I, Erzählende Schriften 34, Spiel im Morgengrauen. Novelle, Seite 47

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im Morgengrauen
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Spiel in Hergengraden
Klauen, gend seine Fange nief in De lsel, im Krone Biöde,s der Lefsentlichtent noch nicht erscheenen wer, diese Gelegenheilversammlung der B
Häuser, Bäume, Tiere — auch Menschen in seinen Rachen! benützen werde, uen sich über die Bedeutung seiner Ver= gehalten worden sind.

#esshidern#
— er streicht eine für seine Verhältnisse ganz enorme den muß, ein Stil
enden. Er tritt den Weg in die Kaserne an, i#s er sein
heit und Einfachhe
Summe ein. Also rasch nach Hause, um den Schatz in
Leben beschließen will. An seinem Statumensé vorüber¬
zu finden. Jedes W
Sicherheit zu bringen. Nicht nur dem armen und leicht¬
kommend, erblickt er den bekannten Kellner und unwill¬
umrissen, jede Stei
sinnigen Kassier, sondern auch ihm, dem lustigen und
kürlich öffnet er die Tür, setzt sich nieder uns bestellt das
geführt. Die so oft
keineswegs leichtfertigen Leutnant, war Fortuna hold.
Frühstück. Eine Henkersmahlzeit, die ## s##h noch gönnt.
wohl in letzter Linih
Doch — Spiel des Zufalls! — als er den Bahnhof er¬
Der Kellner nennt plötzlich den Namen des Wckermeisters.
Künstler allein vorh
reicht, um nach Wien zu fahren, dampft eben der Zug
Gustl zittert. Sollte man seine Katastraphe bereits
man sagen wollte, di
aus der Halle. Was iun? Der Spielteufel lockt ihn ins
kennen? Nein! Der Riese hat in der Ne###t einen Schlag¬
und um profane Gle
Kaffeehaus zurück und hier verliert er alles. Er macht
anfall erlitten und lebt nicht mehr. Aus der Verzweiflung
Spielschulden — und das sind bekanntlich „Ehren= die Köche und der A
Gustls wird Seligkeit; er fliegt aus der Helle in den
da. Kunst muß auf
schulden“ — und als er beim Morgengrauen im Wagen
Himmel. Niemand hat eine Ahnung von dem peinlichen
arm oder reich, wei
des gerissenen Bankhalters heimlehrt, ahnt er, daß der
Zwischenfall, der einzige Zeuge ist tot, die „Uniform muß
auch aus, was wohl
Zufall sich zu einem Fatum verdichtete, das seinen Unter¬
nicht ausgezogen werden“, die Karriere kann noch eine
oder Othello, an
gang herbeiführt. Er versucht alles, um sich das Geld zur
glänzende Fortsetzung finden. Spiel des Zufalls, und
masow denkt, um
Tilgung der Spielschuld zu verschaffen, fleht seinen Onkel
zwar eines glücklichen Zufalls, denn des einen Tod ist
Malerei und Bild
an, erniedrigt sich vor dessen Frau, einem Blumenmädel
häufig genug des anderen Leben.
allerdings auch and
g. D. (diese Frau beschämt ihn tief in einer Liebesnacht,
Auch der Leutnant Wilhelm Kasda hat unter dem
manches Drama fü
die sie ihm vor seinem Tod gewährt) und schließlich greift
Spiel des Zufalls, das bei ihm ein Zufall des Spiels
schrieben, was aber
wird, zu leiden, aber ihn zwingt ein unglücklicher Zufall
er zum Revolver. Ein scharfer Schuß schließt seine Rech¬
nach — großen, f
nung ob. Als der unglückliche Leutnant tot im Kasernen¬
zum Selbstmord. Wilhelm, aus einer alten Soldaten¬
unvergänglichen We
familie stammend (der Großvater war Feldmarschall¬
zimmer liegt, stürzt der Onkel herein und bringt das
leutnant, der Vater ein in Temesvär beliebter hoher
Geld, denn seine Frau hat es ihm gegeben. Zu spät, viel liche der meistenese
und aus der Zeit
Offizier), lebt in Wien als fescher Leumnant in der Art,
zu spät! Vielleicht war es die in manchen Frauen
brachten lebenswah
wie diese jungen Helden der k. u. k. Armee ehedem lebten.
glimmende Freude an der Grausamkeit, vielleicht der in
den Proleiariern schwefende Grimm gegen jede soziale lichen, allzumenschl
An einem warmen Sonntagsmorgen erscheint bei ihm
Dichter vorwerfen,
ein ehemaliger Kamerad, der wegen Spielschulden den
Oberschicht, was hier ein zur Geschäftsfrau avanciertes
seiner neuesten her
Militärdienst quittieren mußte und jetzt als Kassier einer
„füßes Mädel“ veranlaßie, mit der heißersehnten Hilfe¬
Spiels gar zu se
Aktiengesellschaft wieder „Pech“ gehabt hat. Er braucht
leistung zu zögern. Genug daran, Wilhelm Kasda muß
vergessen, daß Goet
nämlich mehr, als er einnimmt, gestattet sich unerlaubte
als Opfer fallen. Sein Spiel auf Leben und Tod schließt
dürfe „der 3##fall
„Vorschüsse“ und da nun wider Erwarten eine Kasse¬
mit dem Tod.
gleich er keine Plan
skontrierung für den nächsten Tag bevorsteht, will er von
Die Geschichte Gustls und neben ihr die Wilhelms
aufzuweisen scheint,
Wilhelm die fehlenden tausend Gulden borgen. Doch ein
sind Ausschnitte aus dem Leben. Was hier der Dichter
salstragödie der
Leutnant, selbst der solideste, hat wenig Geld. Wilhelm,
Kirchenlehrer und 1
ersann, möglicherweise auf Grund von Begebenheiten er¬
ein guter Junge, möchte indes gern helfen. Er verspricht,
Menschen ebenso
zählt, muß jeden Leser erschüttern. Den Kenner der
in Baden, wo er den Sonntag zu verbringen gedenkt, an
des Fatums erb
Literatur verblüfft freilich auch die technische Meister¬
einer Kartenpartie teilzunehmen, obgleich er kein Spieler
Leidenschaften, den
schaft. Die Kapitel der neuen Novelle — sie steht als
ist, und falls er gewinnen sollte, den ehemaligen Kamera¬
Lust und den L#
Dichtung höher als der dann und wann ironisch=satirische
den aus der bitteren Not zu befreien. Im Badener
damit auch manch
Kaffeehaus setzt er sich denn auch an den Spieltisch. Er „Leutnant Gustl“ — sind mit vollendeter Kunst aufge¬
gewinnt, gewinnt immer mehr und — Zufall des Spiels! baut, und was heutzutage besonders hervorgehoben wer¬ leuchtet Schnitzler i