Doktor Graesler
Badearz
box 4/8
29. bonter Gassten, Badcuizt
1. Beiblatt.
Druck und Verlag von Rudolf Mosse in Berlin.
Berliner Tageblatt.
Aeen vessereregane Pn er ichr ertne nit sonstigen Gegenständen des Kriegbedars und des täglichen De.
s Staarszanwalts hirein¬
nur maßgebend sein, welche Strafe sie verdient hat. Sie war
darfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb
des Anklägers aus den
zweifellos ausgesetzt einem unheilvollen Einflusse, sie kam in die
untersagt worden. — Für die diesjährige Kohlenversorgung ist eine
gt hatte. Mit derselben
Erhebung des Kohlenverbrauchs der wichtigeren Industrie¬
Hände dieses firupellosen, vor nichts zurückschreckenden Menschen
ßer den Ausführungen
zweige erforderlich. Zu diesem Zweck hat die Handels¬
und leider hatte sie nicht den genügenden Halt an ihrem Ehemann.
kammer zu Berlin an die Interessenten ihres Bezirks Fragebogen
zusetzen habe, gab er auch
Dieser hat es nicht für nötig befunden, sie aus dieser Atmosphäre
versandt, die vom Bureau der Handelskammer, Dorotheenstraße 3,
ge des Vorsitzenden die
heraus und zu sich heran zu ziehen. Beides wurde ihr zum Ver¬
ausgegeben werden. — An der Ecke der Schönhauser Allee
ießung vorbehalte. Wäh¬
hängnis. Beides ist in hohem Grade strafmildernd berücksichtigt.
und der Stolpischen Straße stürzte gestern die Näherin Friedrike
fmaß unterhielt sich übri¬
Andererseits ist sie Schiffmanns Gehilfin gewesen und ist nicht zu¬
Weirich aus der Stolpischen Straße 3 von einem Straßenbahn¬
lls lächelnden Vertretern
rückgeschreckt vor seinem skrupellosen Verhalten. Sie hat jahre¬
wagen der Linie 57, den sie während der Fahrt besteigen wollte.
er auf den schlimmsten
lang sein Verhalten unterstützt und deshalb hat sie das Gericht
Sie geriet unter den Anhängewagen, wobei ihr der rechte Fuß
Etzt die Hoffnung aufrecht
abgefahren wurde. — Das erbeutete französische
zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon
hebung des Urteils, das
5 Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet worden sind.
bruar mitgeteilt worden ist auf dem westlichen Kriegsschauplatz ab¬
das Reichsgericht herbei¬
Zum Schluß dankte der Vorsitzende den Geschworenen namens
geschossen worden ist, wird in den nächsten Tagen auf der deutschen
der Justizverwaltung für ihre aufopfernde Tätigkeit. Namens der
Luftkriegsbeuteausstellung gezeigt werden. — Der von
Geschworenen stattete der Obmann, Kommerzienrat Jacob, dem
der Helferinnen= und Hilfsschwesternabteilung des Zentralkomitees
geben wir noch folgende
Vorsitzenden den Dank der Geschworenen für die Verhandlungs¬
vom Roten Kreus in der Aula der Auguste=Viktoria=Schule, Nürn¬
berger Straße 63, veranstaltete Fortbildungsvortrag des Herrn
leitung ab, denn nur durch seine tatkräftige Leitung sei es möglich
Munsreeicren
M n
Kost und Quartier sollst du auch zufrieden sein.“ Und mit
sollte, war später um so befriedigter, ihn em#fangen zu haben,
einem plötzlichen Entschluß stand er auf, reichte Katharina den
als der Rechtsanwalt der anmutigen Gefährtin seines
Badearzi
Arm, geleitete sie in das Zimmer seiner verstorbenen
Freundes alle erdenkliche Höflichkeit erwies, sie als gnädige
Schwester, schaltete die Deckenlampe ein, so daß durch den
Frau anredete, und nach flüchtiger Behandlung der geschäft¬
lichen Angelegenheit, die ihn heraufgeführt, mit einem leichten
freundlichen Raum ein rötlich linder Schimmer floß, und mit
Nachdruck verboten.)
vornehmer Gebärde bot er der Geliebten alles, was ihr Blick
Kuß auf Katharinens Hand weltmännisch kühl sich empfahl.
hier umfassen mochte, gleichsam als Geschenk dar. Katharina
Gräsler aber war danach von einer gesteigerten Zärtlichkeit
blieb ganz stumm, endlich schüttelte sie ernsthaft den Kopf.
für Katharina erfüllt, die sich wie als Hausfrau auch gesell¬
„Willst du nicht?“ fragte Gräsler zärtlich. — „Es ist doch nicht
schaftlich so vollkommen zu bewähren wußte.
möglich,“ erwiderte sie leise. — „Weshalb? Es ist sehr wohl
Gräsler seine kleine
110
X1
möglich.“ Und als hätte er nichts weiter als eine aber¬
arlach indes mit Ent¬
gläubische Regung in ihr zu bekämpfen, erklärte er: „Alles
aus seiner Wohnung
Seine kleine Patientin besuchte Dr. Gräsler jeden Morgen,
das ist ganz neu, sogar die Tapeten. Früher sah es lange
kher Abendstunde und,
worauf er mit Rücksicht auf eine mögliche Gefährdung von Ka¬
kleinen Koffer wieder.
nicht so freundlich aus.“ Und etwas zögernd fügte er hinzu:
tharinens Gesundheit, einen halbstündigen Spaziergang vor¬
acht erwähnt, daß ihr
„Es hat wohl alles so kommen müssen.“
„Sag' das nicht,“
zunehmen pflegte. Der Fall, der so bedrohlich eingesetzt, nahm
erwiderte sie wie erschreckt. Dann blickte sie sich rings im
wovon sie in diesem
keinen Gebrauch ge¬
Zimmer um, ihre Züge erhellten sich und sie streifte wie prü¬
volle Erregung der ersten Tage geschwunden war, zeigte sich
nUmarmungen, hatte
send über den buntgeblumten Waschstoff des Lehnstuhls, der
Frau Sommer als eine sehr umgängliche, heitere ja plauder¬
tsreise eingeladen; —
an das Bett gerückt war. Dann fiel ihr Auge auf die lichten
hafte Dame: und ob es nun als Zufall oder Absicht gedeutet
heiteren Worten ent¬
werden mochte, keinesfalls achtete sie besonders darauf, ob der
Alst, können wir gleich
Fälsche Kaungarnituer und geichsisene Glaphldlen schen
Morgenrock in dem sie den Arzt ihres Kindes empfing, über
hm etwas gegen diese
ließen. Während sie so versunken dastand, verließ Gräsler
Hals und Brust so sorgfältig geschlossen war, als es der stren¬
Ein Besitz zu ergreifen,
gere Anstand vielleicht erfordert hätte. Sie versäumte nie,
rasch das Fimmer, um nach ein dar Sstunden mit hrem
siche Verpflichtung hin¬
sich nach dem Befinden von Gräslers „kleiner Freundin“ zu
ten Tage in der Stadt
leicht zusammen, lächelte halb ungläubig, er nickte ihr zu, sie
erkundigen, wie sie Katharina gerne nannte, fragte ihn, ob er
schüttelte den Kopf. — dann, wie endlich bezwungen, breitete
cht sonderlich betrübt,
seinen Schatz nach Afrika mitzunehmen gedenke, — sie hatte
sie die Arme nach ihm aus; er stellte das Kofferchen hin, und
machte ihn auf ihre
sich nun einmal zu dieser ihr geläufigen Bezeichnung für Gräs¬
mit gerührtem Stolz schloß er die Geliebte an seine Brust.
merksam, erzählte von
lers Winterziel entschlossen — oder ob dort schon eine andere
Es wurde eine wunderschöne Zeit wie er sie auch in seiner
r mit neuer Ware von
Schöne, eine Schwarze vielleicht, in Sehnsucht seiner harre —;
Jugend kaum jemals erlebt hatte. Sie hielten sich wie glück¬
ging dabei im Zimmer
und endlich wollte sie ihm durchaus eine Tüté mit Schökoladen¬
liche Neuvermählte beinahe den ganzen Tag in ihren behag¬
plätzchen als Geschenk für Katharina aufdrängen, was er aber
ie Reihen und brachte
lichen vier Wänden, sorgsam bedient von der Buchdruckers¬
mit Rücksicht auf die Ansteckungsgefahr abzulehnen für richtig
Gräsler am Fenster
hrt ihrem Treiben zu¬
gattin, die sich mit einer hierorts immerhin nicht gewöhn¬
fand. Andererseits ließ es Kathärina an Bemerkungen über
das trübfelig und wie
die Witwe nicht fehlen, die, wenn auch ein spöttischer Beiklang
lichen Sachlage um so gelassener abfand, als Dr. Gräsler
durch eifersüchtige Regungen mitveranlaßt sein mochte, nach
indes ihren unbescheidenen Wunsch erfüllt und sie aus der
und ein leises Mitleid
Gräslers eigenem Eindruck nicht gänzlich unberechtigt schienen.
wieder damit abziehen
Garderobe seiner verstorbenen Schwester reichlich genug be¬
Der Ruf von Frau Sommer war auch zu Lebzeiten des Gatten,
in diesem Sinne zu
schenkt hatte. In den Abendstunden pflegte das junge Paar.
der als Geschäftsreisender sich nur selten im ehelichen Heim
Schreibtischsessel, und
Arm in Arm, zärtlich aneinandergeschmiegt, in stilleren
aufhielt, nicht der allerbeste gewesen; ihr kleines Mädchen
Hals geschlungen, ihm
Gassen sich zu ergehen, und einmal, in einer sonnigen Früh¬
hatte sie schon in die Ehe mitgebracht und es war zweifelhaft
s denn eben eine Reise
nachmittagsstunde, fuhren sie im offenen Wagen ins Freie,
ob der Gatte zugleich der Vater des Kindes wäre. Dies alles
infach hier in meinem
gänzlich unbekümmert darum, daß man etwa Katharinens
wurde Katharinen von der Buchdruckersfrau zugetragen, mit
Angehörigen begegnen könnte, die das junge Mädchen bei einer
ch wohl nicht möglich
der sie in den spärlichen Stunden, da Doktor Gräsler vom
Freundin auf dem Land vermuteten. Eines Tages, als sie
kum nicht? Ist's hier
Fenster nach den fernen eben noch bei Tische saßen, erschien Böhlinger, und Dr.] Hause abwesend war, mehr und jedenfalls vertrauter sich zu
fügte er hinzu: „Mit! Gräsler, nach anfänglichem Bedenken, ob er ihn vorlassen unterhalten liebte, als diesem angenehm war. (Forts. folgt.)
Badearz
box 4/8
29. bonter Gassten, Badcuizt
1. Beiblatt.
Druck und Verlag von Rudolf Mosse in Berlin.
Berliner Tageblatt.
Aeen vessereregane Pn er ichr ertne nit sonstigen Gegenständen des Kriegbedars und des täglichen De.
s Staarszanwalts hirein¬
nur maßgebend sein, welche Strafe sie verdient hat. Sie war
darfs wegen Unzuverlässigkeit in bezug auf diesen Handelsbetrieb
des Anklägers aus den
zweifellos ausgesetzt einem unheilvollen Einflusse, sie kam in die
untersagt worden. — Für die diesjährige Kohlenversorgung ist eine
gt hatte. Mit derselben
Erhebung des Kohlenverbrauchs der wichtigeren Industrie¬
Hände dieses firupellosen, vor nichts zurückschreckenden Menschen
ßer den Ausführungen
zweige erforderlich. Zu diesem Zweck hat die Handels¬
und leider hatte sie nicht den genügenden Halt an ihrem Ehemann.
kammer zu Berlin an die Interessenten ihres Bezirks Fragebogen
zusetzen habe, gab er auch
Dieser hat es nicht für nötig befunden, sie aus dieser Atmosphäre
versandt, die vom Bureau der Handelskammer, Dorotheenstraße 3,
ge des Vorsitzenden die
heraus und zu sich heran zu ziehen. Beides wurde ihr zum Ver¬
ausgegeben werden. — An der Ecke der Schönhauser Allee
ießung vorbehalte. Wäh¬
hängnis. Beides ist in hohem Grade strafmildernd berücksichtigt.
und der Stolpischen Straße stürzte gestern die Näherin Friedrike
fmaß unterhielt sich übri¬
Andererseits ist sie Schiffmanns Gehilfin gewesen und ist nicht zu¬
Weirich aus der Stolpischen Straße 3 von einem Straßenbahn¬
lls lächelnden Vertretern
rückgeschreckt vor seinem skrupellosen Verhalten. Sie hat jahre¬
wagen der Linie 57, den sie während der Fahrt besteigen wollte.
er auf den schlimmsten
lang sein Verhalten unterstützt und deshalb hat sie das Gericht
Sie geriet unter den Anhängewagen, wobei ihr der rechte Fuß
Etzt die Hoffnung aufrecht
abgefahren wurde. — Das erbeutete französische
zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt, wovon
hebung des Urteils, das
5 Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet worden sind.
bruar mitgeteilt worden ist auf dem westlichen Kriegsschauplatz ab¬
das Reichsgericht herbei¬
Zum Schluß dankte der Vorsitzende den Geschworenen namens
geschossen worden ist, wird in den nächsten Tagen auf der deutschen
der Justizverwaltung für ihre aufopfernde Tätigkeit. Namens der
Luftkriegsbeuteausstellung gezeigt werden. — Der von
Geschworenen stattete der Obmann, Kommerzienrat Jacob, dem
der Helferinnen= und Hilfsschwesternabteilung des Zentralkomitees
geben wir noch folgende
Vorsitzenden den Dank der Geschworenen für die Verhandlungs¬
vom Roten Kreus in der Aula der Auguste=Viktoria=Schule, Nürn¬
berger Straße 63, veranstaltete Fortbildungsvortrag des Herrn
leitung ab, denn nur durch seine tatkräftige Leitung sei es möglich
Munsreeicren
M n
Kost und Quartier sollst du auch zufrieden sein.“ Und mit
sollte, war später um so befriedigter, ihn em#fangen zu haben,
einem plötzlichen Entschluß stand er auf, reichte Katharina den
als der Rechtsanwalt der anmutigen Gefährtin seines
Badearzi
Arm, geleitete sie in das Zimmer seiner verstorbenen
Freundes alle erdenkliche Höflichkeit erwies, sie als gnädige
Schwester, schaltete die Deckenlampe ein, so daß durch den
Frau anredete, und nach flüchtiger Behandlung der geschäft¬
lichen Angelegenheit, die ihn heraufgeführt, mit einem leichten
freundlichen Raum ein rötlich linder Schimmer floß, und mit
Nachdruck verboten.)
vornehmer Gebärde bot er der Geliebten alles, was ihr Blick
Kuß auf Katharinens Hand weltmännisch kühl sich empfahl.
hier umfassen mochte, gleichsam als Geschenk dar. Katharina
Gräsler aber war danach von einer gesteigerten Zärtlichkeit
blieb ganz stumm, endlich schüttelte sie ernsthaft den Kopf.
für Katharina erfüllt, die sich wie als Hausfrau auch gesell¬
„Willst du nicht?“ fragte Gräsler zärtlich. — „Es ist doch nicht
schaftlich so vollkommen zu bewähren wußte.
möglich,“ erwiderte sie leise. — „Weshalb? Es ist sehr wohl
Gräsler seine kleine
110
X1
möglich.“ Und als hätte er nichts weiter als eine aber¬
arlach indes mit Ent¬
gläubische Regung in ihr zu bekämpfen, erklärte er: „Alles
aus seiner Wohnung
Seine kleine Patientin besuchte Dr. Gräsler jeden Morgen,
das ist ganz neu, sogar die Tapeten. Früher sah es lange
kher Abendstunde und,
worauf er mit Rücksicht auf eine mögliche Gefährdung von Ka¬
kleinen Koffer wieder.
nicht so freundlich aus.“ Und etwas zögernd fügte er hinzu:
tharinens Gesundheit, einen halbstündigen Spaziergang vor¬
acht erwähnt, daß ihr
„Es hat wohl alles so kommen müssen.“
„Sag' das nicht,“
zunehmen pflegte. Der Fall, der so bedrohlich eingesetzt, nahm
erwiderte sie wie erschreckt. Dann blickte sie sich rings im
wovon sie in diesem
keinen Gebrauch ge¬
Zimmer um, ihre Züge erhellten sich und sie streifte wie prü¬
volle Erregung der ersten Tage geschwunden war, zeigte sich
nUmarmungen, hatte
send über den buntgeblumten Waschstoff des Lehnstuhls, der
Frau Sommer als eine sehr umgängliche, heitere ja plauder¬
tsreise eingeladen; —
an das Bett gerückt war. Dann fiel ihr Auge auf die lichten
hafte Dame: und ob es nun als Zufall oder Absicht gedeutet
heiteren Worten ent¬
werden mochte, keinesfalls achtete sie besonders darauf, ob der
Alst, können wir gleich
Fälsche Kaungarnituer und geichsisene Glaphldlen schen
Morgenrock in dem sie den Arzt ihres Kindes empfing, über
hm etwas gegen diese
ließen. Während sie so versunken dastand, verließ Gräsler
Hals und Brust so sorgfältig geschlossen war, als es der stren¬
Ein Besitz zu ergreifen,
gere Anstand vielleicht erfordert hätte. Sie versäumte nie,
rasch das Fimmer, um nach ein dar Sstunden mit hrem
siche Verpflichtung hin¬
sich nach dem Befinden von Gräslers „kleiner Freundin“ zu
ten Tage in der Stadt
leicht zusammen, lächelte halb ungläubig, er nickte ihr zu, sie
erkundigen, wie sie Katharina gerne nannte, fragte ihn, ob er
schüttelte den Kopf. — dann, wie endlich bezwungen, breitete
cht sonderlich betrübt,
seinen Schatz nach Afrika mitzunehmen gedenke, — sie hatte
sie die Arme nach ihm aus; er stellte das Kofferchen hin, und
machte ihn auf ihre
sich nun einmal zu dieser ihr geläufigen Bezeichnung für Gräs¬
mit gerührtem Stolz schloß er die Geliebte an seine Brust.
merksam, erzählte von
lers Winterziel entschlossen — oder ob dort schon eine andere
Es wurde eine wunderschöne Zeit wie er sie auch in seiner
r mit neuer Ware von
Schöne, eine Schwarze vielleicht, in Sehnsucht seiner harre —;
Jugend kaum jemals erlebt hatte. Sie hielten sich wie glück¬
ging dabei im Zimmer
und endlich wollte sie ihm durchaus eine Tüté mit Schökoladen¬
liche Neuvermählte beinahe den ganzen Tag in ihren behag¬
plätzchen als Geschenk für Katharina aufdrängen, was er aber
ie Reihen und brachte
lichen vier Wänden, sorgsam bedient von der Buchdruckers¬
mit Rücksicht auf die Ansteckungsgefahr abzulehnen für richtig
Gräsler am Fenster
hrt ihrem Treiben zu¬
gattin, die sich mit einer hierorts immerhin nicht gewöhn¬
fand. Andererseits ließ es Kathärina an Bemerkungen über
das trübfelig und wie
die Witwe nicht fehlen, die, wenn auch ein spöttischer Beiklang
lichen Sachlage um so gelassener abfand, als Dr. Gräsler
durch eifersüchtige Regungen mitveranlaßt sein mochte, nach
indes ihren unbescheidenen Wunsch erfüllt und sie aus der
und ein leises Mitleid
Gräslers eigenem Eindruck nicht gänzlich unberechtigt schienen.
wieder damit abziehen
Garderobe seiner verstorbenen Schwester reichlich genug be¬
Der Ruf von Frau Sommer war auch zu Lebzeiten des Gatten,
in diesem Sinne zu
schenkt hatte. In den Abendstunden pflegte das junge Paar.
der als Geschäftsreisender sich nur selten im ehelichen Heim
Schreibtischsessel, und
Arm in Arm, zärtlich aneinandergeschmiegt, in stilleren
aufhielt, nicht der allerbeste gewesen; ihr kleines Mädchen
Hals geschlungen, ihm
Gassen sich zu ergehen, und einmal, in einer sonnigen Früh¬
hatte sie schon in die Ehe mitgebracht und es war zweifelhaft
s denn eben eine Reise
nachmittagsstunde, fuhren sie im offenen Wagen ins Freie,
ob der Gatte zugleich der Vater des Kindes wäre. Dies alles
infach hier in meinem
gänzlich unbekümmert darum, daß man etwa Katharinens
wurde Katharinen von der Buchdruckersfrau zugetragen, mit
Angehörigen begegnen könnte, die das junge Mädchen bei einer
ch wohl nicht möglich
der sie in den spärlichen Stunden, da Doktor Gräsler vom
Freundin auf dem Land vermuteten. Eines Tages, als sie
kum nicht? Ist's hier
Fenster nach den fernen eben noch bei Tische saßen, erschien Böhlinger, und Dr.] Hause abwesend war, mehr und jedenfalls vertrauter sich zu
fügte er hinzu: „Mit! Gräsler, nach anfänglichem Bedenken, ob er ihn vorlassen unterhalten liebte, als diesem angenehm war. (Forts. folgt.)