33.
Traunnovell
box 5/7
Kraunseseile
nTe.
Grnge
Einstreif mir den Sternen. i
dem Ljuba Jov
Vereinigten Staaten, oder daß in der Mitte der schwarz¬
Die Verhandlungen der Volkspartei mit den
Gegner Pasic' ist,
weiß=roten Handelsflagge ein schwarz=rot=goldener Schild
Dentschnationalen.
Partei stimmte zu
angebracht wird. Da die schwarz=rot=goldene Reichsflagge
der auch mit
Die „Welt am Montag“ schreibt: Es könnte kommen,
und die schwarz=weiß=rote Handelsflagge von der Verfassung
festgesetzt sind, ist zur Schaffung einer Einheitsflagge eine daß am Dienstag im Reichstag nur die Demokraten wurde.
dem Heimgekehrten
Aufgeregteren Gemütes als er sich selbst bekennt, ver¬
bevor er mit seiner jungen, hübschen Frau diese verhängnis¬
Heimlichkeiten. Di
läßt Fridolin das Haus, irrt durch die nächtlichen Gassen,
volle Redoute im Sophiensaale besuchte, und doch müßte auch
Sie war im Trau
über den Rathausplatz, gerät in einen Studentenschwarm,
er es wissen, wenn er seinen Schnitzler gelesen hätte: die
Wirklichkeit nennt
wird fast von einem Burschenschafter kontrahiert und ist auf
Seele ist ein weites Land. ... Dies erfährt er zu seinem
fremden Umarmur
einmal — er weiß selbst kaum, wie er dahingekommen — im
gelinden Schrecken zum erstenmal durch das Gespräch, das
wie Fridolin —
Zimmer einer Straßendirne. Rasch entläuft er ihr, will in
er am Tage nach der Redoute mit Albertine führt. Ein
ein
und gegeißelt ward
einem Café zur Ruhe kommen und begeanet dort —
Schnitzler=Gespräch zwischen Eheleuten der Gesellschaft:
erstes Abenteuer — seinem verbummelten Kommilitonen von
Loschi, von Beatrie
leicht, spielerisch, über Tiefen und Untiefen hinüber lächelnd.
einst, einem Herrn Nachtigall, der jetzt in geheimnisvollen
lösen, bis er erken
Doch wer genauer hineinhorcht, wie dieser Dichter=Seelen¬
„Salons“ verpönten Gesellschaften aufspielt. Nachtigall ist
daß Traum und
arzt, hört und fühlt noch mehr die erkrankten Stellen.
eben in einer schwarzverhangenen Kutsche auf der Fahrt zu
uns Wirklichkeit
Albertine hat ihrem Gatten nicht und Fridolin nicht seiner
einer solchen maskierten Lastergeselligkeit.
hat in das Gehe
Albertine Geständnisse abzulegen. Nichts ist vorgefallen.
zieht, verstehend ge
Nichts auf dieser Redoute und nichts vorher in den heißen
Fridolin begehrt, abenteuergierig, in der Unruhe seines
Tagen, da er um sie geworben. Aber es gab auf der Redoute
Taucht man
Blutes, mitgenommen zu werden. Ein nicht ungefährliches
und auch schon vorher in der Braut= und Bräutigams¬
wie ernst besonner
Beginnen, doch Nachtigall kennt das Losungswort, Fridolin
zeit Blicke und Berührungen — Berührungen mit dem
hinab, so erinner
beschafft sich noch in der Nacht bei dem Maskenverleiher
Blick — die schon Begehrungen sind. Es gab eine be¬
dessen Ruhm in d
Gibiser ein Mönchskostüm, erlebt beinahe wieder ein neues
denkliche Geschichte von ihr mit einem schlanken, hübschen
Aber nur Unverst
Abenteuer mit Gibisers Tochter, einem Dirnchen — ist sie
jungen Dänen, von ihm mit einer noch schlankeren, noch
liche Novellenkun
wirklich wahnsinnig oder nur früh verdorben?
jüngeren Fünfzehn= oder Sechzehnjährigen. Es gibt unerfüllte
hat Freud so we
Nun führt ihn der Wagen zu dieser verborgenen
Wünsche des Blutes, ahnt er jetzt, und er ahnt es zum ersten¬
Untertan wurde.
Vorstadivilla, die tagsüber mit ihren verhangenen Gardinen
mal, dieser Arzt, daß sie gleich Krankheitskeimen sich in
sonderen Wege.
so vornehm freundlich glänzt, aber in der Nacht ist hier der
Seelen einnisten.
Unendlichen berüh
Tummelplatz des Verruchten. Kavaliere in gelbem und
Solche Erfahrungen, durch ein eheliches Gespräch
Was uns,
sind es
scharlachrotem Habit tanzen mit nackten Frauen
wonnen, machen ihn reif für die sonderbaren, zuletzt fast
Novelle zwingt, is
Damen, sind es Dirnen —, deren Gesichter und Nacken
E. Th. A. Hofmannisch bizarren Erlebnisse der folgenden
entrückt uns mag
Masken und Schleier verhüllen.
Nacht. Diese Erlebnisse, die eigentliche Novelle, werden, wie
werk manifestierer
Fridolin ist ein Fremder, in die Mysterien nicht ein¬
so oft bei Schnitzler, wie im „Ruf des Lebens“, wie im
Visionen, Stimmt
geweiht — so droht seinem Leben auf geheimnisvolle Weise
„Schleier der Beatrice“, in wenige Stunden gepreßt. Letzte,
Hand eines ungeg
Gefahr, hier ist alles geheimnisvoll. Da rettet ihn eine un¬
aufflammende Lebensglut unter dem Schatten des Todes, der,
Die „Traun
bekannte Frau und muß sich dafür — auch die Versamm¬
drohend genug, auch über dem bisher so friedlichen Haupt
Schnitzler, in dern
lungen der Laster haben ihre Gesetze — der entfesselten Gier
des Arztes Fridolin schwebt.
werden die Begel
aller anheimgeben. Nach diesen mit blendenden Farben, mit
Noch verwirrt durch das halhe Geständnis Albertinens,
loderndem Künstlertemperament gemalten Szenen kehrt
Er ist ein M
wird der Gatte zu einem Kranken abberufen. Er findet einen
fränkisch von frü
Fridolin noch in dieser Nacht in sein scheinbar so ruhevolles
bereits Gestorbenen vor, einen grämlichen Hofrat, der einer
Leben und Ster
Heim zurück.
Herzlähmung erlegen ist. Huschen nicht wieder Schatten aus
Würfel eines Taf
Aber dort erwarten ihn andere, noch schreckhaftere Ein¬
dem „Ruf des Lebens“ vorüber? Hat nicht auch dieser
hafte unserer see
Kranke seine Tochter, die blasse, schon leise welkende Marianne,
blicke als diese grellpyantastische Wirklichkeit — in
Gefühle dämmert
die träumende, unsuhig flackernde Seele seiner Frau.
sehr gequält? Nun ist er verstummt und Marianne offen¬
Schimmer des #
Während er so Wüstes durchlebie und doch eigentlich rein
bart in der Todesstunde in aufglühender Lebenslust ihr
geblieben, hat Albertine geträumt, und der Traum, den sie! Schimmer fernehe
heimlich für den Arzt gehegtes Gefühl.
Traunnovell
box 5/7
Kraunseseile
nTe.
Grnge
Einstreif mir den Sternen. i
dem Ljuba Jov
Vereinigten Staaten, oder daß in der Mitte der schwarz¬
Die Verhandlungen der Volkspartei mit den
Gegner Pasic' ist,
weiß=roten Handelsflagge ein schwarz=rot=goldener Schild
Dentschnationalen.
Partei stimmte zu
angebracht wird. Da die schwarz=rot=goldene Reichsflagge
der auch mit
Die „Welt am Montag“ schreibt: Es könnte kommen,
und die schwarz=weiß=rote Handelsflagge von der Verfassung
festgesetzt sind, ist zur Schaffung einer Einheitsflagge eine daß am Dienstag im Reichstag nur die Demokraten wurde.
dem Heimgekehrten
Aufgeregteren Gemütes als er sich selbst bekennt, ver¬
bevor er mit seiner jungen, hübschen Frau diese verhängnis¬
Heimlichkeiten. Di
läßt Fridolin das Haus, irrt durch die nächtlichen Gassen,
volle Redoute im Sophiensaale besuchte, und doch müßte auch
Sie war im Trau
über den Rathausplatz, gerät in einen Studentenschwarm,
er es wissen, wenn er seinen Schnitzler gelesen hätte: die
Wirklichkeit nennt
wird fast von einem Burschenschafter kontrahiert und ist auf
Seele ist ein weites Land. ... Dies erfährt er zu seinem
fremden Umarmur
einmal — er weiß selbst kaum, wie er dahingekommen — im
gelinden Schrecken zum erstenmal durch das Gespräch, das
wie Fridolin —
Zimmer einer Straßendirne. Rasch entläuft er ihr, will in
er am Tage nach der Redoute mit Albertine führt. Ein
ein
und gegeißelt ward
einem Café zur Ruhe kommen und begeanet dort —
Schnitzler=Gespräch zwischen Eheleuten der Gesellschaft:
erstes Abenteuer — seinem verbummelten Kommilitonen von
Loschi, von Beatrie
leicht, spielerisch, über Tiefen und Untiefen hinüber lächelnd.
einst, einem Herrn Nachtigall, der jetzt in geheimnisvollen
lösen, bis er erken
Doch wer genauer hineinhorcht, wie dieser Dichter=Seelen¬
„Salons“ verpönten Gesellschaften aufspielt. Nachtigall ist
daß Traum und
arzt, hört und fühlt noch mehr die erkrankten Stellen.
eben in einer schwarzverhangenen Kutsche auf der Fahrt zu
uns Wirklichkeit
Albertine hat ihrem Gatten nicht und Fridolin nicht seiner
einer solchen maskierten Lastergeselligkeit.
hat in das Gehe
Albertine Geständnisse abzulegen. Nichts ist vorgefallen.
zieht, verstehend ge
Nichts auf dieser Redoute und nichts vorher in den heißen
Fridolin begehrt, abenteuergierig, in der Unruhe seines
Tagen, da er um sie geworben. Aber es gab auf der Redoute
Taucht man
Blutes, mitgenommen zu werden. Ein nicht ungefährliches
und auch schon vorher in der Braut= und Bräutigams¬
wie ernst besonner
Beginnen, doch Nachtigall kennt das Losungswort, Fridolin
zeit Blicke und Berührungen — Berührungen mit dem
hinab, so erinner
beschafft sich noch in der Nacht bei dem Maskenverleiher
Blick — die schon Begehrungen sind. Es gab eine be¬
dessen Ruhm in d
Gibiser ein Mönchskostüm, erlebt beinahe wieder ein neues
denkliche Geschichte von ihr mit einem schlanken, hübschen
Aber nur Unverst
Abenteuer mit Gibisers Tochter, einem Dirnchen — ist sie
jungen Dänen, von ihm mit einer noch schlankeren, noch
liche Novellenkun
wirklich wahnsinnig oder nur früh verdorben?
jüngeren Fünfzehn= oder Sechzehnjährigen. Es gibt unerfüllte
hat Freud so we
Nun führt ihn der Wagen zu dieser verborgenen
Wünsche des Blutes, ahnt er jetzt, und er ahnt es zum ersten¬
Untertan wurde.
Vorstadivilla, die tagsüber mit ihren verhangenen Gardinen
mal, dieser Arzt, daß sie gleich Krankheitskeimen sich in
sonderen Wege.
so vornehm freundlich glänzt, aber in der Nacht ist hier der
Seelen einnisten.
Unendlichen berüh
Tummelplatz des Verruchten. Kavaliere in gelbem und
Solche Erfahrungen, durch ein eheliches Gespräch
Was uns,
sind es
scharlachrotem Habit tanzen mit nackten Frauen
wonnen, machen ihn reif für die sonderbaren, zuletzt fast
Novelle zwingt, is
Damen, sind es Dirnen —, deren Gesichter und Nacken
E. Th. A. Hofmannisch bizarren Erlebnisse der folgenden
entrückt uns mag
Masken und Schleier verhüllen.
Nacht. Diese Erlebnisse, die eigentliche Novelle, werden, wie
werk manifestierer
Fridolin ist ein Fremder, in die Mysterien nicht ein¬
so oft bei Schnitzler, wie im „Ruf des Lebens“, wie im
Visionen, Stimmt
geweiht — so droht seinem Leben auf geheimnisvolle Weise
„Schleier der Beatrice“, in wenige Stunden gepreßt. Letzte,
Hand eines ungeg
Gefahr, hier ist alles geheimnisvoll. Da rettet ihn eine un¬
aufflammende Lebensglut unter dem Schatten des Todes, der,
Die „Traun
bekannte Frau und muß sich dafür — auch die Versamm¬
drohend genug, auch über dem bisher so friedlichen Haupt
Schnitzler, in dern
lungen der Laster haben ihre Gesetze — der entfesselten Gier
des Arztes Fridolin schwebt.
werden die Begel
aller anheimgeben. Nach diesen mit blendenden Farben, mit
Noch verwirrt durch das halhe Geständnis Albertinens,
loderndem Künstlertemperament gemalten Szenen kehrt
Er ist ein M
wird der Gatte zu einem Kranken abberufen. Er findet einen
fränkisch von frü
Fridolin noch in dieser Nacht in sein scheinbar so ruhevolles
bereits Gestorbenen vor, einen grämlichen Hofrat, der einer
Leben und Ster
Heim zurück.
Herzlähmung erlegen ist. Huschen nicht wieder Schatten aus
Würfel eines Taf
Aber dort erwarten ihn andere, noch schreckhaftere Ein¬
dem „Ruf des Lebens“ vorüber? Hat nicht auch dieser
hafte unserer see
Kranke seine Tochter, die blasse, schon leise welkende Marianne,
blicke als diese grellpyantastische Wirklichkeit — in
Gefühle dämmert
die träumende, unsuhig flackernde Seele seiner Frau.
sehr gequält? Nun ist er verstummt und Marianne offen¬
Schimmer des #
Während er so Wüstes durchlebie und doch eigentlich rein
bart in der Todesstunde in aufglühender Lebenslust ihr
geblieben, hat Albertine geträumt, und der Traum, den sie! Schimmer fernehe
heimlich für den Arzt gehegtes Gefühl.