I, Erzählende Schriften 23, Der Weg ins Freie. Roman (Die Entrüsteten), Seite 37

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23. Dereie
Telephon 12801.
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G l. österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Ausschnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopen¬
hagen, London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-Vork,
Paris, Rom, San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ehne Gewähs.)
Ausschnitt aus:
0
hal Giffeiel. Parie
30 6. 108
#vor:
M
Witinchringen erangene
Der Weg ins Freie, roman par Aarnen SchNirzzen.
Berlin, chez S. Fischer; 1908.
M. Arthur Schnitzler est connu en France commo
auteur dramatique et auteur de nouvelles. On a re¬
présenté à Paris son Perroquet vert ei sou Souper
d’Adien, 1e Joudes Débats a publié récemment
un de ses plus tenehants récits: la Nouvelle Chan¬
son. — Le roman qui vient do paraitre représente
Teffort littéraire le plus considérable, le plus sou¬
tenu qu'ait tenté, zusqu'ä ce jour, M. Schnilz¬
ler. Le Chemin de la Liberté est un roman
viennois; l’auteur s’est efforcé de tracer dans
ce récit la vaste fresquc que ses admirateurs
attendaient de lui. Il est naturellement question d’a¬
mcur dans cc roman de M. Schnitzler, mais la pein¬
ture du milieu, les problèmes potitiques et sociaux y
jouent au si un röle.M. Schnitzler en qui l’on saluait
hier encore le peintre par excellence des frivolités
viennoises prend rang, avec le Chemin de la Liberté,
parmi les écrivains didées qui s’efforcent de repré¬
senter dans leurs livres la vie contemporaine dans
toute sa complexité. M. Schnitzler n’est pas in férieur
à la täche qu’il s’est proposée. Le Chemin de la Li¬
bertd, c’est peut-Etre un tournant dans la carrieré'de.
T’écrivain viennois.
e Saaßie Tah
2. ##ner 1
Im Verlag von S. Flscher (Berlin W)
ist soeben Artyur Schnitzlers Roman
„Der Wegins Freie““ der kürzlich in
der „Neuen Rundschau““, veröffentlicht wurde,
in einer Sonderausgabe erschtenen. Es ist
eines der reifsten Werke des beliebten Au¬
tors und beruht auf feiner Beobachtung
des Lebens und der Behandlung der gegen¬
wärtig fesselnden Fragen über soztale Zu¬
stände.

Telephon 12801.
„OBSERVER‘
1 österr. behördl. konz. Unternehmen für Zeitungs-Aussohnitte
Wien, I., Concordiaplatz 4.
Vertretungen
in Berlin, Budapest, Chicago, Christiania, Genf, Kopenhagen,
London, Madrid, Mailand, Minneapolis, New-York, Paris, Rom.
San Francisco, Stockholm, St. Petersburg.
(Quellenangabe ohne Gewühr.)
Ausschnit##ttearische Deutsch-Oesterreigh
Jbr 1906 Wien
vom:
„Der Wegins Freie.“ Roman
von Ainr Scuneran
S. Fischer, Berlin. — Die Leser der
„Neuen Rundschau“ (Verlag S. Fi¬
scher, Berlin) haben den Genuß por¬
tionenweise in sich ausgenommen.
Der Roman war das beste, das in
dieser vornehmen Zeitschrift in letzter
Zeit erschienen war. Nun, da das
Juniheft den Schluß des Werkes
brachte, liegt es auch schon als dick¬
leibiges Buch vor uns. Salten hat
ein kluges Wort gefunden: Er sagt
etwa, daß er aus dem Romane die
Stimme des Dichters mild, wohl¬
tuend und beruhigend heraushöre.
Und es ist wahrhaftig so. Schnitzler
spricht aus dem Buche heraus; der
Tichter, der es versucht, sich mit der
leidigen Politik Wiens auseinander¬
zusetzen und dazu diesen ganz einzig
schönen Rahmen wählte. Es sei aber
betont, daß sein Standpunkt ein ein¬
seitiger ist. Daher kommt es, daß
man genau unterscheiden kann zwi¬
schen den Figuren, die sein tiefes
poetisches Gemüt, und denen, die sein
grübelnder Verstand geschaffen hat.
Und darum geht ein klaffender Riß
durch das Ganze. Hier Menschen mit
warmem Blut, die unsere Sympa¬
thien gefangen nehmen, dort Personen,
die Schemen mit blendendem Geiste
sind und kalt an uns vorübergleiten.
Der Roman, dessen Kunstwert ein
überragender trotz allem ist, spielt in
Wien und kann anderswo nicht
spielen. Er ist ein Wiener Roman,
aber er ist nichts weniger als der
Wiener Roman, wie Übereifrige ver¬
kündet haben. Der fehlt uns noch.
Und es ist kein Wunder, daß sich
noch kein umfassender Geist fand, der
dieses Chaos in „eins“ zu kleiden im¬
stande war. Schnitzler hat einen An¬
lauf genommen. Aber er blieb, von
Voreingenommenheiten belastet, unter
dem Gipfel stehen. Heißt es Schnitz¬
ler, auf den wir alle stolz sind, we¬
niger schätzen, wenn man dieses Ge¬
ständnis nicht unterdrückt? Das
lesenswerte Buch wird darum nicht
weniger gelesen werden. Und es soll
zu unseren Pflichten gehören, das
Buch kennen zu lernen. Otto Vorn##