I, Erzählende Schriften 24, Die dreifache Warnung, Seite 53

24.
drei fache Narnung
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Nen ungensten Der.
Lmrehen. Gestern ist über die Personenfrage noch
Der Fir¬
—##n Lrann fuhren wird, ist gestern bereits nicht gesprochen worden. Das Ergebnis der, wenn
nach amtlich:
dargelegt worden. Das Zentrum hat mit diesem man alles zusammennimmt nun schon monatelang
lionen Doll¬
währenden Kabinettskrise würde, wenn nicht in letz¬
Entschluß sich grundsätzlich für eine Regie=ter Stunde noch eine Lösung eintritt, eine Regie¬
sche und scht
rung der Mitte entschieden und inrung werden, die angeblich unparteilich, in Wirklich= Wallstreeti
h. 11; Masken und Wunder, N. 12: Professor selber nicht
Artur Schnitzler.
Bernhardi, Th. 12; Frau Beate und ihr Sohn, N. 13;
Für De
Komödie der Worte, Th. 15: Fink und Fliederbusch,
Die nächsten Tage werden Gelegenheit geben,
sich, ohne
Th. 17: Doktor Graesler, N. 1
; Casanovas Heim¬
einen der hauptsächlichsten Vertreter des literarischen
zweiten Re
fahrt, N. 18; Die Schwestern, Tb 19; Der tapfere
Oesterreich kennen zuelernen: Artur Schnitzler.
Cassian, Th. 22; Fräulein Else, N. 24.
Man hatte eine Zeitlang wenig mehr von ihm ge¬
hört, und so war er dem Gedächtnis des raschleben¬
Das ar
den Zeitalters entschwunden. Durch ein novellistisches
Karl Spitteler über Goethe und Schiller. chor unter
Meisterstück, „Fräulein Else“, hat er aber im ver¬
In seinen „Lachenden Wahrheiten“ macht Karl
gangenen Herbst bekundet, daß seine dichterische Sen¬
ganisten F
Spitteler einige Bemerkungen zur einseitigen
dung noch nicht für abgeschlossen gelten darf.
faßte sich a
Schätzung Goethes auf Kosten Schillers, die auch
Schnitzlers Gestalten kreisen alle um den Eros,
storbenen!
freilich meist um einen Eros Wiener Prägung. Die
heute noch interessant sind und zugleich Spittelers
hervorrage:
leichte, zuweilen etwas saloppe Art der Wiener
eigene dichterische Stellung beleuchten. Man kann
muß und
Lebensauffassung bestimmt den Charakter seines
beobachten, wie die Verehrung für Goetbe immer
harmonisch
Dichtwerks. Von anderer Seite her wird dieser
wieder fast in periodischer Folge zu einer Schwär¬
zu einer b
Charakter noch bestimmt: Schnitzler ist Arzt. Er hat
merei ansteigt. Spitteler wendet sich nicht gegen diese
auch als Dichter den scharf diagnostizierenden und
großzügig
Verehrung, sondern gegen die Einseitigkeit der
doch verstehenden Blick und das psychiatrische Wissen
in G=Moll
Schwärmerei. Der Abschnitt lautet:
des Arztes. Das wird gerade in seiner letzten No¬
führung, si
velle deutlich. Sie ist eine Art Ich=Novelle, die aber
Der degradierte Schiller.
monischen
nicht gesprochen oder geschrieben, sondern gedacht
„Goethe der Dichterkönig". „Goethe der Dichter¬
tischen Schl
wird. Die Handlung ist in den Zeitraum von wenigen
fürst". „Goethe, der größte Dichter der Deutschen“.
von dem L
Stunden beschlossen und in diesem Zeitraum voll¬
„Goethe unstreitig der erste deutsche Dichter“.
auch o
endet sich und zerbricht ein junges Menschenleben.
nd
Wenn ich das lese, und ich lese es täglich wenig¬
Kraus und sprunghaft, und dennoch in bestimmter
ge
2
stens dreimal: so muß ich mich staunend fragen:
Richtung entwickeln sich die Gedankengänge der halb
U
unbewußten Traumhandlung.
Woher wissen das die Leute? Wer hat ihnen das
Das Urteil, das Schnitzler über sich selbst einmal
gesagt?
111
ol
mit den Worten sprach: „Ich habe nicht den Mut,
Jedenfalls keiner von denen, die zum Urteil be¬
1
tate „
nicht das Temperament, nicht die Einfalt, um iemals
rufen sind, ich meine keiner, der selber etwas Rech¬
Orchester u
gleubig Partei zu ergreifen,“ ist in ähnlichen Worten
tes kann.
schristlichen
zuweilen von einem Kritiker ausgesprochen worden.
Einst galten Goethe und Schiller für eben¬
Aber es wäre falsch, ein solches Urteil einseitig zu
darstellt, a.
bürtig.
betonen. Auch im Spiel mit dem Stoff. mit der
und der B
Form
Auch habe ich persönlich während meines Lebens
Meisterschaft möglich, und Schnitzlers
Der zu Gr
Meisterschaft ist hier unbestreitbar.
nicht einen einzigen bedeutenden Mann gekannt, der
lischen Be
Schnitzler hat sich bisher in Deutschland kaum je
anders geurteilt hätte.
des Aposte
hören lassen. Um so herzlicher wird er, da er am
Ich kann Ihnen sogar Leute von gutem Namen
lippi, die
Freitag im Rahmen der Kulturabende der Buchhand¬
nennen, die Schiller entschieden für größer hielten
freiung de
lung Neff sprechen wird, in Stuttgart begrüßt wer¬
als Goethe: z. B. Gottfried Keller und Jakob Burck¬
meisters u
den nicht nur als der berühmte Literat und der
hardt,
große Dramatiker, der er ist, sondern auch als der
gänge wer
Vertreter des österreichischen Brudervolkes.
Mögen nun auch Millionen von Unberufenen
überzeuger
Aus Anlaß des Vortragsabends des Dichters ver¬
täglich und stündlich den Dichterkönig ausschreien im Komponist.
anstaltet die Buchhandlung Neff, Marienstr. 32, in
Reklamestil, nach dem Rezepte: „Odol unstreitig das wandtheit
ihrem Schaufenster und Laden eine Ausstellung
beste Zahnwasser“; so bedeutet das kein Urteil, son¬
musikalisch
der gesamten Werke Schnitzlers, die hier unter Bei¬
dern bloß eine Anmaßung. Lassen Sie sich von den
Neben der
fügung des Erscheinungsjahrs zusammengestellt sind.
kleinen Kingsmakern nicht beirren. Wenn alle
sonders al
(Th. = Theaterstück, R. = Röman, N. =
Novelle.)
gegenwärtigen Dichter aller Nationen zusammen¬
Anatol, Th. 93; Das Märchen, Th. 94: Sterben,
führten, he
N. 95; Liebelei, Th. 95; Freiwild, Th. 96; Die Frau
stünden, so brächten sie alle miteinander nicht eine
(P
Haas
des Weisen, N. 98; Das Vermächtnis, Th. 98; Para¬
einzige Strophe zustande von dem Werte, wie eine
(Lydia, Er
celsus, Th. 99: Die Gefährtin Th. 99: Der grüne
Schillersche Strophe wert ist, und keine sieben Jam¬
fleischr
Kakadu, Th. 99; Reigen, Th. 00: Der Schleier der
benverse von der Stilgröße, wie Schillersche Jam¬
Ganzen be
Beatrice, Th. 00; Leutnant Gustl, N. 01; Bertha
benverse tönen.
ten wahrh
Garlan, N. 01; Lebendige Stunden, Th. 02; Der
An dem Grade der Bewunderung, mit welcher
einander e
einsame Weg, Th. 03: Die griechische Tänzerin,
einer Schillers Namen nennt, können Sie schließen,
N. 01; Zwischenspiel. Th. 05; Der Ruf des Lebens,
unsern G
oö er selber etwas kann oder nicht.
Th. 05; Marionetten, Tr. 06: Dämmerseelen, N. 07;
und Abschl
Wer Schillers Namen anders als mit der
Der Weg ins Freie, R. Komtesse Mizzi, Th. 09;
Gedächinis
Der junge Medardus; Th. 09; Das weite Laud, größten Ehrfurcht und Bewunderung nennt, kann (gemeinde!
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