I, Erzählende Schriften 32, Die Frau des Richters. Novelle, Seite 9

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sie scheiterte jedoch, und zwar an Abrechnungen auf rein
NACHMITTAGS- UND ABENDKLEIDEE
verschiedenen Richtung
parlamentarischem Boden. Rataj hatte nämlich in seiner
Drusen aus Ras
STRASSENTTANTEL UND PELZE.
Eigenschaft als Seimmarschall bei dem Sturze Grabskis
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keine geringe Rolle gespielt. Dies konnte ihm von den
der Zahl, zu befre
18866
Parteien, die sich für das Verbleiben Grabskis im Amte kurz
Kämpfen beträcht!

vor seiner Demission eingesetzt hatten, nicht verziehen werden. 1 L.
mre
.
verurteilen würde, eine
Augenblick, da er sich ihr zärtlich nähert, merkt sie, er¬
ins Feuer blasend, sie mit den Argumenten der Bildung;
Trotzdem habe er ihn
nüchtert, daß der Held bedenklich nach Wein riecht.
anfacht, ist Adalbert Wogelein, der Richter und Schwieger¬
dieses nur in der Absich
Mit der Gerichtsverhandlung beginnt die eigentliche
sohn des Bürgermeisters von Karolsmarkt. Dennoch ver¬
lassen. Und wieder ersch
Komödie, die, halb dramatisch entwickelt, in Schnitzlers geist¬
bindet ihn mit seinem ehemaligen Schulbameraden Klenk
rührerischen Mut ihres
reicher Novelle enthalten ist; sie bildet sozusagen ihren zweiten
eine Art Freundschaft, und zwar, was merkwürdig und
Erschrecken eine festere
Akt. Adalbe“ Wogelein sitzt über Tobias Klenk, aber wie
trotzdem durchaus glaubhaft ist, eine sogar auf Abhängigkeit
Entschlusse. Wenn schon
die Dinge siehen, auch über sich selbst zu Gericht; denn er
beruhende Freundschaft. Denn der stärkere und eigentlich
wäre, sagt sie, so wolle
teilt, wie männiglich behannt, dessen Ansichten. Und um ihn
herrschende Teil in diesem Bunde ist Tobias Kienk; der
wenigstens sich und ihr
noch mehr in die Enge zu treiben, so daß er ger nicht mehr
Richter ist der schwächere und unterworfene. Ein Richter,
Und aufspringend sche
heraus kann, findet sich zu guter Letzt auch noch der eben aus
gibt Schnitzler ironisch zu verstehen, ist oft nur ein Vor¬
Weg anzutreten, wozu
Paris zurückgekehrte neue Herzog in der Gerichtsstube ein
brecher in der Theorie, der den Mut nicht aufbringt, ein
beitragen mag, daß ihr
und nimmt, bloß durch seine Anwesenheit wirkend, hinter dem
Verbrecher zu sein. Aus Feigheit wurde er Richter.
überfahren besonders
Stuhl des Richters Platz. Dieser benimmt sich tadellos, blickt
Uebrigens kommt es auf die Theorie nicht an; erst an
entwickelt sich rasch in
weder nach rechts, noch nach links, noch hinter sich, und fällt
der Wegscheide der Tat entscheidet sich der Charakter, ent¬
ein Urteil von vorbildlicher Korrektheit. Daß er dabei, im
wechsels und erwachti
scheidet sich auch Adalbert Wogelem. Es ereiquet sich nämlich
ihrer ersten Ehejahre.
Herzen entschlossen, den Jugendfreund freizusprechen, diesen
in diesen unruhigen Tagen, die unter dem Eindruck der un¬
keit entwunden, auf il
am Ende doch zu einem Jahr Gefängnis verurteilt, ist im
mittelbar bevorstehenden Ankunft des jungen Fürsten immer
unvermutet, wie er be
Grunde nicht seine Schuld, sondern diejenige des Tobias
unruhiger werden, daß Tobias Klenk, mit geladenem Gewehr
Richters, und der —
Klenk, der sich vor Gericht, in Gegenwart des Herzogs, genau
entgegen einem ausbrücklichen Verbot in der unmittelbaren
beginnt. Denn nun verl
so unanständig und frech benimmt wie in dem sie verbindenden
Nähe von Schloß Karolslust betroffen, wegen versuchter
Wirtshaus — im Gegensatz zu Wogelein, der zwischen Wirts¬
seiner nur angemaßten
Wilddieberei angehalten und, da er sich dem Befehl des Ober¬
der Bedientenhaftigkeit
haus und Gerichtsstube gewissenhaft unterscheibet.
jägermeisters aufrührerisch widersetzt, in den Kerker geworfen
von ihm verurteilten S
Dennoch ist der gute Richter auf dem Nachhauseweg
wird, um tags darauf vor Gericht gestellt zu werden. Adalbert
beliebt zu machen und
nicht recht mit sich zufrieden und da er bei Tisch Agnes
Wogelein wird als der zuständige Richter über ihn zu urteilen
dunkel auf eine weitver
gegenüber sitzt, vor der er sich im Weindunst der vorher¬
haben. Wird er ihn verurteilen oder freisprechen? Wogelein
Klenk nur ein Glied se
gegangenen Nacht anheischig gemacht hat, den Revolutionär
spricht sich als ein gewissenhafter Mann hierüber nicht aus;
ihm derart angebotenen
freizusprechen, beginnt er, um den Zusammenhang zwischen
allei seiner Frau Agnes gegenüber kann er es sich doch nicht
die hübsche Frau betrac
jenem Gestern und diesem Heute künstlich herzustellen, ein
versagen, in seiner gewohnten großsprecherischen Art anzu¬
bißchen zu lügen. Ein Emissär Seiner Hoheit, so fahelt er, haften Pfleger. Er halt
deuten, daß er durchaus entschlossen sei, den Freund, aller
Tyrannei zu Trotz, freizusprechen. Bewundernd blickt Aanes wäre am Morgen vor der Verhandlung bei ihm gewesen und so gefährlich, sagt er lä
zu ihm auf, als zu einem Helden. Jedoch schon im nächsten! hätte ihm für den Fall, daß er den Tobias Klenk zum Tobe Freilassung veranlaßt