricht der Hauptverband sein
erweisen den die französische Mission an dem Schicksals¬
wärmstes Beileid aus. Die „Neue Freie Presse“ war unter
schlag nimmt, der Sie getroffen hat. Die hohe Achlung, die
seiner Leitung ein Organ, welthes stets für die Interessen
ich für die bewunderungswürdige Arbeitskraft, die Origina¬
der industriellen Produktion warm und verständnisvoll ein¬
lität der Anschauungen, die reichen historischen und wirt¬
getreten ist, und die österreichische Industrie wird ihm stets
schaftlichen Kenntnisse Moriz Benedikts empfand, vereinigten
eine dankbare Erinnerung bewahren.“
sich in mir trotz Meinungsverschiedenheiten über einzelne
Der Direktor der Eskomptegesellschaft Maxime
politische Probleme mit einer herzlichen persönlichen Sym¬
Kraßny schreibt an den Herausgeber und Chefredakteur
pathie, die mich für den nunmehr Verbbchenen beseelte, seit¬
Dr. Ernst Benedikt: „In tiefer Trauer bitte ich, den Aus¬
dem mich meine Aufgaben als Korrespondent des „Temps“
druck wärmster Teilnahme entgegennehmen zu wollen. Das
und als Pressechef der Wiener französischen Mission mit ihm
Ableben Ihres hochverehrten Herrn Chefredakteurs Moriz
in Verbindung gebracht hatten. Gestatten Sie mir nochmals,
Be„#nt hat der „Neuen Freien Presse“, aber auch deren
meinen herzlichen Anteil ausdrücken zu dürfen und gleich¬
Freuuden und Anhängern einen unermeßlichen Verlust ge¬
zeitig das Beileid der Wiener französischen Mission zu ver¬
bracht. Bewahren wir dem grißen Toten Treue, indem wir
dolmetschen.“
seine goldenen Worte hoch halten: „Nicht den Mirt sinken
Beileidskundgebungen sandten ferner Minister a. D.
lassen, die Herzen hoch!“
Julius Twardowski, der ungarische Justizminister a. D.
Kondolgnzen trafen ferner ein von dem Generalsekretär
Dr. Vazsonyi, Gesandter Kuczynski, Landtags¬
D der Oesterreichisch=ungarischen Bank Schmid der
abgeordneter Fischel, das Mitglied des poluischen Reichs¬
Direk.ion des Postsparkassenamtes, der Zentralbank
tages Dr. N. v. Löwenstein, der folgendes schreibt:
deutscher Sparkassen, dem Wiener Giro= und Kassenverein,
„Noch heute, in der Erinnerung, stehe ich im Banne der be¬
Direktor Ernst Lemberger namens der Lombard¬
deutenden Persönlichkeit Benedints sowie seiner Geistesschärfe,
und Eskomptebank, Direktor Dr. Rottenberg namens
seiner blitzschnellen Auffassung und jener abgeklärten Würde,
der Oesterreichischen Kontrollbank für Industrie und
die zu den Eigenschaften der Machthaber des Geistes gehört.“
Handel.
Der ehemalige Staatsrat Oskar Teufel schreibt:
Beileidskundgebungen sandten die Firmen Gebrüder
„Moriz Benedikt wor stets ein treuer Kämpfer für die Rechte
Gutmann, Vonwiller & Co., Hofmt Albert
der Sudetendeutschen, die seiner hiefür stets in Dankbarkeit
Franksucter, Direktor Julius Hochapfel, der
gedenken werden.“
kommerzielle Direktor der Lpinen Montangesellschaft
Aus wissenschaftlichen Kreisen kondolierten weiler die
Her der Gaßindustrielle Seum Hern.
Neu¬
Herrnritt,
Universitätsprofessoren Hofrat
Die Börse für lundwirtschaftliche Produkte und ihr
burger und Jappert, Universitätsprofessor Kafka
Generalsekretär Rezierungsrat Dr. Alexander Horovitz
(Prag), Regierungsrat Dr. Hochsinger, Chefarzt Doktor
sandten herzliche Beileidschreiben.
Rudolf Urbantschitsch, Professor König¬
Kondolenzen übermittelten außerdem der Landes¬
stein.
verband für Fremdenverkehr. der dentschösterreichische Verein
In warmen Worten kondolietten Seminechef Dr. Wolf¬
für Frauenstimmrecht, der Verein der Wiener Schriftstelle¬
gang Haase, Präsident des evangelischen Oberkirchenrates,
rinnen und Künstlerinnen.
ferner Sektionschef Dr. Moritz Wimmer des Staatsamtes
Aus dem Kreise der Tugeszeitungen kamen noch
für Handel, der Sektionsrat des Staatsamtes für soziale Für¬
folgende Trauerkundgebungen: Die Grazer „Tages¬
lorge Leo Wittmaner.
##st“sprach üsch „Ablebene Wnerikts.9
Der Gründer der Freiwilligen Rettungsgesellschaft
großen Journalisten und Charakters, ihr herzlichstes Beileid
Wilczen und der Prasident Gorup schreiben: „Durch
in kollegialer Teilnahme“ aus.
man##e# Eintreten Mla#e Benedikts für die Inter¬