I, Erzählende Schriften 24, Die dreifache Warnung, Seite 1

24.
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Narnung
ie dreifache
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ausgen
zu werden, müßte sich verdoppeln. Das neue Ministerium
Mein zu übernehmen. An den Partei¬
stehend
nahm eine äußerst schwere Aufgabe auf sich. Wenn
verhältnissen, an der Verteilung der Mandate


Georg
und ein wenig auch sich selbst und seine Probleme
einmal
Theater und Musik.
(„Süße Mädel“, „Dämonische Frau“).
Leopoli
Den Schluß machten die „Weihnachtseinkäuse“ aus
(„Musi
Vorlesung Artur Schnitzler.
klassisch
dem „Anatol“: echtester Schnitzler in der feinen Kunft
Zur Veranstaltung im Stephaniensaal.
wurde
hinter halb Ausgesprochenem die Seelen zu zeigen, un¬
von H
Anfänglich herrschte eine latente Unruhe im Saal,
ausgelebte Schicksale, melancholische Resignationen,
Waus#
die sichtlich auch den Dichter beeinflußte. Es konnte
liebenswürdige Dekadenz, dazu ferner Hintergrund der
aufge
sich in der Erwartung ungeistiger Nebenerscheinungen
als
Wiener Vorstadt, Jugend und nahendes Alter, erstes
Krehl
keine geistige Atmosphäre entwickeln. Der Dichter er¬
und letztes Lieben, Hoffen und müdes Entsagen. Der
Gäste
reichte keinen Kontakt und nahm das Tempo zu schnell,
Beifall war außerordentlich stark: der Dichter mit dem
neun
die Einführung in die Situationen war zu wenig nach¬
ernsten Gelehrtenkopf mußte immer wieder auf dem
49ma
drücklich, so daß auch die Konflikte trotz des größeren
Dr. A. M.
Hans
Podium erscheinen.
Tie
rhetorischen Gewichtes, das Schnitzler darauf legte, nicht
voll wirkten. Im „Schicksal des Freiherrn von Leisen¬
Das Raimund=Theater in Wien, das Samstag mit
bach
der Neueinstudierung von Schnitzlers „Vermächtnis“ seine
bogh“ (aus den „Dämmerseelen“) wurde die köstlich¬
für
erste Winterspielzeit als Schauspelhaus abschließt (wobei Luise
mark
ironische Charakteristik der Figuren um Claire zu spät
Kartousch zum erstenmal als Schauspielerin austritt!), hat
Künf
empfunden. Erst als der einfältige Held der Erzählung
in der Zeit seit 1. September bis Ende Mai 341 Vor¬
am Fluch seines Vorgängers zugrunde geht, kam die
stellungen veranstaltet. Es kamen die österreichischen
Autoren Ludwig Anzengruber, Hermann Bahr, Franz Theodor
heitere Grundidee ganz zur Geltung. — Als dann die
Csokor, Ernst Lothar, Alfred Möller, Johann Nestroy, Felix
ruhmvolle Tat vorüber war und die Demon¬
Land
Salten, Arthur Schnitzler und Franz Wersel in 101 Auf¬
aben
stranten ausgelärmt hatten, kehrte erst volle Stimmung
führungen zu Worte. Gerhart Haupimann erschien mit
werd
ein. Schnitzler las das Spiel „Zum großen Wurstl“
„Florian Geyer“, „Schluck und Jau“ und „Peter Brauer“
beken
53mal im Spielplan. Die übrigen Abende wurden durch
(aus den „Marionetten“), in dem er das Theater¬
Werke der Autoren Walter Hasenclever („Jenseits“, zweimal),
publikum in lustigen kritisierenden Haupttypen ironisiert
— #
16/7—
AGG
n sich pier und der Raum für dreißig Druckzeilen zu herrlichsten:
28. Mai de
lllen- schonen gewesen wären.
seine Fahner
reter
1014
Theater,
geschmückten
ren¬
Verein „Ar
die Kapelle
Stimmen aus dem Volke.
und
der Wi
mit treffliche
Ferten
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reich
stand Glan
Warum man in Graz verhaftet wird!
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zweistür
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als Vertreter
Löbliche Schriftleitung!
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vom
germeister E
nung
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Ich kaufte mir am 7. d. eine Stehplatzkarte für
meinde Donc
mauch
fuhr
mischen Kor
die Vorlesung im Stephaniensaal (mehr schien sie
achtete
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Montania v
mir nicht wert zu sein).
loren.
„Erz“, Dr.
sbe¬
Nach dem ersten Teil der Vorlesung und wäh¬
das Pod##
testen Ers
Akademischen
der
rend der ersten Pause, als schwacher Beifall er¬
Wiens, eine
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Deutschen Se
dem
tönte, rief ich in den Saal hinein: „Seit Artur
□ Schichten den Spiegel der Zeit vorhält, ein M
der „Oberlan
land
Schnitzler die Aufführung seines
# von scharfer Beobachtungsgabe, ein Arzt nicht mur
verein Leobe
[„Reigens“ in Deutschlands schwerster
seinem praktischen Berufe, sondern auch in
(Graz), den
*
* Dichtung. Schnitzler begann mit dem „Grünen
ein [Zeit gestattet, ist er für uns erledigt.“
den Vertreter
— Kakadu“ einer Groteske in einem Akt; diese leiden¬
an= (Worte aus Bartels „Deutscher Dichtung der
gerbundes D
schaftlich bewegte Szene aus der Zeit der Französi¬
Graz sowie
eber Gegenwart, S. 18, 6. Zeile von unten.) Auf diesen
schen Revolution, als geschichtlichen Hintergrund die
In herzlichen
Jit- Ruf erteilte mir der Schutzmann Nr. 340 die Mah¬
Erstürmung der Basälle bringend, trug der Dichter
wünschten B.
den,
nung, mich ruhig zu verhalten, sonst müßte er mich
stehend vor; seine dunkelgefärbte, etwas müde
Vorstand des
rten
verhaften.
Stimme trifft recht gut den notwendigen Unterton... B
Geipel, Frau
Nach dem zweiten längeren Teil von Schnitzlers
meist bewegt sie sich in den tieferen Sprechregionen,
Oberingenieu
Do- Vorlesung und wieder während der graßen Pause,
nur bei Höhepunkten schreitet sie in hellere Variton¬
Herr Motschi
lagen hinauf. In der zweiten Abteitung stellte sich
nter wo ich also niemanden im „Genuß“ stören konnte,
folgte eine
der Wiener Poet mit den „Weihnachtskäufen“ aus
hutz=rief ich in den Saal hinein: „Worte, nichts als
der auswärti
dem „Anatolzyklus“ ein, jenem Werk, das ihn an¬
ser Worte (Name) sind Schall und Rauch, Gefühl ist
begrüßte Jul
sangs der 99er Jahre in der großen Welt bekannt
ist, alles!" (Goethes „Faust“,
von der Graz
1. Teil, „Marthens
K
wir
te. Den Beschluß des Abends bildete die Skizze
123,
an den sich
Garten“.)
nic
tric“, die den geistreichen Beobachter ebenso
Süd¬
schloß. Im S
Auf diese Worte wurde ich vom Schutzmann
ehnt wie den vollkommenen Beherrscher der
Aufstellung ##
Nr. 340 verhaftet und mit Gewalt hinausgeführt
Die etwas leise Tongebung, der geringe Lan
Glanz eine B
istor
trotz meiner Einwendungen, daß ich die Vor¬
afall und die sichnell dahineilenden Worte be¬
keit der Sang
lied,
lesung doch gar nicht gestört hatte, daß ich in der
chtigten zum Teil die Wirkung der nevellisti¬
deren Stellve
pol
Skizze, deren ausgezeichnete und unerwartete
Pause die Berechtigung habe, mein Mißfallen aus¬
ermöglichte,
den
Pointe vielen Besuchern ein Rätsel blieb. In einem
raz. zudrücken wie die anderen den Beifall. — Weiterer
Er gab dem
„ung
kleineren Raume wäre Schnitzler eines einmütigen
Kommentar überflüssig.
eim
Stärkung des
Leseerfoiges sicher gewesen; so aber müssen wir nur
Juli
Hochachtungsvoll Frau Wrubei
dem Dichter die Palme zuerkennen.
C. P.
schmückte sie
Frist
schaft
„Abbau“ in Paternion. (###7 stifteten schwa
Kam
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