Fre
ins
box 3/1
23. Der Nei
D u
S Fischer Verlag Bersin
Prospekt über die Neuerscheinungen
Gy
des Jahres 1908
—
Schalom Asch: Sabbatai Zewi. Tragödie. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Schalom Asch: Das Städtchen. Novellen. Geh. 3 Mark, geb. 4 Mark.
Julius Bab: Das Blut. Drama. Geh. Mark 2.50, geb. Mark 3.50.
Gustaf af Geijerstam: Das Haupt der Medusa. Roman. Neue Ausgabe. Geh. Mark 3.50,
geb. Mark 4.50.
Gerhart Hauptmaim. Kaiser Karls Geisel. Ein Legendenspiel. 6.Aufl. Geh. 3 M., geb. 4 M.
Moritz Heimana: Joachim von Brandt. Komödie. Geh. Mark 2.50, geb. Mark 3.50.
„Joachim vor Drandt“ ist eine Charakterkomödie, die sich zu einer poüitischen Komödie vertieft. Der Held
ein adliger Gutsdeüitzer, dessen ständiger kleiner Krieg mit den Behörden so ausartet, daß er sich auf seinem Gut
wie in einem Fort Chahrol festsetzt. Wie dieser Widerstand gebrochen und Brandt ad absurdum geführt wird,
das macht den eigentlichen zeitsatirischen Charakter des Stückes aus. Das Tragikomische der Halptfigur könnte
man Im besten bezeichnen, wenn man Brandt, frei nach Wilhelm Busch, einen verhinderten Deutschen nennte.
Arthur Holitscher: Der Golem. Eine Ghettolegende. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Einz alte jüdische Legende erzählt von einem Prager Rabbi, der sich einen Golem, d. h. einen künstlichen Mensch
geschaffen hat und ihn durch ein Amulett, den vierbuchstabigen Namen Gotter, regiert und sich zu jedem Die
zwingt. Diesen Golem hat Holitscher in den Mittelpunkt seines Dramas gestellt. Während der Rabbi seinen
alttestamentarisch leidenschaftlichen Kampf mit Gatt, um Gott kämpft, sehen wir den Golem einen Kampf der
Materie zum Seelischen, zum menschlichen Leben, zum Leiden und zum Tode kämpfen.
Rudolf Kassner: Melancholia. Eine Trilogie des Geistes. Geh. 4 Mark, geb. 5 Mark.
Sein Buch „Melancholia“ voll ästhetischer Reize, voll geistvoller Ideen, übt durch das unlösliche Ineinand
künstlerischer und wissenschaftlicher Formen und Elemente heimliche Zauber aus. Ein Ideendramza, eine drau
(Der Tag,
tische Ideentrilogie, in lebendigen, dialogischen Gebilden!
Nils Kjär: Der Tag der Rechenschaft. Drama. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
m.
Schärfe der Repliken und Geistigkeit des Kampfes sind die Eigenschaften diests Werkes; sie steigern sich
beklemmender Wucht. Die Gestalten haben etwas Pittoreskes unheimlich Eindringliches. Dialektik und Real¬
phantastik sind von ähnlichem Range wie bei Strindberg und Dostoiewski.
Oskar Loerke: Franz Pfinz. Novelle. Geh. Mark 2.50, geb. Mark 3.50.
Franz Pfinz ist ein mittelmäßiger Musiker in einer kleinen Stadt, den ein w. res Sehnen dazu treibt, über
engen Grenzen seines Könnens und seiner Kraft sich zu steigern. Er möchte das Große in sich erleben und
verliert darüber sein reales Glück; er verliert sein Amt, seine Gehilfen, die Herzen seiner Freunde, seiner Frau,
seines Kindes. Loerke ist ein Meister darin die eigentämliche Phantastik des Alltags, den Rausch der Klein¬
bürgerlichke“ m ot dichterischer Weise zu schüdern.
George Meredith: Die tragischen Komödianten. Roman. Geh. Mark 3.50, geb. Mark 4.50.
Ernst Rosmer: Maria Arndt. Schauspiel. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Arthur Schnitzler: Komtesse Mizzi. Komödie. Geh. 1 Mark, geb. 2 Mark.
Matilde Serao: Nach der Verzeihung. Roman. Geh. 4 Mark, geb. 5 Mark.
Bernard Shaw: Der Arzt am Scheideweg. Drama. Geh. M. 2.50, geb. M. 3.50.
Emil Strauß: Hochzeit. Drama. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Karl Vollmoeller: Die Orestie des Aeschylos. In neuer Übertragung. Geh. 3 M., geb. 4 M.
Gustav Wied: Thummelumsen. Kemödie. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Die übrigen Neuerscheinungen des Jahres 1908 sind auf den
folgenden Seiten dieses Prospekts verzeichnet.
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Prospekt über die Neuerscheinungen
Gy
des Jahres 1908
—
Schalom Asch: Sabbatai Zewi. Tragödie. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Schalom Asch: Das Städtchen. Novellen. Geh. 3 Mark, geb. 4 Mark.
Julius Bab: Das Blut. Drama. Geh. Mark 2.50, geb. Mark 3.50.
Gustaf af Geijerstam: Das Haupt der Medusa. Roman. Neue Ausgabe. Geh. Mark 3.50,
geb. Mark 4.50.
Gerhart Hauptmaim. Kaiser Karls Geisel. Ein Legendenspiel. 6.Aufl. Geh. 3 M., geb. 4 M.
Moritz Heimana: Joachim von Brandt. Komödie. Geh. Mark 2.50, geb. Mark 3.50.
„Joachim vor Drandt“ ist eine Charakterkomödie, die sich zu einer poüitischen Komödie vertieft. Der Held
ein adliger Gutsdeüitzer, dessen ständiger kleiner Krieg mit den Behörden so ausartet, daß er sich auf seinem Gut
wie in einem Fort Chahrol festsetzt. Wie dieser Widerstand gebrochen und Brandt ad absurdum geführt wird,
das macht den eigentlichen zeitsatirischen Charakter des Stückes aus. Das Tragikomische der Halptfigur könnte
man Im besten bezeichnen, wenn man Brandt, frei nach Wilhelm Busch, einen verhinderten Deutschen nennte.
Arthur Holitscher: Der Golem. Eine Ghettolegende. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Einz alte jüdische Legende erzählt von einem Prager Rabbi, der sich einen Golem, d. h. einen künstlichen Mensch
geschaffen hat und ihn durch ein Amulett, den vierbuchstabigen Namen Gotter, regiert und sich zu jedem Die
zwingt. Diesen Golem hat Holitscher in den Mittelpunkt seines Dramas gestellt. Während der Rabbi seinen
alttestamentarisch leidenschaftlichen Kampf mit Gatt, um Gott kämpft, sehen wir den Golem einen Kampf der
Materie zum Seelischen, zum menschlichen Leben, zum Leiden und zum Tode kämpfen.
Rudolf Kassner: Melancholia. Eine Trilogie des Geistes. Geh. 4 Mark, geb. 5 Mark.
Sein Buch „Melancholia“ voll ästhetischer Reize, voll geistvoller Ideen, übt durch das unlösliche Ineinand
künstlerischer und wissenschaftlicher Formen und Elemente heimliche Zauber aus. Ein Ideendramza, eine drau
(Der Tag,
tische Ideentrilogie, in lebendigen, dialogischen Gebilden!
Nils Kjär: Der Tag der Rechenschaft. Drama. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
m.
Schärfe der Repliken und Geistigkeit des Kampfes sind die Eigenschaften diests Werkes; sie steigern sich
beklemmender Wucht. Die Gestalten haben etwas Pittoreskes unheimlich Eindringliches. Dialektik und Real¬
phantastik sind von ähnlichem Range wie bei Strindberg und Dostoiewski.
Oskar Loerke: Franz Pfinz. Novelle. Geh. Mark 2.50, geb. Mark 3.50.
Franz Pfinz ist ein mittelmäßiger Musiker in einer kleinen Stadt, den ein w. res Sehnen dazu treibt, über
engen Grenzen seines Könnens und seiner Kraft sich zu steigern. Er möchte das Große in sich erleben und
verliert darüber sein reales Glück; er verliert sein Amt, seine Gehilfen, die Herzen seiner Freunde, seiner Frau,
seines Kindes. Loerke ist ein Meister darin die eigentämliche Phantastik des Alltags, den Rausch der Klein¬
bürgerlichke“ m ot dichterischer Weise zu schüdern.
George Meredith: Die tragischen Komödianten. Roman. Geh. Mark 3.50, geb. Mark 4.50.
Ernst Rosmer: Maria Arndt. Schauspiel. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Arthur Schnitzler: Komtesse Mizzi. Komödie. Geh. 1 Mark, geb. 2 Mark.
Matilde Serao: Nach der Verzeihung. Roman. Geh. 4 Mark, geb. 5 Mark.
Bernard Shaw: Der Arzt am Scheideweg. Drama. Geh. M. 2.50, geb. M. 3.50.
Emil Strauß: Hochzeit. Drama. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Karl Vollmoeller: Die Orestie des Aeschylos. In neuer Übertragung. Geh. 3 M., geb. 4 M.
Gustav Wied: Thummelumsen. Kemödie. Geh. 2 Mark, geb. 3 Mark.
Die übrigen Neuerscheinungen des Jahres 1908 sind auf den
folgenden Seiten dieses Prospekts verzeichnet.