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„Altes Rathaus
a
und Werk ist das „Silberband der Donau“ geschlungen und,
dem Tod glüht wieder ein letztes Mal das gesteigerte Leben:
„Gustl
Mädel am Arm -
farbig genug, Augarten und Bastei; aus Raimund rauschen
aus einer sterbenden Stadt („Der Schleier der Beatrice")
mal Leutnant gewesen, gleich
die Wälder von Gutenstein; aber aus Artur Schnitzler grüßen
einer sterbenden Zeit („Der grüne Kakadu"); aus Menschen,
stl, in dem sich ironisch das
diese Hügel, schlägt die Goldammer des Wienerwaldes. Hier,
die dem Tod verfallen sind („Der Ruf des Lebens", „Die
piegelt. Dieses Herrchen mit
aus diesem Winkel des Wienertums, blüht sein Werk am
letzten Masken"). Oder in einer Frau, der schon das Sterben
jede Weiblichkeit verstehend
echtesten auf, hier zwischen den grünen Torbogen des Dörf¬
bestimmt schien, hebt, wieder zum Leben befreiend, jenes
wie aus unzeitgemäßer Er¬
chens unten, den alten Brunnen, den Heurigenblischen hier,
wohlbekannte Rauschen des Blutes an („Frau Berta
ante Lächeln des „Anatol.
wo das Volkhafte — durch die Natur — immer noch einen
Galan"). Oder es kreisen Leben und Tod eines Gefühles
heimfahrende Casanova wieder
Schimmer des Geistigen, das Geistige einen Schimmer des
ineinander („Zwischenspiel"). Oder es leuchtet aus großen,
sicht selbst unter der Maske
Volkhaften bewahrt.
gestorbenen Worten noch einmal scheinlebendig trügerisch auf
se ziehen sie heute über den
Und da ich jetzt meinen Weg entlang heimwärts schreite
„Komödie der Worte
fesche Figuren.
und noch einmal seines Dichters denke und seiner Zukunft
Aus diesem Friedhof, um den es schnitzlerisch weht,
jetzt weht mich ein Hauch der
in diesem Lande, steigt wieder ein Schatten von den Zypressen
sucht jetzt der Blick — da die Sonne jäh den Schleier durch¬
Ausgang des Sommerhaiden¬
auf. Ist er nicht heute, wie dieser Weg, nicht bereits ein
brochen — lichtere Gärten. Ja, Gärten sind überall, sie
ein Bild des Gekreuzigten,
Stück Vergangenheit? Aber nein, getrost — nur in diesem
schimmern von der Stadt herüber, und viele Gärten sind in
Rosmarinkränzel. Ein blinder
alten Wien, zu dem Artur Schnitzler gehört, lebt die Gewähr
dieses Dichters Werk. (Darum ist ein Duft des Lyrischen
einem älteren, dort mit der
unserer Dauer, wie dieses Wien selbst nur noch hier zwischen
über ihm, wie es über Schönherr von seinen Bergen
das Würgen über die Welt
wie
diesen Hügeln lebt, den Ausläufern des Wienerwaldes
dramatisch gewittert.) Dort hinter St. Stephan ... der
über die Biegung in die grüne
Schnitzler in letzter, des Endes bewußter heiter melancholischer
Stadtpark, der junge Lobheimer und die Christine, sie haben
warum ich vor den beiden
Klang dieser Heimat ist, ein Ausläufer Grillparzers und
seinen Bruder denken muß,
gewiß von dem schmiedeisernen Gitterhäuschen zugesehen,
Raimunds und der Beginn eines noch ungewissen Neuen.
auch eine Seele blind und
wie die Schwäne — zeitlos wie das Gefühl, das jetzt durch
wird er wohl, gleich diesem Weg, bestehen bleiben. Ich stelle
Sie ereignet sich auf dem
mir vor, daß einmal aus der „Liebelei künftigen Geschlechtern
diese Jugend zog — dahingeglitten . . .
höhe, aber etwas von den
eine zarte Erinnerung steigen wird, wie sie für uns jetzt aus
Später hat es ihn dann in die Cottagegärten gelockt,
lege hier oder unten im Dorf
Schuberts Liedern steigt, und daß man den Herrn von Sala
wo die Menschen spekulativer sind — auch über die Seele,
ist irgendwie doch darin.
wie ein fernes, verblaßtes Ahnenbild, nicht ohne leise Trauer,
das „weite Land". Und über diese neuen Pfade flogen, von
betrachten wird....
einem anderen Friedhof herüber, wo Theodor Herzl begraben
stärker weht er jetzt
fut
Nein, die Schatten des Vergänglichen, sie dürfen und
ist, Schatten aus seines Volkes Vergangenheit und sie ver¬
den Zypre des Friedhofes,
nicht schrecken, gedenkt man des feinsten Künstlers in dem
dichteten sich zu diesen schmerzlich ironischen und zweifelnd
mit mildem Ernst bewacht.
derb gewordenen Oesterreich von heute. Und ist es ein Wunder
aufbegehrenden Gestalten um den „Wegs Freie. Aber
t man, hat Artur Schnitzer
— eines dieser telepathischen Wunder, die Artur Schnitzler
da sind andere Gärten in seinem Werk, Wiener Vorstadt¬
sizziert. Von hier hat er oft
gern beschreibt — er, der in den Traum wie in den Tag ge¬
gärten, durch die verschwiegene Menschlichkeiten, Trauer¬
überschaut, die spitzen Kirchen,
schaut — da kommt er selbst des Weges: trotz der beginnenden
des Praters blinken — ja,
spiele zwischen Sohn und Mutter, dunkeln. Und ein Garten
Sechzig mit diesem vom Tempement dirigierten Schritt —
d überlebendige, marionetten¬
mit einem Teich, in den eine stolz Enttäuschte gleitet, und
gedrungene Kraft bei aller Zartheit — und mit diesem klaren
ele — die Seele Wiens viel¬
ein Garten rauscht — in Bologna sollen mir glauben —
Blick — melancholisch-heiter in den Kern der Dinge:
nte. Solches bedenkend, will
in dem die süße Beatrice dem Dichter Philippo Loschi ihren
Tiefsinn hat nie ein Ding erhellt;
niederlassen. Aber da sitzt ein
Traum bekannte;
Klarsinn schaut tiefer in die Welt.
ersichtlich poitrinärer Herr und
Warst du nicht, Beatrice, nur ein Kind,
se wohl — das um ihn sorgend
Das mit der Krone spielte, weil sie glänzte
Felix aus dem „Sterben", der
Mit eines Dichters Seel, weil sie voll Rätsel-
Volks- und Jugendbücher.
te, aus dem, bevor er blut¬
Blüht er nicht, blühen diese Gärten nicht alle irgendwo
Flamme eines letzten Be¬
Vilhjamur Stefansson, der geniale und kühne,
um diesen Weg Ist nicht dort auf der Höhe hinter diesem
sem Friedhof hier, an dem -
erfolgreiche und vielgefeierte Polarfahrer, hat die Schilderung
galanten Lustschlößchen von einst ein verschollener Garten
liebte Jugend an diesem ver¬
seiner fünfjährigen Reisen im höchsten Norden und die Er¬
Libellen spielen um den Weiher, die bourbonische Lilie
verliert, schlägt mir plötzlich
gebnisse seiner Forschungen im ewigen Eise in einem um¬
ist hier nicht der junge
ist in den Stein gegraben
ferisch-schwermütigen Schnitzler¬
fänglichen Buche jetzt der Allgemeinheit zugänglich gemacht.
Medardus, unbesorgt um die klaffenden Hunde, zu der
enscherz des Todes ist dieses
Mit Recht nennt Stefansson dieses im Verlage von F. A.
schönen, stolzen Helene gestürmt?
Lebensfülle hinein wie dieser
Brockhaus in Leipzig erschienene, reich ausgestattete
Wirklich, dieser „Sommerhaidenweg“, an dessen Fuß
„Liebelei" in das Gezwitscher
zweibändige Werk „Länder der Zukunft“. Denn
ich jetzt wohne, und dieser wienerisch-wahre, weiche Poet,
im „Vermächtnis der Todes¬
das belebte Neuland, das der zäh vordringende Gelehrte in
sie gehören für mich zusammen. Um Grillparzers Wesen
der hinein geschieht. Und aus