I, Erzählende Schriften 31, Fräulein Else, Seite 168

Else
31. Fraeulein

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Estratt du Journat:
WETIer
G enkiStARIOR
Adresse:
26 DEC. 1829
Date:
Konzerte und Vorstellungen
Wetzikon. „Fräulein Else“, dem Film, der
gegenwärtig im Cinema Palace läuft, spürt man
die dichterische Idee Arthur Schnitzlers an, es weist
tiefgründige Züge des ewigen Pröblems Mann und
Frau auf. Die vom gleichförmig Lebenden niemals
zu erfassende große begensätzlichkeit zwischen frei
beschwingtem Glück“ es frohen, verwöhnten Mäd¬
##dem Opfergang, den dieses schließlich für
ous
thre durch Unglück jäh in Not geratenen Eltern vor
einem rücksichtslosen Herrenmenschen zu gehen hat;
lenzhelle Sonne dort, todschattende Preisgabe des
„Ich“ vor des Lebens zwingender Banalität hier,
das ist der Sinn des Films. Ein Thema, das zwar
nicht zum erstenmal filmisch behandelt worden ist,
in „Fräulein Else“ aber durch das szenarische Fak¬
tum und durch die Darsteller zu einer wirklich hoch¬
ragenden Besonderheit erhoben wird. Das Werk
pielt größtenteils im winterlichen St. Moritz,
essen Sport und Hotelfestlichkeit in die Handlung
interessant einbezogen werden. Dazu kommt ein
Trio der führenden Rollen, das ein Dreigestirn
wahrhaft ernster Größe bedentet. Denn nicht allein
Bassermann, ein Künstler von feinst differen¬
zierter Charakterdarstellung, oder der leider allzu
früh verstorbene Albert Steinrück, den wir oft
und gern als Gast am Zürcher Schauspielhaus be¬
grüßt haben, kennzeichnen die künstlerische Höhe des
Films, sondern vor allem auch Elisabeth
Bergner, die als größte zeitgenössische Tragödin
ilt und die hier die Titelrolle gibt. Was diese Drei
aus ihrer Aufgabe gestalten, wird keinem Beschauer
vergessen gehen; es ist ein einzigartiges Zusam¬
nenströmen von meisterlichem Konnen, von geist¬
vollem, innerlich gefestigtem Künstlertum. —
Ein
äußerst vergnügliches Lustspiel ergänzt das gedie¬
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